Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
Vom Netzwerk:
verhalten hat.«
    »Der Zwerg sieht aus wie ein Obdachloser«, flüsterte Nick.
    »Vielleicht hat er ja sein Gedächtnis verloren«, meinte Brooke.
    »Ronnie … weißt du, wer ich bin?«, versuchte Elise es weiter.
    Erneut zögerte er und schüttelte schließlich wieder den Kopf, wie ein kleines Kind und völlig verloren. Elise vergrub das Gesicht in den Händen. Brooke trat an ihre Seite und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.
    »Was hat das zu bedeuten, Elise?«, fragte Will verwirrt.
    »Es bedeutet, dass er am Leben ist«, erklärte sie.
    »Vielleicht«, meinte Ajay nachdenklich.
    »Ajay, seine Syn-App ist genau vor dir«, wandte Elise ein und zeigte auf den Bildschirm. »Ronnie lebt. Er hat gesagt, er würde einen Weg finden, mich zu erreichen, falls ihm etwas zustoßen sollte. Und irgendetwas ist ihm zugestoßen – sieh ihn dir doch an. Mit ihm stimmt was nicht: Er ist verletzt oder verwirrt, aber er lebt …«
    »Eine Sekunde mal«, mischte Will sich ein. »Ihr meint, er ist noch am Leben, nur weil seine Syn-App da ist?« Die anderen antworteten nicht, schauten sich nur verlegen an. »Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass die Syn-Apps irgendeine physikalische Verbindung zu dem haben, was uns im wirklichen Leben zustößt?«
    »Das ist nur … eine Theorie«, stammelte Ajay.
    »Es ist genau das, was ich sage«, widersprach Elise.
    »Das ist nicht möglich«, behauptete Will. »Diese Dinger sind nur eine Aneinanderreihung von Milliarden Einsen und Nullen. Egal, wie viele Tricks sie draufhaben, es ist nur eine Simulation.«
    »Sollte man annehmen«, sagte Ajay vorsichtig. »Andererseits haben wir das ursprüngliche Programm ja nicht geschrieben.«
    Will hakte nicht weiter nach. Er erinnerte sich an das unheimliche Gefühl, als seine eigene Syn-App zum Leben erwacht war. Da ist was dran. Ich habe tatsächlich eine Verbindung gespürt .
    »›Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio‹«, merkte Brooke an.
    Geistesabwesend zog Ronnie etwas aus seiner Tasche und wirkte selbst überrascht über seinen Fund. Dann betrachtete er das Objekt in seinen Händen genauer.
    »Nick«, sagte Elise. »Hol mein Tablet.«
    Während Nick aus dem Zimmer sprintete, hielt Ronnie den Gegenstand ins Licht.
    »Was hast du da, Ronnie?«, fragte Elise sanft.
    Ronnie wich vor ihr zurück und versteckte das Objekt hinter seinem Rücken.
    »Schon gut«, beruhigte Elise ihn. »Ich tu dir nichts. Ich möchte nur sehen, was du da gefunden hast.«
    Ronnie zuckte die Achseln; offenbar wusste er es selbst nicht.
    »Kannst du es mir zeigen?«, fragte Elise. »Vielleicht kann ich dir dabei helfen herauszufinden, worum es sich handelt.«
    Wills und Ajays Syn-Apps gingen auf Ronnie zu.
    »Nicht zu nah«, warnte Elise Ajay. »Wir dürfen ihn nicht erschrecken.«
    »Ajay« und »Will« blieben ein paar Schritte vor ihm stehen. Nick kam mit Elises Tablet zurück. Sie legte den Computer auf den Schreibtisch neben die Tablets der anderen und fuhr hoch. Wenige Augenblicke später materialisierte sich auch ihre Syn-App auf dem großen Wandbildschirm.
    »Elise« ging auf Ronnie zu und streckte ihm eine Hand entgegen. Doch Ronnie wich einen Schritt zurück.
    »Dir kann nichts passieren«, versicherte Elise ihm. »Wir tun dir nicht weh. Kannst du mir zeigen, was du da hast, Ronnie?«
    Langsam öffnete er die Hand, in der er einen virtuellen USBStick hielt. »Elise« nahm ihn vorsichtig an sich.
    »Ajay, sieh nach, was darauf ist«, bat Elise.
    Ihre Syn-App hielt ihm den Stick hinter dem Rücken entgegen. »Ajay« sprang zu ihr und übernahm ihn wie einen Staffelstab. Dann holte er einen virtuellen Computer aus seinem Rucksack und steckte den Stick in den dafür vorgesehenen Port – genau wie der echte Ajay es mit dem echten Stick gemacht hatte.
    »Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe«, sagte Will skeptisch. »Ein virtueller USB-Stick … von einer virtuellen Figur in ihren virtuellen Computer gesteckt.«
    »Stell es dir mal so vor«, erwiderte Ajay beruhigend. »Das alles sind verschiedene Ebenen derselben Datei auf einem echten USBStick, die von einem echten Computer gelesen wird. Da wir das Rätsel jetzt gelöst haben, stellt dieser Stick vielleicht die letzte Ebene dar und enthält das, was Ronnie uns zeigen wollte.«
    Aber seine Syn-App runzelte die Stirn. Ratlos schaute er zum echten Ajay und schüttelte den Kopf.
    »Die Datei lässt sich nicht öffnen«, folgerte Ajay.

Weitere Kostenlose Bücher