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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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noch einmal. Sie küssten sich weiter, vorsichtig, tastend. Er zog ihr den Pullunder aus, und ihre Haare knisterten vor statischer Elektrizität. Er bekam einen Schlag, als er ihre Wange berührte, und zog hastig die Hand zurück. Sie lächelten sich nervös an und küssten sich wieder. Er knöpfte ihre weiße gebügelte Bluse auf und spürte die kleinen Brüste durch ihren schlichten BH . Sie half ihm, das T-Shirt auszuziehen. Ihre langen, gelockten Haare rochen nach Schnee und Winter, aber ihr Körper war so warm wie frisch gebackenes Brot.
    Sie gingen ins Schlafzimmer und sanken auf sein Bett. Mit zitternden Händen knöpfte sie den gefütterten Wickelrock auf und hielt anschließend ihren Slip fest, damit er nicht mitrutschte, als er ihre dicke gestreifte Strumpfhose herunterzog.
    »Was ist?«, flüsterte er. »Willst du aufhören?«
    »Ich weiß nicht – willst du aufhören?«
    »Nein«, antwortete er lächelnd.
    »Ich bin nur ein bisschen nervös«, sagte sie aufrichtig.
    »Aber du bist doch älter als ich.«
    »Stimmt, du bist erst siebzehn − das ist ja fast ein bisschen unanständig.«
    Axels Herz schlug bis zum Hals, als er ihren Slip herabzog. Sie lag vollkommen still, als er ihren Bauch, die kleinen Brüste, den Hals, das Kinn, die Lippen küsste. Sie spreizte vorsichtig die Beine, und er legte sich auf sie, spürte, wie sie langsam ihre Schenkel gegen seine Hüften presste. Als er in sie hineinglitt, liefen ihre Wangen feuerrot an. Sie zog ihn an sich, streichelte seinen Nacken und Rücken und seufzte jedes Mal leise, wenn er in sie hineinsank.
    Als sie schließlich keuchend zur Ruhe kamen, hatte sich zwischen ihren nackten Körpern eine dünne Schicht aus warmem Schweiß gebildet. Eng umschlungen lagen sie mit geschlossenen Augen in seinem Bett und schliefen schon bald ein.

63
    Der Johan-Fredrik-Berwald-Wettbewerb
    Als Axel an jenem Tag erwachte, an dem er alles verlieren sollte, war es hell. Er und Greta hatten die Vorhänge nicht zugezogen, sie waren einfach zusammen im Bett eingeschlafen und hatten die ganze Nacht erschöpft und glücklich in den Armen des anderen geschlafen.
    Axel verließ das Bett, betrachtete Greta, die mit vollkommen ruhigem Gesicht und in die dicke Decke gewickelt schlief. Er ging zur Tür, blieb vor dem Spiegel stehen und musterte kurz seinen nackten siebzehnjährigen Körper, ehe er ins Musikzimmer ging. Vorsichtig schloss er die Tür zum Schlafzimmer, ging zum Flügel und nahm seine Geige aus dem Kasten. Er legte sie an die Schulter, stellte sich ans Fenster und blickte in den Wintermorgen hinaus, auf den Schnee, der in langen Schleiern von den Dächern herabwehte, und begann, aus dem Gedächtnis Maurice Ravels »Tzigane« zu spielen.
    Das Stück fing mit einer traurigen Zigeunerweise an, langsam und bedeutungsschwer, aber dann steigerte sich das Tempo. Die Melodie löste immer schnellere Echos ihrer selbst aus, die wie funkelnde, sekundenschnelle Erinnerungen an eine Sommernacht waren.
    Er spielte ungeheuer schnell.
    Er spielte, weil er glücklich war, überlegte nicht, ließ die Finger einfach mit dem sprühenden, perlenden Bach fließen, tanzen.
    Axel lächelte in sich hinein, als er an das Gemälde dachte, das im Salon seines Großvaters hing, der immer behauptete, essei Ernst Josephsons leidenschaftlichste Version des Wassergeists Näck. Als Kind hatte Axel die Sagen über dieses Zauberwesen geliebt, das mit seinem schönen Geigenspiel Menschen anlockte und ertrinken ließ.
    Axel dachte, dass er in diesem Moment dem Näck ähnelte, dem nackten Jüngling, der im Wasser sitzend spielt. Der große Unterschied zwischen Axel und dem Näck auf Josephsons Bild bestand jedoch darin, dass Axel glücklich war.
    Der Bogen lief über die Saiten, wechselte atemberaubend schnell die Position. Er scherte sich nicht darum, dass sich Rosshaar löste und vom Frosch herabhing.
    So muss Ravel gespielt werden, dachte er. Er muss glücklich gespielt werden, nicht exotisch. Ravel ist ein glücklicher Komponist, ein junger Komponist.
    Er ließ den Nachhall der abschließenden Töne in der Geige verweilen, davonwirbeln wie der leichte Pulverschnee auf den Dächern. Dann ließ er den Bogen sinken und wollte sich gerade vor dem Winter verbeugen, als er hinter sich eine Bewegung erahnte.
    Er wandte sich um und sah Greta in der Tür stehen. Sie hielt die Decke vor sich und sah ihn mit eigentümlichen dunklen Augen an.
    Als er ihr ernstes Gesicht sah, wurde er besorgt.
    »Was ist los?«
    Sie

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