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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Heuschrecken. Sie steuerten auf Ronnie zu und fielen über ihn her. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute er zu Elise … und kurz darauf flogen die Pixel seines zerfallenden Bildes hinauf in den Wirbelsturm.
    »Nein!«, schrie Elise entsetzt.
    Als die Windhose Ronnies Syn-App aufsog, nahm sie die groben Konturen seines gequälten Gesichts an. »Will« holte aus und schleuderte seine Harpune ins Zentrum des Wirbels, der daraufhin ins Schwanken geriet und schwächer wurde. Doch es war bereits zu spät. Ronnies Schreie verhallten, als der gefräßige Schwarm ihn vollständig verschlang.
    Das Fass auf dem Bildschirm hatte sich gefüllt und purpurrote Flüssigkeit schwappte in den Teich.
    »Wir haben die Datei!«, rief Ajay aufgeregt. »Herunterfahren!«
    »Herunterfahren!«, wiederholten Elise und Will.
    Ihre Tablets schalteten sich ab, die Syn-Apps verschwanden und die Bildschirme wurden schwarz. Im selben Moment begannen die Lampen im Zimmer zu flackern, bevor sie vollständig ausgingen. Plötzlich saßen sie im Dunkeln.
    Nick rannte zum Fenster. »Der ganze Campus ist stockfinster!«
    »Ein Stromausfall«, analysierte Ajay und trat neben ihn. »Aber auf dem ganzen Campus? Das hab ich noch nie erlebt.«
    Will schaltete sein Tablet wieder ein, woraufhin ein gespenstisches Licht den Raum erfüllte.
    Auf dem Monitor erschien seine Syn-App, in der Hand die aus dem Schweizer Messer gebastelte Harpune. »Du hättest mich diesen Sicherheitscheck machen lassen sollen, Will«, sagte sein Doppelgänger. »Will« hob die Harpune hoch und zeigte ihm eine Kreatur, die er aufgespießt hatte: ein schwarzes Insekt, so groß wie ein kleiner Hund und mit borstigen Haaren bedeckt. Sein grässliches, zerquetschtes Gesicht hatte verzerrte halb menschliche Züge.
    »Was zum Teufel ist das?«, hakte Nick nach.
    »Dein Tablet hatte einen Virus«, erklärte Wills Syn-App. »Herkunft unbekannt.« Dann schob »Will« das Insekt zum Bildschirmrand. Ein Port öffnete sich an der Seite von Wills Tablet und der tote Rumpf eines identischen Insekts – allerdings nur knapp drei Zentimeter lang – plumpste auf den Schreibtisch.
    Brooke wurde bleich. »Dieses Ding hat Ronnie verfolgt?«
    »Sieht ganz so aus«, bestätigte Ajay. Er nahm einen Bleistift und fegte das tote Tier in eine leere Pfefferminz-Dose.
    »Führ den Rest des Sicherheitschecks jetzt sofort durch«, befahl Will seiner Syn-App.
    »Wird gemacht«, bestätigte »Will«.
    »Wo kam das her?«, fragte Elise und starrte auf das Insekt.
    »Von Lyle«, antwortete Will.
    »Lyles Koffer, Alter. Die Dinger waren in diesen Behältern«, erinnerte Nick sich und betrachtete das Krabbeltier mit weit aufgerissenen Augen.
    »Auf diese Weise hat er mich beobachtet«, dämmerte es Will. »Deshalb wusste er von meinem Handy und von unserem Besuch in ihrer Umkleide.«
    »Aber woher hatte Lyle dieses Ding?«, fragte Brooke.
    »Von dort, wo auch alle anderen herkommen«, meinte Will. »Aus dem Niegewesen.«
    Ajay aktivierte sein Tablet. Kurz darauf wurde sein Doppelgänger sichtbar und hielt ein großes Icon einer Datei hoch. »Sie ist unbeschädigt. Wir haben Ronnies Datei«, teilte Ajay den anderen aufgeregt mit und wandte sich an seine Syn-App: »Öffne sie.«
    Auf dem Monitor erschien das grobkörnige Bild einer Datei mit einem PLAY-Pfeil in der Mitte. Es hatte den Anschein, als würde man durch ein Loch in einen schwach erleuchteten Raum blicken, in dem auf einer Bank eine geöffnete Aktentasche mit Dokumenten lag. In der Ecke war ein Zeitstempel.
    »Scheint ein Video zu sein«, vermutete Ajay. »Aufgenommen im letzten April«, fügte er hinzu, als er den Stempel bemerkte.
    »Das ist die Ausweich-Umkleide«, sagte Will, der näher herangekommen war. »Ich glaube, wir schauen aus einem der Spinde nach draußen.«
    Ajay klickte auf PLAY.
    Das Bild wackelte ein wenig, bevor ein Gesicht auftauchte: Ronnie Murso. »Ich befinde mich in der Ausweich-Umkleide«, flüsterte er.
    Das Bild bewegte sich wieder, als Ronnie mit der Kamera in der Hand aus dem Spind in die Umkleide trat. Er ging zu der Aktentasche und wühlte darin herum. Schließlich holte er einen dicken grauen Metallstab heraus, hielt ihn vor das Objektiv und sagte in die Kamera: »Ich glaube, das benutzen sie, um …«
    Plötzlich schaute er aufgeschreckt zur Tür, als hätte er draußen etwas gehört. Er ließ den Stab in die Aktentasche fallen, hastete zurück in den Spind und zog die Tür zu. Dann hielt er das Objektiv erneut in das Loch und

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