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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Einschlafen glaubte er sie neben sich zu spüren.
    Das grelle Tageslicht hatte den Zauber der Nacht verscheucht. Beim Frühstück erinnerte sich Caren mit Schrecken an ihr Verhalten. Wie hatte sie nur dermaßen die Kontrolle über sich verlieren können? Hatte Derek sie betrunken gemacht? Waren ihr der Mondschein und die Musik zu Kopf gestiegen?
    Sie hatte einem Fremden, den sie erst seit ein paar Stunden kannte, erlaubt, sie zu küssen, sie aufs Intimste zu berühren. Es war einfach unglaublich. Mit zitternden Fingern goss sie sich eine Tasse Kaffee ein.
    Dieser Derek Allen hatte ihre Vernunft außer Kraft gesetzt, ihr jeden klaren Gedanken geraubt.
    Doch das war gestern Abend gewesen. Heute war ein anderer Tag. Heute betrachtete sie den Vorfall nüchtern und realistisch. Wenn sie Derek noch einmal am Strand begegnen sollte, würde sie sich höflich, aber reserviert verhalten.
    Allein der Gedanke daran, sich an den Strand zu wagen, erfüllte sie mit Grauen. Dafür verabscheute sie Derek. Er hatte kein Recht, ihr den Urlaub zu verderben. Das würde sie nicht so ohne weiteres hinnehmen.
    Sie dachte nicht daran, sich aus Angst vor ihm in ihrem Bungalow zu verkriechen.
    Mit ihren Strandutensilien beladen ging sie wenig später zur Küste hinunter. Leer und verlassen lag der Privatstrand vor ihr. Caren wusste nicht recht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Sie breitete ihr Badetuch auf dem Sand aus und rieb sich mit Sonnencreme ein. Dann legte sie sich hin.
    Sie musste eingeschlafen sein, denn sie fuhr erschrocken hoch, als sie eine Stimme neben sich hörte. Nur einen halben Meter vor ihr entfernt lag Derek auf einem Handtuch.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie und lächelte charmant.
    „Guten Morgen“, erwiderte sie steif.
    „Du bist früh aufgestanden.“
    Sie waren also bereits beim du angelangt. Caren nahm es gelassen. „Ich stehe meistens zeitig auf.“
    „Ich auch. Aber gestern Abend lag ich noch stundenlang wach.“
    Sie wusste, wie diese Bemerkung gemeint war, nämlich als Köder. Jetzt sollte sie ihn fragen, weshalb er nicht einschlafen konnte. Aber diesen Gefallen tat sie ihm nicht. Denn mit dieser Frage wären sie bei einem Thema gewesen, das Caren lieber umging. „Das tut mir Leid“, bemerkte sie und legte sich wieder hin.
    „Du möchtest ungestört sein, nicht wahr?“
    Caren seufzte. „Ja, es wäre mir lieber.“
    „Okay.“
    Sie hörte, wie er sich auf sein Handtuch legte. „Du pflegst deine Einsamkeit dort drüben, und ich pflege sie hier.“
    Caren versuchte ihre Belustigung zu verbergen, doch es gelang ihr nicht. Mit geschlossenen Augen lächelte sie still vor sich hin, während die Sonne gnadenlos auf sie herabbrannte.
    Minutenlang lagen sie schweigend da. Caren hätte zu gern gewusst, ob Derek sie beobachtete. Doch sie wagte es nicht, zu ihm hinüberzuschauen.
    „Du kannst dein Bikinioberteil gern ausziehen, wenn du möchtest“, sagte er schließlich.
    „Danke. Aber das möchte ich nicht.“
    „Ich verspreche dir, nicht hinzuschauen.“
    „Versprich nicht zu viel.“
    Er lachte. „Ich mag dich, Caren. Du bist ehrlich.“ „Und du bist unausstehlich.“
    „Bist du sicher? Möchtest du dich nicht doch lieber oben ohne sonnen?“
    „Absolut sicher.“
    „Dann wirst du aber nicht gleichmäßig braun.“
    „Ich würde gleichmäßig braun werden, wenn ich allein sein könnte.“
    „Eins zu null für dich.“ Er lachte.
    Jetzt musste auch Caren lachen. Doch gleich darauf gab sie sich wieder reserviert, wandte das Gesicht ab und schloss die Augen.
    Abwesend nahm Derek eine Hand voll Sand und ließ ihn durch die Finger rieseln. Er vermochte den Blick nicht von Carens schönem Körper zu wenden. Sie hatte wirklich eine fantastische Figur. Lange, schlanke Beine, schmale, anmutige Füße, einen flachen Bauch und kleine, feste Brüste. Unter dem dünnen Stoff des Bikinioberteils zeichneten sie sich deutlich ab.
    Ihr Gesicht war makellos. Das ebenmäßige Profil hob sich scharf gegen den blauen Himmel ab. Der Wind hatte ihr das Haar durcheinander gebracht, so dass ihr Strähnen ins Gesicht fielen.
    In Derek erwachte heftiges Begehren.
    „Es spielt wirklich keine Rolle, ob du dein Bikinioberteil ausziehst oder nicht“, sagte Derek leise. „Ich weiß, wie du aussiehst. Ich träume oft genug davon.“
    Caren beschloss, Derek einfach zu ignorieren.
    „Ich habe dich auch schon gestreichelt.“ Erschrocken riss sie die Augen auf und wandte sich ihm zu. Er sah sie ungeniert an.

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