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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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auf ihn zu.
    Will konnte gerade noch rechtzeitig einen Gedankenschild vor sich schieben und den Strahl an eine Wand umlenken, aber er hätte ihn fast umgehauen. Lyle war noch immer stärker … mit dieser Waffe in der Hand sogar wesentlich stärker. Will ging wieder in Deckung, als zwei weitere Strahlen folgten, das Gestein absprengten und Löcher in die Felswand schossen.
    Was wäre, wenn Dave dieses Mal nicht kommt? Was hat er noch gleich gesagt? »Lerne, und zwar schnell.«
    Will stand auf und warf den ersten Stein; er zielte auf eine Stelle ungefähr einen Meter rechts neben Lyle. Selbstzufrieden grinsend, hob Lyle den Stab, um eine weitere Ladung abzufeuern. Rasch schloss Will die Augen, breitete sein Raster aus und fand den Stein, der durch die Dunkelheit flog. Er erfasste ihn und schaffte es, sich selbst mit dessen Masse zu verknüpfen. Dann brauchte er nur noch zu denken: Sofort änderte der Stein die Richtung und flog wie ein Bumerang wieder auf Lyle zu.
    Ich lerne .
    Nr. 48: BEGINNE NIE EINEN KAMPF, WENN DU IHN NICHT BEENDEN KANNST. UND ZWAR SCHNELL.
    Der Stein traf Lyle am Arm, direkt über dem Ellbogen, und schlug ihm den Stab aus der Hand. Lyle schrie auf vor Schmerz und fiel auf die Knie.
    Blitzschnell warf Will den zweiten Stein in Richtung des Stabs und beförderte ihn außer Sichtweite, tiefer in die Höhle.
    Lyle krachte der Länge nach hin und drehte sich zur Seite, um seinen verletzten Arm zu schützen. Mit einem Sprung hechtete Will auf ihn zu, setzte sich rittlings auf dessen Brust und presste ihn auf den Boden, bevor er ihm sein Messer unter das Kinn drückte. Aber Lyle schaute nur kurz zu ihm hoch, holte tief Luft und begann dann, zu schniefen und zu schluchzen wie ein untröstliches Kleinkind. Der Schmerz dieses Ekels war so echt, dass Will fast Mitleid mit ihm hatte. Doch dann entdeckte er eine Art Beule an Lyles Hals, die wie ein Joystick hin und her zuckte.
    Verdammt. Ein Mitfahrer .
    Entsetzt beobachtete Will, wie das Ding sich durch die Ausbuchtung an Lyles Hals drückte: ein etwa fünfzehn Zentimeter großer schwarzer Stängel mit kurzen, stachligen Armen und acht wütend funkelnden Augen in einem verzerrten, halb menschlichen Gesicht, das zischend und spuckend in Wills Richtung fauchte.
    Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, riss Will sein Messer hoch und schnitt die Kreatur am Schaft durch. Der abgetrennte Stängel klatschte auf den Boden, stieß ein grässliches, quäkendes Kreischen aus und robbte in die Dunkelheit, wobei er seinen tropfenden, zerstückelten Rumpf hinter sich herschleppte.
    Gleichzeitig schrumpfte die Beule an Lyles Hals zusammen wie ein Ballon, aus dem die Luft entwich, verlor ihre Farbe und war dann nicht mehr zu erkennen. Lyle stöhnte und wimmerte: »Es tut weh!« Mit flehentlichem Blick schaute er Will an. »Tut so weh! Überall!«
    »Was erwartest du von mir?«, fragte Will. »Erste Hilfe? Du hast versucht, mich umzubringen!«
    Lyle heulte weiter, leise und verzweifelt. »Das wollte ich nicht«, schluchzte er. »Sie haben mich dazu gezwungen.«
    »Warum?«
    »Weil sie Angst vor dir haben.«
    »Wer hat dich dazu gezwungen? Und auf welche Weise?«
    Lyle zeigte Will seinen Hals. »Er hat mir befohlen, mir selbst dieses Ding einzupflanzen«, gestand er mit belegter, zitternder Stimme. »Vor zwei Tagen. Weil ich mich geweigert habe, dich zu töten.«
    »Der Kahle?«
    Lyle nickte und schaute Will an, als rechne er mit dessen Verständnis.
    »Wer ist der Mann, Lyle?«
    »Wir nennen ihn Mr Hobbes«, antwortete Lyle kleinlaut. »Er ist letztes Jahr hier aufgetaucht, als ich bei den Rittern aufgenommen wurde. Er hat mich auf die Probe gestellt. Meine Fähigkeiten getestet.«
    »Du meinst das, was du anderen Menschen antun kannst«, sagte Will.
    Lyle nickte und Tränen liefen ihm über die Wangen. »Und er sagte, ich würde sehr wichtig werden … denn ich sei der Erste, der Erwacht sei.«
    »Was soll das heißen? Der Erste wovon?«
    »Der Erste der Prophezeiung . Er sagte, ich sei der Erste und deshalb hätten sie große Pläne mit mir, dass ich ihnen helfen kann …«
    »Worum geht es bei dieser Prophezeiung, Lyle?«, hakte Will nach.
    »… und dann bist du aufgekreuzt«, erwiderte Lyle, plötzlich wieder bockig. »Es ist alles deine Schuld. Du hast mein Leben ruiniert.«
    »Was ist diese Prophezeiung?«
    »Das sind wir alle!« Lyles Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse und seine Stimme war nur noch ein Flüstern: »A-T-C-G. A-T-C-G …«
    Will fasste ihn an den

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