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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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zur Tür. „Hier drinnen ist es mir zu warm.“
    Dankbar lächelte Caren ihn an. „Es wird nicht lange dauern.“
    Sie hatte kaum einen Blick auf das Kleid geworfen, da wusste sie: Es war genau das, wonach sie gesucht hatte. Es war aus einem hauchdünnen, zartgelben Baumwollgewebe genäht, schmale Spagettiträger hielten das tief ausgeschnittene Oberteil über den Schultern zusammen. Der Rock war weit, und der zipfelig geschnittene Saum reichte ihr bis zu den Waden. Caren trug ein Paar Sandaletten, die genau dazu passten.
    Wenige Minuten später verließ sie mit ihrem Kauf den Laden. Während sie auf den Bürgersteig hinaustrat, stopfte sie die Tüte mit dem Kleid in ihre große Strohtasche. Derek beobachtete sie interessiert.
    „Das kann ja nicht viel sein“, bemerkte er.
    „Es ist ein Kleid“, erklärte Caren.
    „Dann muss es ein sehr knappes Kleid sein“, meinte er anzüglich.
    „Es ist aus dünnem Stoff“, erwiderte sie rasch.
    Hand in Hand schlenderten sie durch die engen Straßen, blieben vor den Schaufenstern stehen und versuchten die hartnäckigen Straßenverkäufer abzuwimmeln. Nach einer Weile setzten sie sich in eines der vielen Straßencafes, um sich eine Erfrischung zu gönnen.
    Während sie auf ihre Drinks warteten, wurde Caren plötzlich klar, dass sie schon seit zwei Tagen nicht mehr an Winston und ihre Scheidung gedacht hatte. Das überraschte sie. Seit einem Jahr hatte die Erinnerung an ihre Ehe ihr Denken beherrscht. Derek Allen hatte ihre trüben Gedanken verscheucht.
    Er hatte ihr auch das Gefühl zurückgegeben, eine Frau zu sein. Den ganzen Nachmittag hatte sie mit ihm geflirtet. Egal, worüber sie sprachen, unterschwellig drehte sich alles um Sex. In jeder Geste, in jedem Blick lag Erotik.
    Derek streckte die Hand nach ihr aus und schnippte unmittelbar vor ihren Augen mit den Fingern. „Komm auf die Erde zurück, Caren.“
    Sie schrak zusammen. „Entschuldige. Ich habe geträumt. Ist mir irgendetwas Wichtiges entgangen?“ „Nur meine verliebten Blicke. Welcher Art von Tagträumen gibt sich eine Lady wie du hin? Normalen? Etwas anrüchigen? Offen erotischen? Drehten sie sich um mich?“
    Caren hatte nicht vor, die Geschichte ihrer Ehe vor ihm auszubreiten. Statt weiter ihren Gedanken nachzuhängen, lächelte sie ihn verführerisch an. „Zum Glück bist du nicht eingebildet.“
    Er drückte ihre Hand. „Kam ich in deinen Tagträumen vor?“
    „In einigen.“
    „In den normalen, den anrüchigen oder den erotischen?“
    „Ich habe nicht gesagt, dass sie anrüchig oder erotisch waren.“
    „Nein?“
    „Hast du überhaupt Tagträume?“
    „Gerade in diesem Moment habe ich einen.“ Sein Blick verriet ihr, was er unausgesprochen ließ, und Caren spürte erneut das Verlangen in sich aufsteigen.
    Zum Glück brachte der Ober in diesem Moment ihre Drinks und erlöste Caren aus ihrer Verlegenheit. Sie konnte es einfach nicht glauben. Mit seiner Gegenwart allein hatte Derek ihren Kummer und ihre Traurigkeit vertrieben. Wenn sie mit ihm zusammen war, fühlte sie sich glücklich und begehrenswert. Noch nie hatte sie sich so gelöst und unbeschwert gefühlt. Nicht einmal vor ihrer Scheidung.
    „Du kannst dein Glas ruhig austrinken“, sagte Derek. „Ich habe den Barkeeper gebeten, sparsam mit dem Rum umzugehen.“
    Kurze Zeit später spazierten sie zu ihren Motorrädern zurück. Derek hatte den Arm um Carens Schultern gelegt, und ihre Hüften berührten sich bei jedem Schritt. Beide waren so gelockert und entspannt, dass Caren ihre Stimmung zum Teil dem tropischen Getränk zuschrieb, das sie gerade zu sich genommen hatten.
    Urplötzlich schlug Dereks Laune um. Caren fand keine Erklärung dafür. Er fluchte und murmelte Worte vor sich hin, in einer Sprache, die Caren nicht verstand. Er machte auf dem Absatz kehrt und riss sie mit sich, um mit ihr in der entgegengesetzten Richtung weiterzueilen.
    Entgeistert blickte Caren ihn an. So hatte sie ihn noch nie gesehen, mit diesen harten, wutverzerrten Zügen. Hastig drehte sie sich um, in der Hoffnung, eine Erklärung für sein rätselhaftes Verhalten zu finden. Doch sie konnte nichts entdecken außer einem dicken Mann mit einer Eistüte in der Hand. Er sah nicht aus wie ein Tourist, auch wenn er eine Kamera um den Hals baumeln hatte. Sein schmuddeliges weißes Hemd, die dunkle Hose und die gelockerte Krawatte wirkten in diesem Ferienort lächerlich und fehl am Platz.
    „Komm schon!“ fuhr Derek sie an, während er sie mit sich zog. Caren

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