Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Fingerfertigkeit geübt, sich langsam wieder mit der Materie vertraut gemacht. Nach und nach hatte sie sich dann an kompliziertere Dinge herangewagt, bis sie spürte, dass sie sich wieder auf ihr Talent verlassen konnte.
    Eines Tages stürzte sie sich, einer plötzlichen Eingebung folgend, auf ein neues Projekt. Es war schwieriger als alles, was sie zuvor modelliert hatte. Tagelang arbeitete sie wie eine Besessene. Die Arbeit war ihr ein Ventil für die sexuelle Spannung, die sich in ihr aufgestaut hatte und die sie manchmal kaum mehr auszuhalten glaubte. Sie verzehrte sich vor Sehnsucht nach einer bloßen Berührung von Derek. Doch Derek verhielt sich zurückhaltender denn je.
    Nachdem sie eines Nachmittags stundenlang an ihrem neuen Projekt gearbeitet hatte, beschloss Caren, vor dem Abendessen noch ein wenig auszureiten. Sie war in übermütiger Stimmung. Nach den langen Arbeitsstunden fühlte sie sich zwar erschöpft, aber glücklich über die Fortschritte ihres Werks.
    Während sie auf die Stallungen zuging, kam Derek ihr entgegen. „Willst du reiten?“ fragte er, und sein Blick glitt bewundernd über ihren schlanken Körper.
    „Ja, ich brauche ein wenig Bewegung. Ich habe den ganzen Nachmittag im Atelier gearbeitet.“
    Der Stoff ihrer Bluse war dünn und durchsichtig und ließ BH und die dunklen Schatten ihrer Brustspitzen deutlich erkennen. Dieser Anblick erregte Derek.
    Wie lange sollte er das noch aushalten? Sein Verlangen nach ihr nahm mit jedem Tag, mit jeder Stunde zu. Aus Angst, er könnte die Beherrschung verlieren, traute er sich schon kaum mehr, sie zu berühren.
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich mitkomme?“ fragte er mit rauer Stimme.
    „Nein.“
    Dereks Hemd war halb offen und entblößte seine sonnengebräunte Brust mit den goldbraunen Härchen. Caren malte sich aus, wie sich die warme Haut unter ihren Lippen anfühlen mochte.
    „Ich reite gern mit dir zusammen aus“, sagte sie leise.
    Fünf Minuten später saßen sie auf ihren Pferden und galoppierten über die weiten Felder, über die sich bereits die Abenddämmerung senkte. Die kraftvollen Tiere, der Wind, der ihr das lange Haar aus dem Gesicht blies, Derek an ihrer Seite gaben ihr ein Gefühl der Freiheit, wie sie es schon lange nicht mehr erfahren hatte. Die Stimmung dieses milden Herbstabends machte sie trunken und leichtsinnig.
    Als sie in der Ferne den Zaun auftauchen sah, stand ihr Entschluss fest. Sie würde ihn überspringen. Die Stute und sie bewegten sich in harmonischem Einklang. Sie hatten die richtige Geschwindigkeit und die nötige Kraft. Sie würde es schaffen!
    „Langsam, Caren!“ rief Derek ihr zu. „Ich werde über den Zaun springen und dann zu dir zurückreiten.“
    Caren hörte nicht auf ihn. Tief beugte sie sich über den Hals der Stute. „Los, mein Mädchen. Wir schaffen es“, flüsterte sie Zarifa zu.
    „Zieh die Zügel an!“ rief Derek. „Du kommst zu nah an den Zaun!“ Jetzt begriff er, was sie vorhatte. „Nein, Caren!“ schrie er. „Der Zaun ist zu hoch für dich! Bleib zurück!“
    Doch Caren stellte sich taub gegenüber Dereks Warnungen. Sie grub die Absätze tiefer in Zarifas Flanken und galoppierte in halsbrecherischer Geschwindigkeit auf den Zaun zu. Er war wirklich sehr hoch. Plötzlich bekam Caren Angst. Zu spät. Zarifa ließ sich jetzt nicht mehr zügeln. Sie musste sich ganz auf die Stute verlassen.
    Ihr blieb gerade noch genug Zeit, einmal tief Luft zu holen, bevor sie auf dem Rücken der Stute den Zaun überquerte. Endlose Sekunden vergingen, bevor Zarifas Hufe auf der anderen Seite den Boden berührten.
    Sie hatten es geschafft! Sie waren sicher gelandet.
    Glücklich und erleichtert atmete Caren auf. Dann zügelte sie ihr Pferd und sah sich nach Derek um.
    Wütend kam er auf seinem Hengst auf sie zugeprescht. Er riss so heftig an Mustafas Zügeln, dass sich das Pferd aufbäumte und Caren auf Zarifa erschrocken zurückwich.
    „Für diese Heldentat sollte ich dich übers Knie legen!“ fuhr er sie an.
    „Untersteh dich!“ gab Caren wütend zurück. „Von einer Heldentat kann außerdem nicht die Rede sein. Ich wusste genau, was ich tat. Ich hatte Zarifa jeden Augenblick unter Kontrolle.“
    „Damit ist es jetzt vorbei“, erklärte Derek und beugte sich zu ihr herüber, um Zarifa mit der flachen Hand aufs Hinterteil zu klopfen und ihr einen leisen Befehl auf Arabisch zu geben. Die Stute gehorchte sofort, drehte sich um und trottete sanftmütig in Richtung Stall zurück. Carens

Weitere Kostenlose Bücher