Pakt mit dem Feind
wenig zu weit … getrieben.”
Elizabeth lachte. “Danke. Genau das brauche ich jetzt.”
“Stets zu Diensten. Aber jetzt lass uns nicht mehr an Natalie und diesen Schwachkopf von Ex denken. Ich will etwas über den neuen Mann in deinem Leben erfahren. Ich muss schon sagen, dieser Geschäftstermin muss schon verdammt wichtig sein, wenn er dafür die Flitterwochen mit so einem wunderbaren Wesen wie dir unterbricht. Was für Geschäfte macht er denn?”
Elizabeth drehte das Wasserglas zwischen ihren Fingern. “Max ist auf Geldanlagen spezialisiert. Finanzen. Solche Dinge”, antwortete sie vage. “Er bringt Geschäfte und Investoren zusammen.”
Der Ober kam und nahm ihre Bestellung auf. Als er wieder verschwunden war, grinste Quinton sie an. “Nun sag schon, ist er reich?”
“Quinton! Wie kannst du so etwas nur fragen?”
“Und? Ist er?”, erwiderte er, völlig ungerührt.
“Du bist furchtbar”, murmelte sie. Sie konzentrierte sich auf die Speisekarte und versuchte ihn zu ignorieren und gleichzeitig ein Lächeln zu unterdrücken. Beides misslang völlig.
“Ich weiß”, stimmte er ihr fröhlich zu. Als sie wieder aufblickte, hob er anzüglich die Augenbrauen. “Aber du hast mich trotzdem lieb, stimmt’s? Also los, beantworte meine Frage.”
Elizabeth lachte. “Ja. Er ist stinkreich.”
“Holla! Gut gemacht, Cousinchen!” Er stieß sein Wasserglas an ihres und hob es dann zu einem Toast. “Möge dein Leben voller Glück, Liebe und heißem Sex sein und dein Bankkonto immer voller Knete.”
“Darauf trinke ich”, sagte sie und stieß mit ihrer Teetasse gegen sein Glas. “Also, wie geht es Camille?”, fragte sie, eigentlich aus reiner Höflichkeit.
“Ach, du kennst doch meine Schwester”, sagte Quinton. “Ich bin gerade von einem Besuch bei ihr und Leon zurück. Sie sind jetzt drei Jahre verheiratet, und der erste Zauber der Liebe ist ganz offensichtlich verflogen. Die ganze Zeit, während ich dort war, hat sie immer wieder was von Scheidung gefaselt.”
“Ach du liebe Güte. Wie steht Leon dazu?”
“Der hat keine Ahnung, der arme Teufel. Er betet sie auf Knien an, was wahrscheinlich der Grund ist, warum er sie so langweilt.”
“Meinst du wirklich, dass sie sich von ihm scheiden lässt?”
“Glaub mir, Süße, ich erwarte täglich ihr Eintreffen in New York, vermutlich mit genug Koffern, um das ganze Erdgeschoss zu füllen. Aber eines muss man meiner Schwester lassen: Jeder neue Mann, den sie geheiratet hat, war reicher als der andere. Sie wird also ordentlichen Unterhalt aus Leon herausholen.”
Während des gesamten Lunchs erhielten sie ihr ungezwungenes Geplänkel aufrecht. Es war, als hätten sie sich erst vor ein paar Tagen das letzte Mal gesehen und nicht vor Monaten. Normalerweise traf Elizabeth ihren Cousin nur drei- bis viermal im Jahr, wenn Mimi und sie zu einer Modenschau nach New York kamen oder er sie in Texas besuchte. Dennoch war er einer ihrer engsten Freunde und Vertrauten.
Quinton hatte sie anvertraut, wie Edward ihr Vermögen gestohlen hatte. Zwar nicht in allen Einzelheiten, aber genügend ausführlich, dass er über ihre finanziellen Schwierigkeiten Bescheid wusste. Sie war versucht, ihm etwas über die Beweggründe der Hochzeit mit Max zu erzählen. Aber etwas hielt sie zurück. Irgendwie kam es ihr Max gegenüber nicht fair vor, etwas so Privates jemand anderem als Mimi zu offenbaren.
Nach dem Lunch ging Elizabeth mit Quinton zu seinem Wagen. Auf dem winzigen Rücksitz seines Sportwagens stapelten sich Koffer und Taschen. Quinton wollte gleich nach Miami Beach weiterfahren, um Freunde zu besuchen.
Draußen wehte ein schneidend kalter Wind. Der feuchte Geruch der Luft versprach baldigen Schneefall. Elizabeth zitterte und wickelte sich enger in ihren langen nerzbesetzten Wintermantel. Als sie neben Quintons kleinem Flitzer standen, trat sie von einem Fuß auf den anderen, um nicht zu frieren.
“Also, Cousinchen, es war klasse, dich mal wiederzusehen”, sagte Quinton. Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. Dann streckte er die Hand aus, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und steckte sie hinter ihr Ohr. “Scherz beiseite, Süße, ich wünsche dir ein langes und glückliches Leben mit deinem Max. Und richte ihm von mir aus, dass ich persönlich nach Houston komme und ihm in den Hintern trete, wenn er dich nicht gut behandelt.”
Elizabeth lachte leise. Vor ihrem inneren Auge tauchte ein lebhaftes Bild von ihrem schlanken eleganten Cousin
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