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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Augen und dann auf den Mund.
    â€žDu hast mir auch gefehlt“, sagte er leise. Katja befreite sich von ihm und sah ihn dann plötzlich zornig an. Oha, dachte er, jetzt geht’s los. Katja boxte ihm an die Schulter.
    â€žWas hast du dir dabei gedacht? Gehst einfach mitten in so eine Demo rein! Hast du Todessehnsucht? Du bist der Bundeskanzler und nicht Superman! Für so etwas hast du doch deine Leute. Ich wäre fast gestorben vor Angst, als ich dich im Fernsehen inmitten dieser Demonstration sah!“ Sie tippte ihm mit dem Zeigefinger auf seine linke Brustseite. Genau auf die Stelle, wo ihn damals die Kugel getroffen hatte.
    â€žIch hätte dich schon einmal fast verloren. Ich möchte so etwas niemals wieder erleben“, sagte sie leise.
    Er nahm sie in seine Arme und drückte sie. Dann sah er ihr fest in die Augen. „Du hast es selbst gesagt. Ich bin der Bundeskanzler. Manchmal ist es einfach unumgänglich, Zeichen zu setzen. Aber diese Zeichen müssen von mir kommen und nicht von einem Mitarbeiter meines Stabes. Ansonsten kann ich mein Amt gleich an den Nagel hängen! Ich verspreche dir aber, dass ich mich niemals bewusst in Gefahr begebe, ok?“
    Katja seufzte. „Okay. Und nun lass uns mal sehen, ob die First Lady in der Lage war, den Grill anzuzünden“, sagte sie und beäugte ihr Werk zweifelnd. Jan lachte und nahm sich aus der Kühlbox ein Bier. Katja drehte sich um und sah ihn stirnrunzelnd an.
    â€žIch hab übrigens gestern versucht, dich über dein Handy zu erreichen. Irgendetwas stimmte da nicht. Die Ansage, die ich zu hören bekam, war auf Arabisch. Merkwürdig, oder?“
    Jan, der gerade einen Schluck aus der Flasche nahm, verschluckte sich. „Wirklich merkwürdig“, krächzte er.

6
Istanbul, 29. Juni, 11.50 Uhr
    Jörg Bauer war seit vier Tagen in Istanbul und hatte schon genug von dieser pulsierenden Metropole. Bauers ganzes Leben bestand aus Bewegung und Geschwindigkeit. Beides war in Istanbul nicht möglich, da sich jeden Tag Millionen von Fahrzeugen durch die Straßen der Stadt quälten und einen fließenden Verkehr nahezu unmöglich machten. Beinahe jeden Tag lag über Istanbul ein fast unwirklich wirkender Smogschleier, der die Sonnenstrahlen einfach verschluckte und die Stadt in ein diffuses Licht tauchte. Das Atmen fiel schwer und man hatte das Gefühl, einen höchst unangenehmen Belag auf der Zunge zu haben.
    Bauer hasste Istanbul. Nicht einmal die ausgezeichnete Küche konnte ihn beschwichtigen. Und die hatten Bauer und seine Begleitung in den letzten Tagen zur Genüge genießen können, da die Zielperson seine Geschäfte überwiegend in Restaurants abwickelte. Özgür Karabey war in Istanbul eine bekannte Größe, jedoch wusste kaum einer, womit er wirklich sein Geld verdiente. Es hätte so manchen Geschäftspartner, Nachbarn oder türkischen Politiker gewundert, wenn sie gewusst hätten, dass die Trecker und Mähdrescher, die Karabey nach China verkaufte, auffallende Ähnlichkeit mit Panzern und Flugabwehrraketen deutscher und französischer Herkunft hatten. Wegen des westlichen Waffenembargos gegen China war das Reich der Mitte einer seiner lukrativsten Kunden geworden.
    Bauer hatte zunächst nur den Auftrag, Karabey zu überwachen, um so etwas über seine Geschäftspartner herauszufinden. Dafür hatten sie eine Woche eingeplant. Sollte sich in dieser Zeit nichts ergeben, würden sie die weitere Vorgehensweise festlegen. Es war nicht schwer, den Türken zu überwachen. Er hatte zwar ständig zwei Leibwächter um sich, bewegte sich aber mit der Selbstverständlichkeit einer unantastbaren Persönlichkeit durch Istanbul. Überall begegnete man ihm mit Respekt. Wobei auch eine gehörige Portion Angst mit im Spiel war. Gerade wuchtete Karabey seinen massigen Körper aus dem Wagen und verschwand in einem kleinen Restaurant, um ein erstes Mittagessen einzunehmen. Da das Lokal zu dieser frühen Stunde nicht sehr voll war, fanden wenig später Bauer und seine Begleitung einen freien Tisch in Sichtweite. Nadine Walter trat als Bauers Freundin auf. Sie als attraktiv zu bezeichnen, wäre übertrieben gewesen, aber sie sollte ja auch nicht sofort das Interesse anderer Männer wecken. Vielmehr lagen ihre Qualitäten in ihrer Fähigkeit, im Nahkampf fast jeden etliche Kilo schwereren Mann zu besiegen. Darüber hinaus war sie eine

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