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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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entzog sich seiner Umarmung und griff nach einem Taschentuch. “Es tut mir leid. Ich bin sonst nicht so eine Heulsuse”, murmelte sie.
    “Das ist schon in Ordnung. Du hast allen Grund dazu.” Er wartete, während sie ihre Tränen trocknete, dann fragte er: “Erklär mir nur eine Sache: Warum hast du mich heute nicht angerufen?”
    Elizabeth legte sich die Fingerspitzen an die Schläfen, dann an die Stirn. Sie schüttelte den Kopf. “Macht es dir etwas aus, wenn wir diese Diskussion im Schlafzimmer fortsetzen? Meine Hüfte tut schrecklich weh.”
    “Verdammt. Warum hast du das nicht schon vorher gesagt? Brauchst du eine Schmerztablette?”
    “Nein”, antwortete sie. “Ich hab ein paar genommen, bevor du gekommen bist.”
    “Dann bringen wir dich jetzt mal ins Bett.”
    Max hob sie vorsichtig hoch, wobei er es vermied, ihre verletzte Körperseite zu berühren. Er trug sie ins Schlafzimmer und stellte sie dort wieder auf die Füße – alles so selbstverständlich, als hätte er das schon hundertmal gemacht. Ehe Elizabeth merkte, was er vorhatte, streifte er ihr den Bademantel ab.
    “Oh!”, keuchte sie. Sofort verschränkte sie die Arme vor den Brüsten. Hitze überflutete ihren ganzen Körper, vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Sie hatte das Gefühl zu glühen.
    Der Hauch eines Lächelns umspielte Max’ Mund. “Hey, warum so bescheiden? Ich bin dein Ehemann, weißt du noch? Du solltest dich daran gewöhnen, dass ich dich nackt sehe. Denn wenn es nach mir geht, kommt das häufiger vor.” Er strich mit dem Zeigefinger am Saum ihres Slips entlang. “Nettes Höschen, übrigens”, sagte er langsam, die Augen fest auf sie gerichtet.
    Die federleichte Berührung schien eine Feuerspur auf ihrer Haut zu hinterlassen. Seine Worte und sein Blick ließen Elizabeth noch tiefer erröten. Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Sprachlos stand sie da und fühlte sich wie eine Idiotin.
    Während sie mit ihren widerstreitenden Gefühlen rang, ging Max seelenruhig zur Kommode und nahm ein frisches Nachthemd heraus. Er zog es ihr über den Kopf, dann brachte er sie ins Bett.
    “So. Fühlst du dich jetzt wohler?”, fragte er, als er sie ins Bett gesteckt und ihr die Decke bis zur Taille hochgezogen hatte.
    “Ja. Danke”, murmelte sie. Die Schmerzmittel fingen an zu wirken. Sie hatte Schwierigkeiten, die Lider offen zu halten.
    Als sich Max neben ihr auf dem Bett niederließ, riss sie die Augen wieder auf. Augenblicklich war ihre Teilnahmslosigkeit verflogen, und sie spürte nur noch die Wärme seines Beines, das sich gegen ihre linke Seite presste.
    “Jetzt erzähl mir ganz genau, was passiert ist, nachdem du hier weggegangen bist”, befahl Max. “Und lass nichts aus.”
    Elizabeth versuchte ruhig zu wirken. Sie faltete die Hände und legte sie auf die Bettdecke. “Also schön. Ich hab ein Taxi zu einem kleinen Café genommen, das ich kenne. Dort habe ich gefrühstückt. Dann bin ich den Rest des Weges zum Museum gelaufen …”
    Schritt für Schritt gab Elizabeth den Ablauf der Ereignisse bis zu dem Unfall und unmittelbar danach wieder.
    Als sie fertig war, starrte Max sie so lange schweigend an, bis sie anfing, unruhig zu werden.
    “Und die ganze Zeit ist dir nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, mich anzurufen?”, fragte er endlich.
    “Ich hab es dir doch gesagt: Ich wollte dich nicht stören.”
    “Elizabeth, du bist meine Frau. Wenn dir etwas passiert, dann will ich Bescheid wissen.”
    “Aber … dann hätte ich deine Sitzung unterbrochen. Ich habe angenommen, dass es dir nicht recht wäre, wenn man dich dabei unterbricht. Schließlich ist dieses Geschäft offenbar so wichtig, dass du deinen Assistenten mit in die Flitterwochen nimmst.”
    Er warf ihr einen langen Blick zu. “Touché. Ich schätze, das habe ich verdient.”
    “Aber nein! Du verstehst mich falsch.” Sie streckte die Hand aus und berührte seinen Arm. Max hatte Jackett und Krawatte ausgezogen, ehe er sie im Badezimmer überrascht hatte. Unter seinem Hemd fühlte sich sein Arm stark und warm an. “Das war nicht als Kritik gedacht, Max. Ich erwarte nicht, dass du dich um mich kümmerst. Ich weiß, dass wir keine solche Ehe führen.”
    “Was für eine Ehe?”
    “Du weißt schon, eine … eine traditionelle, romantische Ehe. Der einzige Grund, warum wir so eine Art Flitterwochen machen, ist doch, um die Form zu wahren.”
    Wieder starrte er sie eine lange Zeit schweigend an. Seine Kiefermuskeln verhärteten sich. Obwohl

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