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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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darum, Sie ein wenig unter Druck zu setzen.“ Der Oberst senkte den Blick wieder und fuhr fort: „Wie gesagt, ich habe nicht vor, seinen Wünschen zu entsprechen. Dieses Gespräch bleibt unter uns.“
    â€žDanke“, sagte Gerling.
    â€žWas genau kann ich für Sie tun, Herr Bundeskanzler?“
    Gerling begann dem Oberst seinen Plan zu erläutern.
Jerusalem, 18. September, 12.35 Uhr
    Der amerikanische Präsident war mit seinem Außenminister Shaw und Stabschef Laymann nach Israel gereist. Sie hatten nur ein einziges Ziel und das gedachten sie heute noch durchzusetzen. Es war ein Ziel, das schon seit vielen Jahren gefordert wurde, aber bislang an der Weigerung Israels scheiterte. Nun wurden durch die Tatsache, dass hochrangige Mitglieder des israelischen Parlaments an der Verschwörung beteiligt waren, die Karten neu gemischt. Das Ziel war ein eigener Palästinenserstaat.
    Clifford traf sich mit dem israelischen Premierminister, Außenminister Shaw verhandelte mit dem Außenministerium. Laymann pendelte zwischen den Gruppen hin und her und versorgte die beiden mit Informationen. Es war ein Drahtseilakt der Amerikaner. Israel war seit langem ein enger Verbündeter der Vereinigten Staaten und Clifford wollte nicht den Eindruck entstehen lassen, sie würden die Israelis erpressen. Dennoch wollten sie das Land mit einem eindeutigen Ergebnis verlassen. Die Verhandlungen waren zäh, aber Clifford war unnachgiebig.
    â€žIsrael will den Frieden. Und Israel braucht den Frieden“, machte er deutlich.
    â€žDas ist wahr“, bestätigte der israelische Premierminister. „Aber nicht um jeden Preis.“
    â€žIhnen ist klar, dass das, was wir heute hier fordern, ohnehin eintreten wird. Eintreten muss. Es wird im Nahen Osten niemals Frieden geben ohne einen eigenständigen Staat Palästina.“ Clifford beugte sich vor und sah den Premierminister eindringlich an. „Es bietet sich hier eine einmalige Chance. Nutzen Sie diese Gelegenheit.“
    â€žIch sehe das ähnlich wie Sie, mein Freund“, antwortete der Premierminister. „Aber ich würde vor der Knesset scheitern, wenn der Eindruck entstünde, wir würden dies nur tun, weil die Vereinigten Staaten von Amerika uns dazu zwingen.“
    â€žDas verstehe ich. Niemals wird publik werden, wie diese Entscheidung zustande kam. Sie haben mein Wort“, versprach der Präsident.
    â€žIch werde sehen, was ich tun kann. Wir werden uns beraten und dann teilen wir Ihnen unsere Entscheidung mit.“
    Clifford schüttelte langsam den Kopf.
    â€žEs tut mir leid, aber das kann und werde ich nicht akzeptieren. Gehen Sie raus auf die Straße und reden Sie mit Ihren Bürgern. Ganz schnell werden Sie eines merken: das israelische Volk ist müde. Müde wegen der ständigen Sirenen. Müde wegen der ständigen Bombenanschläge. Ihr Volk ist es leid, im permanenten Kriegszustand zu leben und als Kriegshetzer beschimpft zu werden. Das israelische Volk ist stolz. Stolz auf seine Geschichte. Stolz auf seine Stärke. Und das mit Recht. Aber wenn Sie so weitermachen, wird es damit schnell vorbei sein.“ Clifford beugte sich vor. „Hören Sie auf Ihr Volk, Herr Premierminister. Treffen Sie jetzt die richtige Entscheidung. Jetzt ist der beste Zeitpunkt dafür. Ich weiß, dass Sie auf Widerstände stoßen. Ich weiß aber auch, dass eine Mehrheit in der Knesset nur auf ein starkes Wort von Ihnen wartet. Debattieren Sie jetzt nicht lange herum. Nutzen Sie die Chance, die sich Ihnen in diesem Moment bietet.“
    Der israelische Premierminister sah Clifford lange schweigend an. Dann holte er tief Luft. „Sie setzen mich unter erheblichen Druck...“ Clifford holte zu einer Antwort aus, aber der Premierminister hob eine Hand. „Nein, Herr Präsident, lassen Sie mich ausreden. Das, was unter anderem in meinem Land geplant wurde, ist schrecklich und hätte verheerende Auswirkungen auf die gesamte Region des Nahen Ostens gehabt. Dass Sie und der deutsche Bundeskanzler diese Verschwörung aufgedeckt haben, ist wohl als ein Zeichen anzusehen. Trotzdem bringen Sie mich in eine äußerst unangenehme Lage.“ Er schwieg nachdenklich. Dann fuhr er fort. „Sie haben allerdings Recht, wenn Sie sagen, dass das israelische Volk müde ist. Am Rande sei erwähnt, dass wir es auch sind.“ Wieder machte er eine Pause. Clifford tat sein Gesprächspartner

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