Palast der Dunklen Sonnen
Anzat, der bei der Jagd nach der Wahrheit auf die gewöhnliche Vorsicht verzichtet.
Oh, freut euch!
. es ist hier, hier; in seiner ganzen Pracht, hier. Das von Solo, von dem anderen. Und noch einem weiteren.
Kurz vor der Ecke habe ich mich wieder unter Kontrolle, vor der Abzweigung zu Jabbas Thronsaal. Denn da ist er, da drin: Solo, aus dem Karbonit aufgetaut, sein Elixier ist wild und leichtsinnig, mit einer Spur Angst und Panik versehen. Er ist blind, blind und mißtrauisch, aber alle seine Instinkte befehlen ihm zu kämpfen, zu kämpfen...
Da ist noch ein anderes Elixier. Wild und frei und brodelnd.
Ebenfalls von der Angst erfüllt, daß sie.
Sie?
. es nicht schaffen wird, ihn trotz der Vorkehrungen, der ganzen Pläne, zu befreien: Chewbacca, Lando, Han; immer Han, an erster Stelle.
Calrissian...
Dann ist er der Dritte. Solo. Die Frau. Calrissian. Der Verräter.
Freut euch. oh, freut euch!
Aber Solo überschattet sie alle mit seiner Gegenwart, seinem Elixier; und indem er das tut, überwältigt er mich. Zitternd entrollen sich die Rüssel.
Das Elixier.
Sie hat die Maske abgenommen, die Frau. Ohne Helm wird er sie erkennen, so daß er keine Angst hat.
Nein. Er soll Angst haben, damit er sie überwinden kann. Und in seiner Angst, ihrer Überwindung, dem sich Durchringen zu klaren Gedanken und der Bereitschaft zum Handeln und dem wilden, verrückten Mut wird er zu dem, was ich will, was ich brauche.
Han Solos Elixier...
Oh, laß es mein sein!
Ich werde sie mir alle nehmen. Einen nach dem anderen.
Nein. Warte. Zuerst kommt die Aufgabe.
Das Elixier.
Nein! Die Aufgabe!
Ruf dich zur Geduld.
Aber es ist schwer. Selbstverleugnung ist eine Disziplin, die ich nie gelernt habe; ich brauchte sie auch nie zu lernen.
Solo. Die Frau, von königlicher Herkunft. Und Lando Calrissian.
Jetzt fehlt nur noch der Junge, der so vielversprechend als Jedi ist.
Hart Solos Elixier.
Ich stolpere zurück. Die Kontrolle ist nur mühsam zu erringen; die Rüssel rebellieren, als ich sie zurückziehen will, sie dränge, sich zurückzuziehen. In meinem Schädel herrscht Krieg.
Habe ich mich soweit vorgewagt? Soviel verloren? Noch nie stand ich so nahe am Abgrund.
Jemand muß sterben. Sofort. Das Elixier muß getrunken werden. Sofort.
Ich drehe mich um. Ich drücke mich an der Wand entlang, ziehe mich schnell zurück, höre das Echo von Jabbas Gelächter. Hat man sie also gefangengenommen? Hat der Hutt sie alle gefangengenommen?
Das Elixier.
Solo. Die Frau. Calrissian.
Alle. Ich werde sie alle bekommen.
Oder bei dem Versuch mein Leben lassen.
Wir brauchen keinen Schlaf. Es ist ein Erstarren, fast ein Koma. Ein Rückzug von allem Lebendigen, von jenen, deren Spanne nur kurz und unbedeutend ist; der Rückzug in eine Tiefe, eine Dunkelheit, eine Anders artigkeit, in der sich mein Körper falls nötig selbst heilt, in kleinen wie in großen Dingen. Aber dieser Rückzug war schon seit langem nicht mehr erforderlich, denn ich bin vorsichtig, und niemand außer meinen Opfern hat mich je zu Gesicht bekommen, es sei denn, ich wollte unter anderen Wesen wandern, ohne eine Bedrohung für sie zu sein. Sonst ist es ein einsames Leben; und ich entschied mich, nicht einsam zu sein.
Aber das erfordert seinen Preis. Das Erstarren ist tiefer als sonst. Fast ein richtiges Koma. Und als mich etwas völlig Unerwartetes ihm entreißt, komme ich dem Abgrund des Wahnsinns so nahe, wie es für unsere Art nur möglich ist.
Und so ist es überwältigend und verrückt, als ich von einer unvorstellbaren Macht abrupt, viel zu abrupt geweckt werde; einer Macht, die sich auf eine fast schmerzhafte, ungemein fordernde Weise bemerkbar macht. Wie die Macht Yodas, wie die Macht Kenobis. Aber noch jung, noch immer im Lernen begriffen.
Und die Art dieser Macht, der jähe Abgrund, der ihr innewohnt, muß von dem, der sie handhabt und sie handhaben wird, noch erst in ihrem ganzen Ausmaß verstanden werden.
Auf diese Weise aus dem Schlummer gerissen, bin ich wütend. Und begreife plötzlich: er, der da gekommen ist, wird stärker sein, als jeder der anderen vor ihm es jemals war. Von jenen, die beinahe ausgelöscht sind. In ihm ist sie wieder zum Leben erwacht.
Dieser Junge. Kenobis Junge, den ich das erste Mal vor Jahren in Chalmuns Bar sah. Der damals nicht wußte, was er ist; aber jetzt weiß er es; offensichtlich weiß er genug, um zu wissen, wie er sie nutzen muß, wie er die geistigen Schilde errichtet.
Hier, in Jabbas Palast.
Solo. Die Frau.
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