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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Italien anrufen und kitten, was ich hier gerade verbockt habe“, meinte er kleinlaut. De Fries wollte wissen, was passiert sei, und Gerling berichtete. Mehrmals wurde er vom heftigen Lachen seines Ministers unterbrochen.
    â€žNa ja. Es wurde mal Zeit, dass jemand diesen eitlen Pfau auf Normalgröße zurechtstutzt“, beruhigte de Fries seinen Kanzler. „Ich denke nicht, dass Italien uns deshalb gleich den Krieg erklären wird.“
    â€žIch hab wohl immer noch viel zu lernen“, gab Gerling zu.
    De Fries lachte erneut. „Bleib du nur so, wie du bist.“
Berlin, 16. September, 09.00 Uhr
    Die Gespräche mit den Briten, Spaniern und Franzosen liefen wesentlich besser als das Gespräch in Rom. Jeder einzelne verstand die Bedeutung und die Wichtigkeit des Vorhabens und alle sagten sie ihre uneingeschränkte Unterstützung zu. Auch Präsident Clifford hatte gute Nachrichten aus Russland und der Ukraine zu vermelden.
    Dem Kanzler war klar, dass das die leichteren der Gespräche waren. Die schwierigen warteten erst auf ihn. Das nächste fand in Libyen statt.

19
Tripolis, 18. September, 10.00 Uhr
    Die politische Führung Libyens unterstützte lange Zeit antiisraelische und antiamerikanische Terrororganisationen. 1993 verhängte der UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen Libyen, da die Regierung die Auslieferung zweier libyscher Agenten verweigerte, denen das Flugzeugattentat in Lockerbie von 1988 zur Last gelegt wurde. Die UN-Sanktionen wurden sechs Jahre später nach einem Einlenken Gaddafis in der Terrorismusfrage und Überstellung der beiden Tatverdächtigen an ein internationales Gericht in den Niederlanden wieder ausgesetzt. Nachdem Libyen das Lockerbie-Attentat eingestanden hatte und Entschädigungen für die Angehörigen der Toten sowie der 170 Opfer eines Bombenanschlags auf ein französisches Verkehrsflugzeug im Jahr 1989 geleistet hatte, wurden die Embargomaßnahmen im September 2003 vollständig aufgehoben. Die Entdeckung reicher Erdölvorkommen 1959 machte Libyen in der Folgezeit zu einem der bedeutendsten erdölexportierenden Länder der Welt. 80% des Erdöl- und Erdgasexportes Libyens gehen an Italien, Deutschland, Frankreich, Türkei, Spanien und die USA. Somit ist Libyen ein wirtschaftlich wichtiger Partner Europas.
    Trotz oder eben wegen der Vergangenheit Libyens verfügt das Land immer noch über ausgezeichnete Verbindungen in die Arabische Welt und auch zu einigen Terrororganisationen. Zwar unterstützt Libyen diese offiziell nicht mehr, dennoch bestehen nach wie vor Kontakte. Diese wollten sich der Bundeskanzler und Präsident Clifford zu Nutze machen.
    Gemäß Verfassung ist Libyen ein basisdemokratischer Staat auf der Grundlage des Islam. Dem Generalsekretär des Allgemeinen Volkskongresses als Staatsoberhaupt steht ein siebenköpfiges Generalsekretariat zur Seite. Faktisches Staatsoberhaupt ist jedoch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, der den Rang eines Obersts bekleidet.
    Nachdem der deutsche Bundeskanzler mit militärischen Ehren empfangen worden war, zogen sich der Oberst und Gerling zu einem vertraulichen Gespräch zurück. Jeder hatte einen persönlichen Dolmetscher dabei.
    â€žMein Freund, der italienische Ministerpräsident, hat mich vorab schon über Ihre Wünsche in Kenntnis gesetzt. Er hofft, dass Sie ihn stärker in Ihre Pläne einbinden“, begann der Oberst das Gespräch.
    Der Kanzler ließ sich seine Verärgerung nicht anmerken.
    â€žWie ich dem Ministerpräsidenten schon sagte, brauchen wir Entschlossenheit und Loyalität. Ich hoffe, er steht zu seinem Wort, das er mir vor fünf Tagen in Rom gab“, erwiderte er.
    Der Oberst sah seinen Dolmetscher an und machte eine herrische Handbewegung. Unsicher sah der junge Mann ihn an. Der Oberst sagte daraufhin einige Worte auf Arabisch und der Dolmetscher verschwand. Kaum hatte er den Raum verlassen, tauchte eine junge, attraktive Frau auf, lächelte den Kanzler scheu an und nahm den Platz des entlassenen Dolmetschers ein.
    â€žDer junge Mann, der gerade den Raum verlassen hat, verfügt über sehr gute Verbindungen nach Italien“, erklärte der Oberst. „Da es sich hier aber um ein vertrauliches Gespräch handelt und ich mich jetzt entschlossen habe, den Wünschen meines Freundes aus Rom nicht nachzukommen“, er hob den Blick und sah Gerling direkt an. „Rizzitelli bat mich

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