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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ich die Eingangshalle durchquerte. Sie verursachten mir eine Gänsehaut - und ich habe eine Menge Haut.
    Links hinter ihnen befand sich die Hotelbar. Ich betrat sie in der Hoffnung auf einen schnellen Drink vor meiner Verabredung.
    Sie sah schäbig aus, so wie alles hier. Die kostbare Ausstattung und die teuren Möbel hatten sich schon vor langer Zeit in drittklassigen Schrott verwandelt, und die Lady hatte nicht einen müden Kredit dafür verwendet, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
    Etliche Leute tranken hier. Unterwegs zum Tresen musterte ich sie flüchtig. Die einzig bemerkenswerte Person war der wieselgesichtige Präfekt Talmont, der örtliche Handlanger des Imperiums. Von der Herkunft her unfähig. Von Geburt an schleimig. Von Natur aus nicht vertrauenswürdig. Er trank an einem Tisch mit einigen seiner Offiziere und nutzte die Gelegenheit, um zu lachen.
    Aber als ich hereinkam, hörte das wie abgeschnitten auf, und er starrte mich an.
    Ich stellte mich neben zwei humanoide Jungs an den Tresen. Beide waren groß, muskulös und hatten eine niedrige Stirn. Vermutlich Arbeiter, aber nicht von Tatooine. Etwas zu sauber dafür. Außerdem fehlte der örtliche Geruch.
    Der glühbirnenköpfige Bith, der die Getränke ausschenkte, kam näher.
    »Schön, Sie zu sehen, Mon«, begrüßte er mich. »Wollen Sie zur Lady?«
    Ich nickte. »Sagen Sie ihr, daß ich da bin, ja? Aber zuerst geben Sie mir ein Ale. Dieselbe Marke wie immer.«
    »Am besten kippst du es in einen Eimer, Barkeeper, bei so einem Maul«, sagte einer der Humanoiden, und beide wieherten vor Lachen.
    »Genau«, sagte der andere. »Hey, du Gesicht auf zwei Beinen«, wandte er sich an mich, »wie kriegst du mit diesen Armen überhaupt einen Drink zum Mund?«
    Ich ignorierte sie. Während ich auf mein Ale wartete, blickte ich auf mein Spiegelbild im dreckigen Spiegel hinter der Bar. Vermutlich bestand ich für diese seltsam geformten Humanoiden tatsächlich nur aus einem langen Gesicht, das auf zwei stämmigen Beinen stand. Und vermutlich erweckten meine dicken Arme den Anschein, als könnten sie meinen Mund nicht erreichen. Aber jeder Cheviner hätte mich für ein passables Exemplar unserer Gattung gehalten. Was ich auch war. Zugegeben, die alte Schnauze wies ein paar neue Falten auf. Aber sie hatte im Verlauf der Jahre harte Zeiten erlebt, war sie doch an Orte gesteckt worden, wo sie eigentlich nichts zu suchen gehabt hatte.
    Davon abgesehen ist Schönheit relativ in der Galaxis, und die meisten erfahrenen Reisenden respektieren das. Die beiden Witzbolde mußten grüner als ein Wasserjunge sein, und sie hatten ziemlich schlechte Manieren.
    »Hey, Scheusal«, sagte der eine hartnäckig und versetzte mir einen Stoß. »Wir reden mit dir.«
    Diesmal wandte ich mich ihm zu. »Sucht ihr Banthafutter Ärger?«
    »Aber bestimmt nicht von dir, du wandelndes Gesicht«, höhnte er.
    »Sie wollen wohl unbedingt ins Depp beißen«, warnte ihn der Barkeeper. »Das ist Ephant Mon. Er.«
    Der andere Kerl mischte sich ein. »Er ist ein großer sprechender Kopf mit zuviel Gesicht! Du kannst zusehen, wie ich ihm eine noch größere Nase schnitze!«
    Ich sah das große Messer in seiner Hand aufblitzen. Ruckartig bewegte ich mich nach vorn und knallte meine Stirn auf seinen Schädel.
    Die Stirn eines Cheviners ist wie Eisen. Der Schädel eines Humanoiden ist es nicht. Er zerbrach wie ein Ei, und der Mann landete hart auf dem Boden.
    Der andere Idiot griff trotzdem an und zerrte einen Blaster unter dem Mantel hervor. Meine Vibroklinge war schneller. Ich hatte sie gezogen und in seiner Brust versenkt, bevor er die Waffe aus dem Halfter hatte. Er zuckte ein letztes Mal zusammen, bevor er auf dem mit Getränkeflecken übersäten Boden landete.
    Die Offiziere in Talmonts Begleitung sprangen wie ein Mann auf und griffen nach den Waffen. Aber der Präfekt bedeutete ihnen, sich wieder zu setzen. Er stand auf und schlenderte unbeschwert zu mir herüber, wo er die auf dem Boden liegenden Toten betrachtete.
    »So, so, mein lieber Ephant Mon, wie ich sehe, haben Sie also wieder zwei gequälte Seelen befreit.«
    »Apropos sehen, ich bin überrascht, daß Sie mich erkannt haben«, erwiderte ich und steckte die Klinge weg.
    »Ihr Stil ist unverwechselbar«, sagte er und starrte mich aus zusammengekniffenen Augen an. Er war ziemlich kurzsichtig.
    »Keine Beschwerden?«
    »Weil Sie mich von ein paar Schurken befreit haben?« fragte er leichthin. »Bestimmt nicht. Für sie ist hier kein

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