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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht mal, ob das überhaupt möglich ist. Aber falls wir die Polizei einschalten oder einen Privatdetektiv anheuern müssen oder was auch immer – ich bin bereit dazu. Diese Sache muss geregelt werden.«
    »Beendet, wolltest du sagen«, berichtigte Sam sie.
    »Natürlich. Beendet.« Eleanor wies mit einem lackierten Fingernagel der Reihe nach auf jeden der drei. »Und wenn etwas Ungewöhnliches passiert, will ich auf der Stelle informiert werden. Wartet nicht bis zum nächsten Tag, ruft mich unverzüglich an. Ihr alle habt meine Handynummer. Ich bin jederzeit zu erreichen.«
    Das Telefon klingelte, und Eleanor schaute auf ihre Uhr. »Verdammt. Na ja, ich denke, wir sind sowieso fertig. Ich kann nur hoffen, dass wir nicht noch mehr Ärger bekommen. Diese Wohltätigkeitsveranstaltung steht ins Haus – für das Boucher Center, und wir haben die Medien eingeladen. Ich möchte nicht, dass die Wind von dieser Sache kriegen.«
    »Wir sind die Medien«, erinnerte Sam sie.
    »Du weißt schon, was ich meine.«
    Als das Telefon erneut läutete, legte Eleanor endlich die Hand auf den Hörer. Die Konferenz war beendet. Tiny und Melanie ergriffen sofort die Flucht. Sam war auf halbem Weg zur Tür, da rief Eleanor ihr nach: »Warte, Sam …«
    Samantha blickte über die Schulter zurück, und Eleanor ignorierte das dritte Klingeln.
    »Du meldest dich noch einmal bei der Polizei und machst ihr gehörig Beine, hörst du? Sag dem zuständigen Beamten, dass er diesen Mistkerl festnehmen soll, sonst gehen wir auf die Barrikaden!«
    »O ja, dann wird er sich mächtig ins Zeug legen«, spöttelte Sam.
    »Das will ich ihm auch geraten haben.«
     
    »Ist das nicht deine Radiopsychologin?«, fragte Montoya und legte die Kopie eines Protokolls vor Rick Bentz auf den Schreibtisch. Die Klimaanlage hatte versagt; im Büro war es heiß wie in einem Backofen. Bentz hatte einen Ventilator auf das Sideboard in seinem Rücken gestellt. Der drehte sich dröhnend, wirbelte jedoch lediglich die schwüle Luft auf.
    »Meine was?«, gab er zurück, dann stach ihm Samantha Leeds’ Name ins Auge. »Scheiße.« Bentz blickte zu Montoya auf, der nach Zigarettenrauch und irgendeinem Parfüm roch, das er nicht kannte. Trotz der drückenden Hitze wirkte Montoya frisch in seinem schwarzen Hemd, der schwarzen Jeans und der Lederjacke, Bentz hingegen schwitzte wie ein Schwein. »Wieder Ärger?«
    »Sieht ganz so aus.« Montoya hielt inne, um ein Bild von der Skyline gerade zu rücken, das Bentz über einem Aktenschrank aufgehängt hatte.
    Bentz überflog das Protokoll. »Ihr persönlicher Perverso hat anscheinend noch nicht aufgegeben. Hat nicht nur beim Sender angerufen, sondern ihr auch noch einen Drohbrief in ihrem Wagen hinterlegt.«
    »Mhm.«
    »Ist der Wagen beschlagnahmt worden?«
    »Nein.«
    »Warum nicht, zum Teufel?«, knurrte Bentz.
    »Er wurde an Ort und Stelle auf Fingerabdrücke untersucht.«
    »Und?«
    »Bisher noch nichts.«
    »Wieso wundert mich das nicht?«, fragte Bentz, zog auf der Suche nach einem Streifen Kaugummi eine Schublade auf und überlegte, ob es nicht Zeit wäre, seinen Verzicht auf Zigaretten aufzugeben.
    »Weil du genau weißt, wie es hier läuft.« Montoya holte eine Kassette aus der Jackentasche und legte sie vor Bentz’ halb ausgetrunkener Pepsidose und dem Foto von Kristi auf den Schreibtisch. »Hier ist die Aufzeichnung der gestrigen Sendung. Dr. Sam hat letzte Nacht wieder ein paar Anrufe bekommen.«
    »Von dem Kerl, der sich John nennt.«
    »Und von einer Frau – einer toten Frau.«
    »Das habe ich mitgekriegt«, gab Bentz zu und lehnte sich, noch immer nach einer Zigarette schmachtend, auf seinem Stuhl zurück. »Annie.«
    »Du hast dir die Sendung angehört?«
    Montoya grinste von einem Ohr zum anderen. Augenscheinlich amüsierte ihn die Vorstellung von Bentz vorm Radio, den Hörer in der Hand, im Begriff, eine Rundfunkpsychologin anzurufen.
    »Ja, ich habe sie jede Nacht angehört, seit ich die Frau vernommen habe. Gestern Nacht hat niemand namens John angerufen.«
    »Irrtum. Der Perverse hat sehr wohl angerufen – aber erst nach Ende der Sendung. Das Gespräch ist ebenfalls auf der Kassette. Der Techniker, Albert, genannt Tiny, Pagano, hat es mitgeschnitten.« Er wies auf die Kassette auf Bentz’ Schreibtisch.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt.« Bentz hatte gehofft, der Irre habe seine Drohanrufe eingestellt. Dem Protokoll nach zu urteilen, war er zu optimistisch gewesen. »Woher hast du diese Kopie?« Er fand

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