Pakt mit dem Feind
Röntgenuntersuchung wartete, schob ein Mann im dunklen Anzug den Vorhang zur Seite und trat in den Raum.
“Mrs. Riordan?”
“Ja?”
“Ich bin Detective Gertski vom New York City Police Department. Es tut mir leid, Sie zu belästigen. Aber wenn Sie sich einem kurzen Gespräch gewachsen fühlen, hätte ich gern einige Informationen von Ihnen.”
Detective Gertski war ein Mann mittleren Alters, mit schütter werdendem hellblonden Haar und einem leichten Bauchansatz. Er benahm sich zurückhaltend, beinahe entschuldigend. Aber Elizabeth hatte das Gefühl, dass hinter diesen ruhigen braunen Augen ein scharfer Verstand arbeitete.
“Ist es wirklich nötig, dass die Polizei eingeschaltet wird?”, fragte Elizabeth. “Das war doch einfach nur ein Unfall.”
“Das sehen die Augenzeugen aber anders. In New York ist es normalerweise schwierig, auch nur einen Zeugen zu finden, der sich willig mit der Polizei einlässt. Vier Zeugen – vor allem wenn alle in ihrer Aussage übereinstimmen –, das lässt einen hellhörig werden. Außerdem nehmen wir Unfälle mit Fahrerflucht sehr ernst. In Ihrem Fall müssen wir davon ausgehen, dass der Fahrer Sie vorsätzlich angefahren hat. Und dann handelt es sich um versuchten Mord.”
“Ach du meine Güte”, flüsterte Elizabeth entsetzt mit zitternder Stimme.
“Können Sie uns sagen, ob es irgendjemanden gibt, der Ihnen möglicherweise etwas antun wollte?”
“Nein. Niemanden. Ich lebe doch nicht einmal hier! Und selbst in Houston kann ich mir nicht vorstellen, warum mich irgendjemand töten wollte. Schon gar nicht, wenn dazu so eine weite Reise nötig ist. Außerdem habe ich das Gesicht des Mannes gesehen, der am Steuer saß. Es war niemand, den ich kenne.”
“Schon mal was von Auftragskillern gehört?”
Elizabeth lachte überrascht auf. “Das … das ist doch lächerlich.”
“Vielleicht. Vielleicht auch nicht”, murmelte der Detective. “Ich sehe, dass Sie einen Ehering tragen. Wie steht es mit Ihrem Ehemann? Könnte er irgendeinen Grund haben, Sie loswerden zu wollen?”
“Das kann ich mir kaum vorstellen. Wir verbringen hier unsere Flitterwochen. Gestern Nachmittag haben wir geheiratet.”
“Wirklich?” Detective Gertski sah sich um. “Wo ist er dann?”
“Also, nun ja … Max hatte heute einen wichtigen Geschäftstermin.”
“Aha. Haben Sie ihn angerufen, oder hat jemand vom Krankenhauspersonal ihn benachrichtigt?”
“Nun … nein. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen macht. Die Verletzung ist nicht wirklich schlimm.” Um die Wahrheit zu sagen, ihre Hüfte tat verdammt weh, aber sie wollte niemandem Unannehmlichkeiten bereiten oder zur Last fallen. Max hatte sie schließlich aus geschäftlichen Gründen geheiratet, nicht weil ihm etwas an ihr lag.
“Wie steht es mit Geld? Würde Mr. Riordan in irgendeiner Art und Weise von Ihrem Tod profitieren?”
“Nein. Überhaupt nicht. Das kann ich Ihnen versichern. Max und ich haben einen Ehevertrag unterschrieben.”
“Wirklich? Wie sieht es mit Versicherungen aus? Könnte es sein, dass er vor der Hochzeit eine Versicherung auf Sie abgeschlossen hat?”
“Detective, ich versichere Ihnen, dass Sie da auf dem Holzweg sind. Mein Ehemann ist ein wohlhabender Mann. Sehr wohlhabend. Es gäbe für ihn wirklich keinen Grund, mich an dem einen Tag zu heiraten, nur um mich am nächsten ermorden zu lassen.”
“Ich verstehe”, sagte der Detective und kritzelte etwas auf seinen Notizblock. “Nichtsdestoweniger brauche ich seinen Namen und eine Telefonnummer, unter der ich ihn erreichen kann.”
Nach den vielen Telefonaten und Rückrufen der letzten Woche wusste Elizabeth die Handynummer von Max auswendig. Aber die würde sie dem Detective nicht geben. Sie seufzte. “Na schön. Der Name meines Mannes ist Maxwell Riordan. Wir wohnen im Ritz-Carlton. Morgen können Sie ihn dort wahrscheinlich erreichen.”
Und mit ein bisschen Glück kann ich den Anruf abfangen, oder wir sind schon auf dem Weg nach Texas.
“Erzählen Sie mir alles, woran Sie sich erinnern”, begann der Detective das Verhör mit vorgetäuschter Lässigkeit. Trotzdem gewann Elizabeth den Eindruck, dass sich hinter seiner fast großväterlichen Freundlichkeit ein zäher New Yorker Cop mit der Verbissenheit einer Bulldogge verbarg.
“Es gibt nicht viel, was ich Ihnen sagen kann, Detective. Es ist alles so schnell passiert. Ich weiß nicht, was für ein Wagen es war, nur dass er dunkel war und dunkel getönte Scheiben hatte.”
“Das
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