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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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dauerte eine kleine Weile, bis sie wach genug war, um ans Telefon zu gehen.
    “Ja?”, meldete sie sich.
    “Wie geht es meiner Mutter? Wo ist sie?” Max klang ungehalten. “Ich bin gerade ins Hotel zurückgekommen und habe eine Nachricht von Carly vorgefunden. Angeblich hat sich meine Mutter verletzt, und du kümmerst dich um sie.”
    Ein Blick auf den Wecker am Bett zeigte ihr, dass es nach Mitternacht war. Am liebsten hätte Elizabeth ihn gefragt, wo er um diese Zeit herkam, aber sie biss sich auf die Zunge.
    “Es geht ihr so weit gut.” Allmählich wacher, setzte Elizabeth sich auf. Sie zog die Knie an den Körper, stützte sich mit einem Ellbogen darauf und fuhr sich mit der anderen Hand durch das zerzauste Haar. “An Bord des Schiffes hat sie sich das rechte Bein gebrochen. Die Reederei hat sie nach St. Thomas geflogen, und von dort hat Carly einen Jet gechartert, um sie nach Houston zu bringen. Tante Talitha und ich haben sie am Flugzeug abgeholt und gleich zum Krankenhaus gefahren. Dort hat Dr. Watson sie operiert. Er ist ein exzellenter Chirurg und ein Freund der Familie.”
    “Geht es ihr gut?”
    “Ja, jetzt schon.”
    “Kann ich mit ihr sprechen?”
    “Sie schläft”, teilte Elizabeth ihm mit. “Ich nehme an, die Betäubung wirkt noch nach. Es wäre besser, wenn du morgen noch mal anrufst.”
    “Soll ich nach Hause kommen?”, fragte Max.
    “Nur wenn du möchtest”, beschied Elizabeth ihn. Sie sprach in dem kühlsten Ton, den sie zustande brachte. “Es sei denn, du traust mir nicht zu, mich um sie zu kümmern.”
    Ein langes Schweigen folgte. “Ich vertraue dir, Elizabeth.”
    “Ach wirklich? Das ist mir neu.”
    “Hör mal, ich möchte das wirklich nicht am Telefon besprechen.”
    “Fein. Tu doch, was du willst.”
    “Eigentlich will ich nur sagen, wie dankbar ich dir bin. Es ist sehr lieb, dass du dich um sie kümmerst, und es tut mir leid, dich damit zu belasten. Wenn du möchtest, schicke ich Carly rüber. Sie kann meine Mutter in ihr Apartment zurückbringen und einen Pflegedienst für sie besorgen.”
    Elizabeth hätte am liebsten mit den Zähnen geknirscht. Dieser Mann trieb sie in den Wahnsinn! Im einen Moment benahm er sich höflich, nur um im nächsten mit so einer Bemerkung alles wieder zunichtezumachen.
    “Ist es notwendig, dass du mich so beleidigst? Glaubst du wirklich, dass ich die Pflege deiner Mutter irgendwelchen Fremden überlassen würde? Oder dass ich mich auch nur eine Minute ärgere, weil ich mich um sie kümmern muss? Nur zu deiner Information: Ich betrachte Iona nicht als Belastung. Sie ist eine liebe, nette Dame, und meine Tante und ich genießen ihre Gesellschaft. Sie ist hier willkommen, so lange sie bleiben möchte. Und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gern weiterschlafen.”
    Ohne seine Antwort abzuwarten, beendete sie die Verbindung und warf sich in die Kissen zurück. Von ihr aus konnte Maxwell Riordan zum Teufel gehen!
    Am nächsten Morgen war Iona schon wieder ganz die Alte und versuchte, mithilfe der Krücken aufzustehen. Elizabeth hatte gerade geduscht, als das Telefon klingelte. Ein paar Sekunden später hörte sie Gladys sagen: “Mrs. Riordan, Ihr Sohn ist am Apparat.”
    Da sie keine Lust hatte, mit Max zu sprechen, verlangsamte Elizabeth ihre Schritte. Wenn sie den Salon betrat, würde Iona erwarten, dass sie mit ihrem Mann telefonierte. Also blieb sie stehen und hörte dem Gespräch von der anderen Seite der Tür zu. Freude über den Anruf klang aus der Stimme ihrer Schwiegermutter, als sie Max ausführlich von den Aufregungen des gestrigen Tages berichtete. Sie schilderte genau, wie sie sich das Bein gebrochen hatte und wie freundlich alle zu ihr waren. Zum Schluss teilte sie ihm mit, dass sie am Freitag noch einen Nachsorgetermin bei Dr. Watson hatte und dass sie vorhatten, nach Mimosa Landing zu fahren.
    “Also, wenn du anrufst und wir nicht da sind, liegt das daran. Deine liebe Frau besteht darauf, dass ich bei ihr bleibe, bis ich wieder ganz auf dem Damm bin”, hörte Elizabeth sie sagen. Eine Pause trat ein, während Iona der Antwort lauschte.
    “Wann kommst du denn heim?”, fragte sie.
    “Ach so.” Sie klang ein bisschen enttäuscht. “Kannst du das wirklich nicht sagen? Ich verstehe. Du steckst mitten in harten Verhandlungen. Na ja, dann werden wir dich also vermutlich einfach sehen, sobald es geht.”
    Nachdem Iona aufgelegt hatte, wartete Elizabeth noch einen Augenblick, ehe sie den Salon betrat.
    “Oh, da bist

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