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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Knie in Gips und an einer Art Seilrolle aufgehängt. Leise trat Will an seine Seite und bemerkte, dass Nicks rechtes Auge stark geschwollen war und schwarzblau schimmerte. Seine Unterlippe und seine linke Wange waren genäht worden und er hatte überall Schrammen und Kratzer. Er sah aus, als habe er ein Zugunglück überlebt.
    »Hey, du Faulenzer«, flüsterte Will. »Beeindruckende Vorstellung. Die Ladys werden den Gips lieben.«
    »Du solltest erst mal die anderen Typen sehen«, krächzte Nick, öffnete sein unverletztes Auge und packte Wills Handgelenk. »Ich erzähle übrigens allen, es seien UPVs: Unbekannte Party-Verletzungen.«
    »Schöne Party.«
    »Ist mit Brooke alles okay?«, fragte Nick.
    »Soweit ich weiß.«
    »Also haben wir die Schweine fertiggemacht.«
    »Fix und fertig.«
    »Echt«, meinte Nick, beugte sich dann vor und flüsterte: »Übrigens, ich habe tolle Neuigkeiten, Alter: Diese Medikamente, die sie mir gegeben haben … einfach nur geil.«
    »Nick, hör mir zu, das ist jetzt wirklich wichtig. Sogar noch wichtiger als diese Medikamente und deine Gehirnerschütterung: Sag nichts, was sie nicht wissen müssen.«
    Nick hielt Will die Faust hin. »Geht klar, Kumpel. Ich hab auch noch eine Gehirnerschütterung?«
    »Alter, du wurdest mit einer geboren.« Will wandte sich zur Tür.
    »Hey, warte mal ’ne Sekunde. Ich wollte dir noch was erzählen … was echt Wichtiges über Nepsted«, sagte Nick schläfrig. »Verdammt, ich kann mich nur nicht mehr erinnern …« Im nächsten Moment döste er wieder ein.
    Leise ging Will durch die nächste Tür, die in ein identisches Zimmer führte. Elise lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen, eine Infusionsnadel im Arm und an mehrere Monitore angeschlossen.
    Will nahm ihre Hand, beugte sich zu ihr hinab und flüsterte: »Elise, kannst du mich hören?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich bin gestorben. Auf tragische Weise.« Dann öffnete sie ein Auge.
    »Ajay sagte, du seist noch nicht wieder aufgewacht.«
    Elise zog eine Augenbraue hoch. »Glaubst du, das würde ich sie wissen lassen, bevor wir Gelegenheit hatten, miteinander zu sprechen? Was denkst du denn von mir?«
    »Ich hätte es wissen sollen.«
    »Ja, hättest du«, bestätigte sie. Will wollte ihre Hand freigeben, doch Elise hielt seine Finger fest. »Ich habe dir nicht erlaubt loszulassen.«
    »Wenn das so ist … vielleicht will ich sie dann ja auch gar nicht loslassen«, bemerkte Will.
    Einen Augenblick starrten sie einander an. »Toll«, sagte Elise dann. »Jetzt bin ich total befangen, was diese ganze Hand- Geschichte angeht.«
    Aber keiner von beiden ließ die Hand des anderen los.
    »Hast du gewusst, dass du … das konntest … das, was du da im Bootshaus gemacht hast?«, fragte Will.
    »Ich will zuerst dich etwas fragen«, erwiderte Elise. »Es mag zwar eine merkwürdige Frage sein, aber da du Ajay geschickt hattest, um mich zu holen, muss ich sie dir stellen: Hast du es gewusst?«
    »Nicht genau. Ich hatte nur das Gefühl, du würdest etwas tun können.«
    »Warum?«
    »Wegen einer Frage, die du mir einmal in einem Traum gestellt hast. Du hast mich gefragt, ob ich ›Erwacht‹ sei. Das warst doch du, oder?«
    »Erwacht war einfach nur das Wort, das ich in dem Moment benutzt habe, um dieses Gefühl für mich selbst beschreiben zu können.« Elise schaute Will unverwandt in die Augen. »Ich habe ebenfalls geträumt. Zwei Mal hab ich dich gesehen, bevor du hierher kamst … bevor ich überhaupt wusste, wer du bist und dass es dich wirklich gibt. Und als du dann aufgetaucht bist, hat mich das zu Tode erschreckt.« Sie drückte seine Hand. »Ich war schon immer sonderbar. Allerdings nicht im Sinne von durchgeknallt, sondern übernatürlich, mit der Gabe ausgestattet, das Schicksal, die Zukunft oder das zu sehen, was Menschen denken. Dann kamst du und hast diese Gabe wirklich geweckt.«
    »Du meinst das, was du im Bootshaus getan hast?«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass ich zu so etwas fähig bin«, räumte Elise ein. »Es ist eine Sache, ein hohes C zu singen und dadurch ein Weinglas zerspringen zu lassen. Aber die Türen aus einem Haus zu sprengen und einen Haufen Leute umzuhauen … das ist eine ganz andere Ebene von ›Erwacht‹.«
    »Ich habe noch etwas anderes gespürt«, verriet Will und musterte sie eindringlich. »Es ist schon ein paar Mal vorgekommen.« Er schaute ihr in die Augen und dachte: Weißt du, was ich gerade denke?
    Sie hielt seinem Blick stand. Natürlich, Dummerchen

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