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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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von Gran und unbedeutendes Mitglied von Jabbas Hof, platzte in den Vorraum; seine drei Augen quollen beinahe aus ihren kurzen Stielen, als er den Küchenjungen ungläubig anstarrte.
    »Damit habe ich nichts zu tun!« kreischte Porcellus. »Er hat nie etwas aus dieser Küche gegessen! Er hat die Gerichte nicht einmal angefaßt!«
    Ree-Yees, der auf den Knien lag und die geöffnete Kiste Ziegengras durchstöberte, die neben Phlegmins Leiche am Boden lag, nahm keine Notiz von ihm.
    »Hey«, grollte es schnaubend von der Tür her. »Er schlafen?«
    Es war der gamorreanische Wächter. Derselbe gamorreanische Wächter, erkannte Porcellus, der ihn in dem Korridor mit Ak-Buz' Leiche angetroffen hatte.
    Sein Leben raste in einem Kaleidoskop aus Kroketten und coruscanter Sauce Supreme vor seinen Augen vorbei. »Ich habe es nicht getan!«
    »Du kommst gerade rechtzeitig!« Ree-Yees sprang auf die Füße. »Ich habe ihn gerade gefunden. äh. genau so. den Gang runter... in der Nähe des Tunnels zu Ephant Mons Quartier! Und ich habe ihn hergebracht, um... äh... eine kulinarische Not-Notwiederbelebung zu verabreichen! Müllschnüffeln als letzter Ausweg! Das ist eine Erste-Hilfe-Technik, die ich von.«
    Voller Geistesgegenwart stahl sich Porcellus aus dem Vorraum und verbarg sich in der dunkelsten Ecke seiner Küche. Von dort beobachtete er ein paar Minuten später, wie der Gamorreaner pflichtbewußt davonwatschelte, die Leiche des Küchenjungen über der Schulter. In kurzem Abstand folgte ihm Ree-Yees, der nach sullustanischem Gin stank und taumelte, als wäre sein Gehirn auf Autopilot geschaltet.
    Im Palast ging definitiv etwas vor.
    »Eine Verschwörung«, grollte Gartogg, der Gamorreaner, der am nächsten Morgen in die Küche kam, Phlegmins Leiche, der die zunehmende Tageshitze nicht gut bekommen war, noch immer auf der Schulter. »Spuren.« Eine lange Denkpause folgte, als würde er den Inhalt einer Hirnzelle sorgfältig mit dem Inhalt der anderen vergleichen. »Alle hängen zusammen.« Er nahm eine Handvoll von dem Verpackungsmaterial, das um ein Einmachglas mit kandierten Rennette-Äpfeln gewickelt gewesen war, und schnüffelte lautstark daran. »Mädchen. Sie, äh.«
    »Was für ein Mädchen?« wollte Porcellus wissen. »Und schaff mir dieses ekelhafte Ding hier raus.«
    »Söldnermädchen. Brachte den Wookiee. Abends.« Gartogg leckte ein Plastiform-Fragment von der Unterlippe. »Freundin von Solo. Der Schmuggler. Boß hat sie erwischt.« Mit aller gebotenen Vorsicht drückte er das linke Auge der Leiche, das gerade herausrutschte, zurück in die Höhle und sah fragend in Richtung des Schokoladenbrotpuddings aus Weißer Schokolade, den Porcellus als Dessert für das heutige Abendessen vorbereitete.
    »Schaff dieses Ding hier raus!« befahl Porcellus. »Ich koche hier, dieser Ort muß sauber bleiben - sauber und hygienisch.« Er war nicht scharf darauf, daß der Gamorreaner anfing, über Verschwörungen nachzugrübeln.
    Aber Gartogg hatte recht gehabt, was das Mädchen anging. Als man ihn zu Beginn der abendlichen Festivitäten in Jabbas Thronsaal zitierte, fiel ihm sofort das Fehlen der trüben, braunschwarzen Karbonitplatte auf, die monatelang die Nische geziert hatte, ganz zu schweigen von der Anwesenheit des neuen »Spielzeugs« auf Jabbas Plattform.
    Sein Herz quoll sofort von Mitleid über. Sie war sehr klein und schlank, und in den paar Fetzen aus Gold und Seide, die ihr der Verbrecherlord zugestand, sah sie zerbrechlich aus. Ihr schweres, dunkelrotes Haar war hoch auf ihrem aristokratischen Kopf aufgetürmt. »Ich. ich. Es tut mir leid«, stammelte er leise und kniete neben ihr auf der Plattform nieder. »Wenn es etwas gibt, das ich dir aus der Küche holen kann.«
    Es war ein hoffnungslos nutzloses Hilfsangebot, und er wußte es, aber sie lächelte und nahm seine Hand. »Vielen Dank.« Ihre Stimme war wie Rauch und Honig; in ihren braunen Augen las er keine Furcht, sondern schreckliche Sorge.
    Solo, dachte Porcellus verzweifelt. Sie liebt diesen Schmuggler Solo. Nur wegen dieser Liebe war sie in dieser Lage - wie er gefangen in Jabbas Palast.
    Und obwohl sein Herz vor Liebe für sie schmerzte, machte er es sich zu seiner Aufgabe, dafür zu sorgen, daß Solo aus der Palastküche etwas zu essen bekam, was in Jabbas Verlies keineswegs selbstverständlich war. Viele der Gefangenen bekamen lange Zeit überhaupt nichts. Jedesmal, wenn er es tat, sank Porcellus vor Angst das Herz in die Hose, aber er bestach die

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