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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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Brust ab, ehe er antwortet.
    »Nicht wirklich …«
    »Gut.«
    »Und deine arme Leber?«
    Axel zuckt mit den Schultern und geht zurück.
    »Wir spielen heute Abend Schubert«, sagt Robert.
    »Schön für euch.«
    »Ich dachte, dass du vielleicht …«
    Robert verstummt, sieht seinen Bruder an und wechselt das Thema.
    »Das Mädchen, das in dem Zimmer oben wohnt …«
    »Beverly«, sagt Axel.
    »Wir lange wird sie hier wohnen?«, fragt Robert und blinzelt in Axels Richtung.
    »Ich weiß es nicht«, antwortet dieser. »Ich habe versprochen, dass sie hier wohnen darf, bis sie ein Zimmer findet.«
    »Tja, du hast dich ja schon immer um verletzte Hummeln und Frösche gekümmert, die …«
    »Sie ist ein Mensch«, unterbricht Axel ihn.
    Er öffnet die hohe Terrassentür und sieht beim Hineingehen sein Gesicht über die unebene Glasfläche gleiten. Hinter dem Vorhang verborgen beobachtet er anschließend seinen Bruder Robert, der aus dem Liegestuhl aufsteht, sich den Bauch kratzt und die Treppenstufen hinuntersteigt, die von der Terrasse auf der Rückseite des Hauses zu dem kleinen Garten und Roberts Atelier führen. Sobald sein Bruder verschwunden ist, kehrt Axel ins Schlafzimmer zurück und weckt behutsam Beverly, die mit offenem Mund schläft.
    *
    Die Staatliche Waffenkontrollbehörde wurde 1996 gegründet. Sie übernahm die Verantwortung für alle Angelegenheiten, die den Waffenexport und Produkte mit doppeltem Verwendungszweckbetreffen. Die Behörde hat ihren Sitz in der fünften Etage eines lachsrosa Gebäudes mit der Adresse Klarabergsviadukten 90.
    Als Axel im fünften Stockwerk aus dem Aufzug tritt, sieht er, dass Jörgen Grünlicht vom Außenministerium ihn bereits hinter großen Glastüren erwartet. Er nickt ungeduldig, obwohl es zwei Minuten vor acht ist, zieht seine Passierkarte durch ein Lesegerät, tippt einen Zahlencode ein und lässt Axel eintreten. Grünlicht ist ein hoch aufgeschossener Mann mit großen Pigmentveränderungen im Gesicht, weißen Flecken, die unregelmäßige Muster auf seinem rötlichen Teint bilden.
    Sie gehen zu Carl Palmcronas Büro, einem Eckzimmer mit zwei riesigen Fenstern, von dem aus man eine Aussicht auf das Gewimmel der südlich verlaufenden Straßen hinter dem Hauptbahnhof und über das Wasser bis zur dunklen Kantigkeit des Stadthauses hat.
    Ungeachtet der exklusiven Adresse wirken die Räumlichkeiten der Behörde asketisch. PVC -Böden, einfache, neutrale Möbel, weiß oder aus Kiefernholz. Als wollte man sich in Erinnerung rufen, dass Waffenexporte moralisch immer problematisch sind, denkt Axel, und es schaudert ihn.
    Er findet es makaber, sich so kurz nach Palmcronas Tod in dessen Büro aufzuhalten.
    Axel fällt auf, dass von der Neonröhre an der Decke ein hoher Ton ausgeht, ähnlich dem disharmonischen Nebenton eines Klaviers. Plötzlich erinnert sich Axel, dass er den gleichen Oberton einmal in einer Aufnahme der ersten Sonate von John Cage gehört hat.
    Grünlicht schließt die Tür und bittet Axel Riessen, Platz zu nehmen. Er lächelt freundlich, wirkt aber angespannt.
    »Hervorragend, dass Sie so schnell kommen konnten«, sagt er und überreicht seinem Gegenüber die Mappe mit dem Arbeitsvertrag.
    »Das war doch selbstverständlich«, sagt Axel und lächelt.
    »Setzen Sie sich und lesen Sie ihn sich durch«, sagt Grünlicht und deutet auf den Schreibtisch.
    Axel setzt sich auf den unbequemen Stuhl und legt die Mappe auf den Schreibtisch.
    »Ich sehe ihn mir an und melde mich nächste Woche.«
    »Es ist ein sehr vorteilhafter Vertrag, aber das Angebot steht nicht ewig«, erklärt Grünlich.
    »Sie haben es eilig, ich weiß.«
    »Der Vorstand möchte Sie haben. Angesichts Ihrer Karriere, Ihres Rufs gibt es einfach keine bessere Wahl. Aber wir können den Betrieb natürlich nicht ruhen lassen.«
    Axel öffnet die Mappe und versucht, ein unangenehmes Gefühl abzuschütteln, eine Ahnung, dass er in eine Falle gelockt wird. Grünlichts Verhalten hat etwas Angestrengtes, Rätselhaftes und Gehetztes.
    Wenn er den Vertrag unterzeichnet, ist er Generaldirektor der Staatlichen Waffenkontrollbehörde. Er allein würde dann über alle schwedischen Waffenexporte entscheiden. Bei den Vereinten Nationen hat sich Axel dafür eingesetzt, Kriegsherde zu entwaffnen, den Zustrom konventioneller Waffen zu verringern, und diesen Posten würde er gerne als eine Fortsetzung dieses Auftrags sehen.
    Er liest sich die Vereinbarung gründlich durch, und die Konditionen sind sehr gut, fast zu gut, um

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