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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Hornissen anhörte. Zunächst glaubte er, dass es sich um den Motor von Lyles Schneemobil handelte, doch dann stellte er fest, dass das Geräusch von hinten kam.
    Drei weitere Schneemobile pflügten durch den Schnee in seine Richtung. Drei weitere Ritter: Ben Franklin, George Washington und der Wolf, jeder von ihnen mit einem Gewehr bewaffnet. Die Masken waren keine hundert Meter mehr entfernt.
    Will schaute sich um und kalkulierte: Innerhalb der nächsten Minute würde er den Fuß des Berges erreichen. Die Schneemobile kamen zwar nicht schnell näher, doch Will hatte das Gefühl, dass sie gar nicht vorhatten, ihn zu stellen. Vermutlich wollten sie ihn nur in offenes Gelände treiben, wo sie ihn bequem ins Visier nehmen und dann einfach abknallen konnten.
    Aber falls die Situation lebensbedrohlich werden sollte, würde seine Lebensversicherung auf den Plan treten. Dave hatte ihn bis jetzt nicht im Stich gelassen und ihn schon vier Mal herausgehauen. Er konnte darauf zählen, dass sein Engel ihn retten würde. Oder?
    Will sprang über einige große Felsbrocken und warf einen Blick auf die Uhr: Seit dem Verlassen des Bootshauses waren sieben Minuten vergangen. Innerhalb von fünfzehn Minuten nach Ajays Anruf sollte Hilfe bei seinen Freunden eintreffen. So lange musste er die Ritter beschäftigen.
    Als er sich dem Steilhang näherte, sah er, wie Lyle einen holprigen Pfad in der Felswand hinaufkletterte, an dessen Seiten Geröll aufgetürmt war und so einen gewissen Schutz bot. Will kam an dem Schneemobil vorbei, das Lyle zurückgelassen hatte, kämpfte sich über ein Feld aus losem, bröckeligem Schiefer und erreichte dann den Pfad. Ein Blick nach oben verriet ihm, dass er bis zum Bergkamm vierzig Meter und zwei Spitzkehren überwinden musste. Er duckte sich hinter einen Felsen und schaute zurück.
    Die anderen Schneemobile hatten etwa fünfzig Meter hinter ihm angehalten. Ihre Fahrer näherten sich mit gezücktem Gewehr dem Fuß des Bergrückens.
    Wenn sie vorhaben, mich zu erschießen, dann hier. Und wenn meine Freunde mitkriegen sollen, wo zum Teufel ich stecke, können ein paar Schüsse in dieser kalten, klaren Luft nicht schaden .
    Will holte tief Luft und sprintete den Anstieg hinauf. Im nächsten Moment wurde knapp einen Meter rechts von ihm ein Stein in die Luft katapultiert, noch bevor er den Knall des Gewehrs hörte. Eine weitere Kugel schlug links von ihm ein und eine dritte traf direkt hinter ihm auf den Boden. Hastig warf Will sich hinter eine Ansammlung niedriger Felsen, die ihm ungefähr auf der Mitte der Strecke Deckung boten.
    »Kannst jederzeit eingreifen, Dave«, ächzte er. »Jetzt wäre es zum Beispiel echt gut.«
    Weiter oben erreichte Lyle gerade den Gipfel. Will spähte nach unten und eine vierte Kugel prallte direkt vor ihm von den Felsen ab. Er sprang auf den Pfad, zog sich mit den Händen vorwärts, stieß sich mit den Füßen ab und war so schnell aus seinem Versteck aufgetaucht, dass die nächsten beiden Schüsse ihn weit verfehlten. Als er aus der letzten Spitzkehre herauskam, musste er die restlichen Meter vollkommen ungeschützt zurücklegen. Also krabbelte und kraxelte er so schnell wie möglich den Hang hinauf, bis …
    … er endlich das Ende des Pfades erreichte. Er warf sich nach vorn, robbte über die Kante und rollte zur Seite, als auch schon drei Kugeln über ihn hinwegpfiffen. Eine streifte seine Daunenjacke an der Schulter und Federn flogen in die Luft.
    Völlig außer Atem blieb Will reglos liegen und drückte sich in den Schnee, während der Knall der Gewehrschüsse zwischen den Felsen widerhallte. Er hob den Kopf gerade so hoch, dass er nach Lyle Ausschau halten konnte. Die schneebedeckte und knapp zehn Meter breite Kammlinie verlief in beiden Richtungen bis zu einer Biegung und erstreckte sich dann außer Sichtweite in die Dämmerung. Über Will erhob sich eine weitere steile, unbezwingliche Felswand.
    Lyle war nirgends zu sehen. Unmittelbar vor Will – und kaum größer als er selbst – lag der Eingang zur größten Höhle, die von zwei kleineren Höhlen flankiert wurde.
    In welcher Höhle ist er wohl verschwunden?
    Will spähte über den Rand des Kamms nach unten und sah, dass die drei Gewehrschützen ihm nicht gefolgt waren. Er schaute auf die Uhr: Fünfzehn Minuten waren vergangen. Gut . Inzwischen sollte Verstärkung im Bootshaus eingetroffen sein und sich um Ajay und die Mädchen gekümmert haben; wenn sie die Schüsse gehört hatten, waren sie hoffentlich auch schon

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