Pakt mit dem Feind
und ihrem Ehemann auf, die aufeinander losgingen. In einer körperlichen Auseinandersetzung wäre Max dem Dandy Quinton in jedem Fall haushoch überlegen.
“Ich werde es ihm sagen”, antwortete sie. Sie umarmten sich, und Quinton stieg in den Wagen. Elizabeth winkte ihm hinterher, als er davonfuhr.
Sie war wirklich froh, dass sie die Mühe auf sich genommen hatte, Quinton anzurufen. Mit seinem unbeschwerten Charme und seiner Einstellung, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen, half er ihr, auf dem Boden zu bleiben. Gleichzeitig heiterte er sie auf.
Eine neuerliche Windböe erfasste sie. Elizabeth zitterte, zog die pelzbesetzte Kapuze über den Kopf und trat vom Gehsteig, um ein Taxi herbeizuwinken. “Taxi!”
“Hey, passen Sie auf!”
Der warnende Ruf kam von irgendwo hinter Elizabeth. Instinktiv wandte sie sich halb in Richtung der Stimme um.
Das Folgende spielte sich innerhalb eines Herzschlags ab, aber Elizabeth nahm es wahr wie in Zeitlupe. Unerträglich langsam sah sie ein Auto auf sich zukommen und erblickte die kalte Miene des Fahrers. Gleichzeitig streckte links von ihr eine ältere Frau zu Tode erschrocken beide Hände nach ihr aus.
“Wa…”
Und dann schien alles gleichzeitig zu passieren. Schreie ertönten, und die Frau erwischte Elizabeth am Mantel. Obwohl sie sich bemühte, sie aus der Gefahrenzone fortzureißen, war sie nicht schnell genug. Es gab einen dumpfen Schlag, als der Sedan Elizabeth streifte. Im nächsten Augenblick schoss brennender Schmerz durch ihre rechte Hüfte.
Das Nächste, was Elizabeth mitbekam, war, dass sie auf der Straße lag. Die alte Dame, die ihr das Leben gerettet hatte, war mit ihr gefallen. Um sie herum drängten sich Leute.
“Haben Sie das gesehen? Der Kerl hat sie doch mit Absicht überfahren!”
“Ja. Der hat genau gezielt, geradewegs auf sie.”
“Jemand sollte die Polizei holen.”
“Hat jemand sich das Kennzeichen gemerkt?”
“Ja, ich!”
“Hier kommt ein Polizist.”
“Was ist hier los? Polizei. Bitte alles zurücktreten. Aus dem Weg.”
Elizabeth schaute in das besorgte Gesicht eines jungen Mannes in Polizeiuniform. “Sind Sie in Ordnung?”
“J-ja. Dank dieser Dame.” Sie wandte sich an die ältere Frau. “Sie haben mir das Leben gerettet. Ich kann Ihnen niemals genug danken.” Elizabeth versuchte aufzustehen, jedoch nur, um vor Schmerzen aufzuschreien.
Der Polizist ging neben ihr in die Hocke. “Sind Sie verletzt?”
“Natürlich ist sie das”, schnauzte die alte Frau, die mit der Hilfe einiger umstehender Passanten auf die Füße kam. “Sie ist von einem Auto angefahren worden. Es ist ein Wunder, dass sie nicht tot ist.”
“
Sí”
, mischte sich ein Mann ein, der offenbar aus Lateinamerika stammte. “Es war kein Unfall. Der Mann … er hat versucht, sie zu überfahren.”
“Sind Sie sicher?”, fragte der Polizist.
“
Sí
, ich bin sicher.”
“Ich auch”, erklärte ein weiterer Passant. “Er stand da, mit dem Motor im Leerlauf. Der Taxifahrer hinter ihm hat gehupt, dass er sich endlich bewegt …”
“Das war ich”, sagte der Mann, der das Kennzeichen aufgeschrieben hatte. “Der Idiot saß einfach nur da und hat den Verkehr blockiert.”
“Ja”, fuhr der erste Mann fort. “Aber dann ist die Lady da vom Gehweg runter, um das Taxi von ihm hier rüberzuwinken, und der Fahrer in dem schwarzen Auto hat das gesehen und ist genau auf sie los.”
“Hätte die Dame sie nicht weggerissen, dann hätte der Kerl sie bestimmt überfahren”, behauptete ein anderer Zeuge.
“Ich werde einen Krankenwagen rufen”, sagte der Polizist.
“Nein, bitte nicht. Es geht mir gut, wirklich”, beharrte Elizabeth. “Er hat mich lediglich gestreift. Sicher habe ich nur ein paar blaue Flecke.” Um ihre Behauptung unter Beweis zu stellen, versuchte sie erneut aufzustehen. Doch der Schmerz, der durch ihre Seite schoss, ließ sie scharf Luft holen.
“Das mag schon sein, aber wenn Sie solche Schmerzen haben, dann sollten Sie das mal ansehen lassen.”
Minuten später lag Elizabeth in einem Krankenwagen. Auf dem Weg ins Krankenhaus machte sie sich Sorgen darüber, was Max wohl sagen würde. Er wäre über eine Unterbrechung seiner Geschäfte bestimmt nicht erfreut, so viel stand fest.
In der Notaufnahme wurde Elizabeth untersucht und geröntgt. Die oberflächlichen Kratzer, einer an ihrer rechten Hand und ein weiterer am rechten Knie, wurden gereinigt und verbunden.
Als sie auf einer Trage lag und auf die Ergebnisse der
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