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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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als der Himmel im Osten sich hellgrau verfärbte. Direktor Rourke und Dan McBride warteten neben einem großen schwarzen SUV, an dessen Steuer Eloni saß. Sie stiegen ein und folgten zwei Streifenwagen der Landespolizei, mit eingeschaltetem Blaulicht, etwa eine Meile Richtung Westen bis zur Unfallstelle. Nachdem sie ausgestiegen waren, legte Direktor Rourke sanft, aber bestimmt den Arm um Wills Schultern und redete beruhigend auf ihn ein.
    Der Pilot hatte der Flugsicherung über Funk mitgeteilt, dass der Motor ausgefallen war, kurz nachdem er zum Landeanflug angesetzt hatte. Der Sturm schränkte die Sicht stark ein. Sie hatten gehofft, notlanden zu können, aber das Fahrwerk hatte ein gutes Stück von der Landebahn entfernt die Wipfel der Bäume gestreift. Daraufhin war die Maschine ins Trudeln geraten, abgestürzt und in Flammen aufgegangen.
    Vier Menschen hatten sich an Bord befunden, einschließlich der beiden Piloten. Es gab keine Überlebenden.
    Als sie auf den Wald zugingen, sah Will Feuerwehrmänner und Rettungsteams, die ihre Ausrüstung einpackten. Untersuchungsbeamte stellten Scheinwerfer auf und richteten sie auf eine verkohlte, verbogene Masse zwischen verbrannten Nadelbäumen am Ende eines langen Trümmerfelds.
    Ein Teil des Rumpfes und des Hecks waren unversehrt. An der Seite war die Kennzeichnung zu sehen, die Will erwartet hatte: N497TF. Eine Bombardier Challenger 600, die gleiche zweimotorige Privatmaschine, die seine Eltern vor drei Tagen in Oxnard gemietet hatten.
    Will war innerlich zu Eis erstarrt, als Dr. Robbins ihm die Nachricht überbrachte. Dieser Zustand hatte die ganze Nacht angehalten und auch jetzt, da Will alles mit eigenen Augen sah, blieb er unverändert: Er empfand noch immer nichts, war wie betäubt.
    Rourke erklärte, dass im Terminal ein paar Beamte warteten, die mit ihm sprechen wollten. Allerdings könnte man das Gespräch auch auf einen anderen Tag verschieben, falls Will sich dem nicht gewachsen fühlte.
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte Will.
    Die Befragung fand in einem Konferenzraum im Gebäude des Dane County Regional Airport statt. Direktor Rourke bestand darauf, bei Will zu bleiben. Zwei uniformierte Polizisten der Wisconsin State Patrol standen draußen vor der Tür; drinnen warteten zwei Beamte in Zivil, Detectives der örtlichen Polizei.
    Die Beamten bemühten sich höflich darum, ihr Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen. Sie erzählten, man versuche gerade, die Passagiere zu identifizieren, und hoffe, Will könne dabei helfen. Dann zeigte man ihm die von Rauch geschwärzten Überreste einer Brieftasche und einen teilweise zerstörten kalifornischen Führerschein in einem Plastikbeutel und fragte ihn, ob er die Person auf dem Foto erkenne.
    »Mein Vater«, erklärte Will. »Jordan West.«
    Als Nächstes zeigte man ihm eine verkohlte Damenhandtasche aus Leder. Will bestätigte, dass sie seiner Mutter, Belinda West, gehörte. Die Beamten fragten weiter, ob es stimme, dass seine Eltern auf dem Weg zu seiner neuen Schule gewesen seien, um ihn dort zu besuchen.
    »Ja.«
    Dann wollten sie wissen, ob Will den Namen des Familienzahnarztes in Kalifornien kenne. Will erklärte, dass sie seines Wissens noch keinen gefunden hatten. Ihm wurde klar, dass die Beamten nach Röntgenbildern ihrer Zähne suchten, um die Leichen zu identifizieren.
    Die Befragung war fast beendet, als ein Mann im schwarzen Anzug den Raum betrat. Will gefror das Blut in den Adern, als der Mann seinen Hut abnahm.
    Der Kahle. Mr Hobbes .
    Er zeigte eine Dienstmarke, mit der er sich als Inspector Dan O'Brian von der Federal Aviation Administration auswies. Dann wandte er sich an Will: »Ich habe die Spur Ihrer Eltern in den letzten drei Tage verfolgt«, sagte er mit kalter, fast roboterhafter Stimme. »Wann haben Sie das letzte Mal mit ihnen gesprochen?«
    Will blickte ihm direkt in die Augen. »Vor zwei oder drei Tagen.«
    »Haben sie Ihnen gesagt, dass sie vorhatten, für den Besuch eine Privatmaschine zu chartern?«
    »Nein.«
    »Haben Ihre Eltern jemals zuvor eine Privatmaschine gechartert?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Hobbes trat näher; er war drahtig und viel größer, als er von Weitem wirkte. Er hatte dunkle, tote Augen und glänzend weiße Zähne.
    Will konnte ihn nicht einschätzen, aber er erinnerte sich an etwas, das ihm half:
    Er hat keine Ahnung, dass ich weiß, wer er ist.
    »Haben Sie eine Erklärung dafür, dass Ihre Eltern nach Phoenix geflogen sind? Warum haben sie dort nach Ihnen

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