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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tor nicht entdecken, konnte das Mädchen mit dem Baby, dessen Weinen ihr das Herz zerriss, nicht erreichen.
    »Zu spät«, sagte Annie. »Sie kommen zu spät.«
    »Nein, ich kann dir helfen.«
    Dann sah sie, wie sich das Mädchen bewegte und die Babydecke ausschüttelte. Als sich die Decke öffnete, schrie Sam auf. Sie rechnete damit, dass das Kind zu Boden fiel, doch die abgenutzte Decke enthielt nichts, das Baby war verschwunden.
    »Zu spät«, sagte Annie noch einmal.
    »Nein. Ich helfe dir, versprochen«, entgegnete Sam schwer atmend und mit dem Gefühl, dass ihre Füße in Beton gegossen waren.
    »Nicht …«, warnte eine männliche Stimme.
    Tys?
    Johns?
    Sie fuhr herum, konnte im dunklen Wald jedoch nichts erkennen. »Wer bist du?«, rief sie, doch sie erhielt keine Antwort.
    Irgendwo in der Ferne sang jemand »American Pie«.
    Der Nebel wurde dichter. Sam lief schneller. Ihre Beine waren schwer wie Blei, doch sie musste zu Annie gelangen, mit ihr reden, bevor sie … Bevor sie was?
    Sam riss die Augen auf.
    Der Radiowecker spielte noch die letzten Töne des Songs, der sie im Traum verfolgt hatte.
    Sonnenschein fiel durch die Fenstertüren, und über ihr quirlte der Ventilator die Morgenluft in ihrem Schlafzimmer.
    Sie war zu Hause. In ihrem Bett. In Sicherheit.
    Der Traum zog sich zurück in die hintersten Winkel ihres Bewusstseins, wo er hingehörte, doch sie war schweißgebadet, ihr Kopf dröhnte, ihr Herz raste. Alles war so real gewesen. Viel zu real. Und sie wusste: Der Traum würde wiederkehren.

[home]
    15 . Kapitel
    W ir müssen reden«, sagte Eleanor. Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und winkte Sam in ihr Büro. »Setz dich, es dauert nur einen Augenblick.«
    Sam nahm ihr gegenüber vor dem Schreibtisch Platz, und Eleanor griff nach dem Telefonhörer, gab eine Nummer ein und sagte: »Melba, nimm meine Anrufe an, ja? Sam und ich wollen nicht gestört werden, es sei denn, Tiny und Melanie kommen. Sie sollten in …«, sie warf einen Blick auf die Uhr, »… in etwa fünfzehn Minuten hier sein. Schick sie gleich zu uns rein, ja? Danke.« Sie legte den Hörer wieder auf die Gabel und wandte sich Sam zu. »Hier gehen höchst merkwürdige Dinge vor.« Sie verschränkte die Arme auf der Schreibunterlage und beugte sich vor. »Ich habe mir heute Morgen die Aufzeichnung deiner gestrigen Sendung angehört. Und ich habe mir von Tiny den letzten Anruf deines entzückenden Stalkers geben lassen. Dann habe ich mit George gesprochen und auch mit der Polizei, mit einem von diesen Beamten, die letzte Nacht hier waren. Aber jetzt möchte ich das alles gern aus erster Hand hören. Was meinst du: Was ist hier los?«
    »Abgesehen davon, dass jemand versucht, mich zu terrorisieren?«
    »Ist es denn nur einer?«
    »Oder zwei«, sagte Sam, »wenngleich ich bezweifle, dass hier eine große Verschwörung im Gange ist, um Dr. Sam eins auszuwischen.«
    »Gut, aber warum kommt dann jemand ausgerechnet jetzt wieder auf Annie zu sprechen?«
    »Ich weiß es nicht.« Sam schaute aus dem Fenster und sah blauen Himmel und Häuserdächer. »Es ist so lange her. Ich hatte gehofft, das alles läge hinter mir.«
    »Ich auch.« Eleanor seufzte und zupfte an ihrem Ohrstecker. »Die Frau, die vorgibt, Annie zu sein, ruft dich während der Sendung an, und etwa eine halbe Stunde später, als dein Programm beendet ist, meldet sich dieser verrückte John. Da muss ein Zusammenhang bestehen.«
    »Da gebe ich dir Recht – anscheinend ist er der Meinung, ich hätte gesündigt und ich müsse bereuen, aber ich weiß nicht, wieso. Gibt er mir die Schuld an Annies Tod? Auf jeden Fall erfolgten die Anrufe nicht vom selben Apparat aus. Die Caller- ID hat den Standort der Frau als ein Münztelefon in einer Bar in der Innenstadt identifiziert, und Johns Anruf kam aus einer Telefonzelle irgendwo im Gartenbezirk. Die Polizei beschäftigt sich damit.«
    »Und du glaubst, dieser John hat irgendeine Frau engagiert, die dich mit verstellter Stimme anrufen soll, oder? Ich schätze, die Polizei kann die Stimme untersuchen lassen. Ich habe George bereits gesagt, dass wir alle eingehenden Anrufe, nicht nur die in deiner Sendung, auf Band aufzeichnen müssen. Das ist kein Problem«, fügte sie hinzu und verzog das Gesicht, als sie ihren Diamant-Ohrstecker wieder im Ohrläppchen befestigte. »George freut sich natürlich unbändig über den Zuwachs an Hörern. Wie damals in Houston. Seit Johns erstem Anruf haben sich bedeutend mehr Hörer gemeldet als

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