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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mistkerl endlich schnappen, sonst kriegen sie es mit mir zu tun.«
    »Sie werden zittern vor Angst.«
    »Hey, ich habe keine Zeit für Scherze. Das Ganze ist ernst.«
    »Ich weiß, Eleanor.«
    »Gut. Und morgen gehen wir der Sache auf den Grund. Wir alle. Tiny, Melanie und du, ihr kommt um ein Uhr mittags in mein Büro.« Sie stieß hörbar den Atem aus. »Heilige Mutter Gottes! Pass auf dich auf. Wir sehen uns morgen.«
    »Wir sind pünktlich bei dir«, versprach Sam und legte auf. Im selben Moment stürmte Melanie in den Raum.
    »Die Polizei ist auf dem Weg hierher.« Sie warf einen Blick auf das Telefon. »Hat er noch irgendwas gesagt?«
    »Der Typ ist ein Irrer«, sagte Tiny. »Es war echt sonderbar. Das heißt, mehr als sonderbar.«
    »Da hast du Recht.«
    Tiny rieb sich sorgenvoll den Nacken und fügte hinzu: »Ich gehe am besten nach unten und nehme die Bullen in Empfang.« Er angelte sich seine Jacke und seinen Rucksack und kramte auf dem Weg zur Tür hinaus darin nach seinen Camels.
    »Und was jetzt?«, fragte Melanie.
    »Wir warten auf die Polizei.«
    »Das ist mir klar. Aber ich glaube nicht, dass die irgendwas unternehmen kann.«
    Sam reagierte nicht darauf. Sie war nicht bereit, ihrer eigenen Befürchtung nachzugeben, dass John es irgendwie schaffte, der Polizei zu entkommen. »Hoffen wir, dass sie den Kerl schnappen, und zwar bald.«
    »Und wenn nicht?«, konterte Melanie.
    Sam antwortete nicht. Wollte nicht darüber nachdenken, doch die Drohungen des Anrufers hallten in ihrem Kopf nach, so deutlich, als flüsterte er sie in ihr Ohr.
    Der Lohn der Sünde ist der Tod. Und du wirst sterben. Schon sehr bald wirst du sterben.
     
    Er schwitzte.
    Das Blut rauschte in seinen Ohren. Die Nacht war heiß und feucht.
    Während er rasch die Telefonzelle an der St. Charles Avenue verließ, kreisten seine Gedanken um das Telefongespräch. Er lief verkehrswidrig zwischen den geparkten Autos hindurch, überquerte die Straßenbahngleise und eilte an den Universitäten vorbei – Tulane und Loyola, Seite an Seite gelegene, zu Ehren der allmächtigen Wissenschaft errichtete Gebäude, die im trüben Licht der Sicherheitsscheinwerfer wie Trutzburgen wirkten. Als er die Bauwerke betrachtete, spürte er ein Prickeln auf der Haut. Er konnte den süßen verführerischen Geruch junger Intellektueller wahrnehmen. Zu denen er auch einmal gehört hatte.
    College.
    Philosophie.
    Religion.
    Wo er die Wahrheit erfahren, wo er seine Mission begriffen hatte. Wo alles angefangen hatte.
    Oh, sein Mentor wäre stolz auf ihn.
    Ein paar Studenten schlenderten über die ausgedehnte Rasenfläche, redeten, lachten, rauchten, wahrscheinlich Marihuana. Warmes Licht schimmerte in einigen Fenstern, doch das registrierte er kaum. Er duckte sich, tauchte ein in die Schatten, halb laufend, mit klopfendem Herzen. Ihre Worte zuckten wie glühende Gewehrkugeln durch seinen Kopf.
    Warum drohst du mir, John? Was habe ich dir getan?
    Sie erinnerte sich nicht.
    Entsann sich nicht des Grauens, das sein Leben verändert hatte – sein Leben ruiniert hatte.
    Wut kochte in ihm hoch, und er verfiel in einen Dauerlauf, rannte immer schneller dem Herzen der Stadt, dem Sirenengesang der Bourbon Street entgegen, wo er sich unter die Massen mischen konnte, die stets die Straßen bevölkerten, wo er sich im Gedränge verstecken und ihr doch näher sein konnte.
    Was habe ich dir getan?
    Bald würde sie es wissen.
    Bald würde sie begreifen.
    Bevor sie starb, würde dies ihr letzter Gedanke sein.

[home]
    13 . Kapitel
    »… und wenn Ihnen noch etwas einfällt, lassen Sie es uns bitte wissen«, sagte einer der beiden Beamten, die Sams Aussage zu Protokoll genommen hatten. Die zwei Männer verließen daraufhin die Küche des Senders, wo Sam, Melanie und Tiny ihre Aussagen gemacht hatten. Tiny war ständig in den Technikraum gelaufen, hatte das aufgezeichnete Programm überprüft und sichergestellt, dass alles wie am Schnürchen lief.
    »Gott, bin ich froh, dass das vorbei ist!« Melanie griff nach ihrer Tasche und dem Aktenkoffer. »Was für ein Marathon.«
    »Die Polizei arbeitet eben gründlich.«
    »Glaubst du, sie schnappen ihn?«, fragte Tiny, der in den Schränken wühlte, schließlich einen Beutel Popcorn zutage förderte und ihn in die Mikrowelle stellte.
    »Das will ich hoffen«, sagte Sam mit einem Gähnen. Zum Umfallen müde, wollte sie in dieser Nacht nicht mehr an die beiden Anrufer denken. Es war fast drei Uhr morgens. Sie würde nun nach Hause fahren, ins

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