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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Zurückhaltung. Sogar noch schneller als am Morgen. Schneller als jemals zuvor. Wenn man um sein Leben rennt, ist man ungeheuer motiviert.
    Drei Minuten Vorsprung.
    Nr. 2: KONZENTRIERE DICH NUR AUF DIE BEVORSTEHENDE AUFGABE.
    Die Männer würden in ihre Wagen steigen und ausschwärmen, um ihn aufzuspüren. Wenn sie ihn nicht fanden, konnte Belinda die Cops verständigen. Mit einem sogenannten »Amber Alert« würde die Suche nach einem vermissten Kind ausgelöst und sofort Army, Navy, Air Force, Marines sowie die örtliche Polizei auf den Plan gerufen. Wahrscheinlich würden sie sogar Straßensperren an beiden Ausfallstraßen des Ojai Valley errichten. Wie lange würde es bis dahin wohl dauern?
    Höchstens eine halbe Stunde. Bis dahin konnte er wahrscheinlich zu Fuß die Straße im Westen erreichen, aber wenn er im offenen Gelände blieb, würden sie ihn irgendwann entdecken. Andererseits kannten diese Leute ihn eigentlich gar nicht, und das war sein Vorteil. Sie hatten keine Ahnung – und er selbst vermutlich auch noch nicht –, wie einfallsreich und entschlossen Will West sein konnte.
    Vertraue auf deine Intuition und dein Training. Halte dich nicht zurück .
    Er schwang sich die Reisetasche über die Schulter, zog im Laufen sein iPhone heraus und tippte die Nummer ein, die er auswendig gelernt hatte.
    Sie antwortete beim dritten Klingeln. »Lillian Robbins.«
    »Dr. Robbins, hier ist Will West.«
    »Hallo, Will. Du scheinst ein bisschen außer Atem zu sein.«
    »Ich laufe gerade.«
    »Hilft immer, einen klaren Kopf zu bekommen, stimmt's?«
    »Manchmal mehr, manchmal weniger.«
    »Wie war der Rest des Tages?«, erkundigte sie sich.
    »Sie hatten recht – ich musste über viele Dinge nachdenken.«
    »Wie kann ich dir helfen? Hast du irgendwelche Fragen?«
    »Ja, die habe ich tatsächlich. Wo sind Sie gerade?«
    »Im Auto, auf dem Weg zum Center. Ich bin heute Nachmittag zurückgeflogen und vor etwa einer Stunde gelandet.«
    Im Wagen von Frau Doktor mitzufahren, konnte er sich also abschminken .
    »Wie schnell kann ich anfangen?«
    »Du meinst im Center? Heißt das, du nimmst das Stipendium an?«
    »Ja.« Will erreichte das Ende der Straße am Fuß der Berge. Er wandte sich nach links und flog förmlich den Hang in Richtung Stadt hinunter, rannte noch schneller als am Morgen.
    Wo ist der unheimliche Mister Hot Rod jetzt, da ich wirklich jemand brauche, der mich mitnimmt?
    »Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich mich wirklich freue, Will«, verkündete Dr. Robbins. »Und um deine Frage zu beantworten: Das nächste Semester beginnt im Januar. Dann könntest du wechseln.«
    »Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen seltsam.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Ich würde gern schon morgen anfangen.« Während Will den Berg hinuntersprintete, hörte er nur seinen eigenen Atem. Er nahm das Telefon vom Ohr, raste um eine Kurve und fuhr dann fort: »Ich hab ja gesagt, dass es seltsam klingen würde.«
    »Ich habe schon seltsamere Dinge gehört«, meinte Robbins. »Allerdings nicht viele. Das heißt also, du willst sofort wechseln.«
    »Geht das?«
    »Na ja, wir haben deine Leistungsnachweise. Ich nehme an, deine Eltern sind ebenfalls einverstanden und es ist eine Familienentscheidung?«
    »Hundert Prozent.«
    »Sie haben die Einverständniserklärung unterschrieben und alle Formulare sind ausgefüllt?«
    Notiz an mich: Bei nächster Gelegenheit Unterschriften der Eltern fälschen . »Ich habe sie bei mir«, bestätigte Will und hörte in der Ferne das tiefe Brummen eines sich nähernden Hubschraubers. Dann Sirenen. Er schaute auf seine Stoppuhr: Vier Minuten. Das war schnell . Schon bald würde es in Ojai vor Polizisten wimmeln und dann würden auch der Sheriff von Ventura und die California Highway Patrol ihn suchen. Es sei denn, ich baue meinen Vorsprung weiter aus . »Sie haben auch erwähnt, dass Sie für meine Reisekosten aufkommen würden«, wandte er sich wieder an Dr. Robbins.
    »Ja, das tun wir.«
    »Also wenn es nicht zu viele Umstände macht, würde ich gern noch heute Abend einen Flieger nehmen.«
    Sie zögerte. »Will, ist bei dir alles in Ordnung?«
    Will zögerte ebenfalls. »Das müssten wir dann bei der längeren Unterhaltung besprechen, die Sie mit mir führen wollten.« Er erreichte den Stadtrand in Rekordzeit, vorbei am nördlichen Ende des Geschäftsviertels, wo sämtliche Läden bereits geschlossen hatten. In einer dunklen Seitenstraße blieb er einen kurzen Moment stehen, lehnte sich an eine Hauswand und

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