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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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ist ein Menschenleben. Egal, ob sie eine Uniform tragen oder nicht. Wissen Sie, wie viele Zivilisten in Afghanistan oder im Irak getötet wurden?“
    Er schien eine Antwort zu erwarten, doch Gerling schwieg. „Natürlich nicht“, fuhr Al Farag fort. „Wer die Medien beherrscht, der beherrscht auch die Wahrheit – ob sie nun stimmt oder nicht.“ Al Farag veränderte seine Sitzposition und stöhnte leise.
    Wieder hatte Gerling den Eindruck, dass er krank war.
    â€žSie wollen wissen, warum ich Ihnen das alles erzähle?“, fragte er und fuhr, ohne auf eine Antwort zu warten, fort. „Alles, was wir getan haben, geschah aus einem bestimmten Grund, geschah aus einer bestimmten Überzeugung. Wir glauben an das, was wir tun.“ Er machte eine ausholende Handbewegung, die alle im Raum befindlichen Personen einschloss. „Jeder, der hier im Raum ist, jeder, der sich hier in diesem Höhlensystem aufhält, jeder Krieger, egal in welchem Winkel der Erde er sich aufhält, ist bereit, für unsere Sache zu sterben, Herr Bundeskanzler. Glauben Sie wirklich, das wäre so, wenn wir nicht an das, was wir tun, glauben würden?“ Er machte eine kurze Pause. „Gerade Sie müssten das verstehen. Denn Sie sind genauso wie wir. Auch Sie haben Ihre Überzeugungen und würden dafür sterben. Sonst wären Sie jetzt nicht hier.“
    â€žIch bin nicht so wie Sie. Denn ich würde nicht wegen meiner Überzeugungen töten“, entgegnete Gerling.
    â€žDoch, Herr Bundeskanzler. Das würden Sie. Um Ihr Land zu verteidigen, würden Sie töten. Um die Menschen zu schützen, die Sie lieben, würden Sie töten. Um Unrecht und Tod zu verhindern, würden Sie töten“, versetzte al Farag im scharfen Ton.
    â€žAber ich würde niemals Unschuldige töten!“, rief Gerling empört.
    â€žSie sind ein mutiger Mann, Herr Bundeskanzler. Sie sind aber auch sehr naiv“, sagte Al Farag sanft. „Glauben Sie, dass der Anschlag auf das World Trade Center eine leichte Entscheidung war? Glauben Sie, dass das Töten von unschuldigen Zivilisten eine leichte Entscheidung war?“, fragte Al Farag und schüttelte den Kopf. „Das Pentagon war als Ziel eine leichte Entscheidung. Die andere Maschine hätte das Weiße Haus treffen sollen. Auch das war eine leichte Entscheidung. Für die Zwillingstürme haben wir uns entschieden, um ein klares Signal zu setzen. Ein Krieg, Herr Bundeskanzler, ist kein chirurgischer Eingriff. Wir haben über dreitausend Zivilisten getötet. Wie viele Zivilisten haben die Vereinigten Staaten von Amerika im Namen der Freiheit und Gerechtigkeit getötet, in Vietnam, in Afghanistan und im Irak? Wenn Sie mir mit Moral kommen, dann sollten Sie alle mit gleichem Maßstab messen!“

5
Berlin, 24. Juni, 08.20 Uhr
    Katja Bachmann verließ die Ankunftshalle des Berliner Flughafens und wählte die Handynummer ihres Verlobten. Sie hatte Jan Philip Gerling kennengelernt, als er noch Innensenator von Hamburg gewesen war.
    Irritiert lauschte Katja den merkwürdigen Geräuschen, die aus dem Handy kamen, unterbrach die Verbindung und machte einen erneuten Versuch, Jan zu erreichen. Mit dem gleichen Resultat. Eine schlecht verständliche Ansage – eindeutig in arabischer Sprache. Nachdenklich verstaute Katja das Handy in ihrer Handtasche. Merkwürdig, dachte sie, Jan ist doch in Washington, warum ist die Ansage auf Arabisch? Kopfschüttelnd verließ sie das Flughafengebäude. Einer ihrer beiden Leibwächter ging voraus, der zweite blieb an ihrer Seite.
Berlin, 24. Juni, 08.45 Uhr
    Außenminister de Fries knallte den Telefonhörer auf die Gabel und fluchte laut. Eigentlich wäre der Anruf ein Grund zur Freude gewesen – wenn er denn neun Tage früher gekommen wäre. Sie hätten sich eine Menge Arbeit und wertvolle Zeit sparen können. De Fries beruhigte sich wieder und wählte von Sengens Nummer.
    â€žMartin, Jörn hier. Ihr könnt mit den Arbeiten an den Trümmern des Lieferwagens aufhören. Ich habe gerade einen Anruf aus Rom erhalten. Es waren eigentlich fünf Anschläge geplant. Die fünfte Bombe sollte in Rom hochgehen. Keine Ahnung, warum die nicht explodiert ist. Aber Fakt ist, wir haben einen komplett intakten Lieferwagen in Rom!“
    â€žWarum, in Teufels Namen, erfahren wir das erst jetzt?“, wollte von Sengen wissen, der sein

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