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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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„Aber ich bin doch noch gar nicht angezogen.“
    „Jetzt“, sagte er bestimmt und schlug die Decke zurück, um Caren aus dem Bett zu ziehen. Er ließ ihr nicht einmal Zeit, Hausschuhe und einen Morgenrock anzuziehen. Im Nachthemd und barfuß musste sie mit ihm zum Dachboden hinaufgehen. Umständlich schloss er die Tür auf, öffnete sie und trat beiseite.
    Erstaunt schaute sich Caren in dem Raum um. Sie begriff auf den ersten Blick, was die Veränderung zu bedeuten hatte. Während sie langsam ein Detail nach dem anderen in sich aufnahm, versuchte sie die Tragweite dessen, was sie da vor Augen hatte, zu erfassen.
    Schließlich drehte sie sich zu Derek um. „Woher wusstest du es?“



12. KAPITEL
    Kristin hat die Katze aus dem Sack gelassen“, erklärte Derek. „Erinnerst du dich an den Abend, als wir
    sie zum Essen ausführten? ,Oh, Caren‘, sagte sie zum Abschied zu dir - ,jetzt kannst du endlich mit deiner Bildhauerei weitermachen,' Diesen Satz habe ich nicht vergessen. Und ich erinnerte mich auch an jenes Monster, auf das ich am Strand von Jamaika getreten war. Nachdem du mir neulich sagtest, dir fehle eine Beschäftigung, rief ich Kristin an und fragte sie, wie ernst es dir mit der Bildhauerei sei. Sie sagte mir, du seist vor dem Tod eurer Mutter eine begeisterte Kunststudentin gewesen.“
    „Da ich nach Mutters Tod für Kristin zu sorgen hatte, musste ich mich einer einträglicheren Beschäftigung widmen“, warf Caren ein.
    „Das sagte mir Kristin auch. Ich glaube, sie hat deshalb Schuldgefühle dir gegenüber. Kristin war überglücklich, als ich ihr von meinem Plan erzählte. Sie unterstützte mein Vorhaben tatkräftig und stellte mir eine Liste der Dinge zusammen, die ein Bildhauer zum Arbeiten braucht.“
    „Und ich dachte, du würdest den Dachboden entrümpeln lassen.“
    „Das solltest du auch denken. Du warst wohl ziem-lich verärgert, dass jeder außer dir auf den Dachboden durfte?“
    Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich hatte angenommen, du wolltest mir damit eine Lektion erteilen.“
    Derek lachte. „Jetzt weißt du es besser. Gefällt dir dein Atelier wenigstens?“
    Teile des Daches waren durch Oberlichter ersetzt worden, so dass sie immer genug Tageslicht zum Arbeiten haben würde. An den Wänden standen lange Arbeitstische. Die Schubladen waren mit allem nur erdenklichen Handwerkszeug gefüllt, und die Schränke enthielten genügend Vorrat an Ton und sonstigen Werkstoffen, um sie auf Monate hinaus zu beschäftigen.
    „Du wirst wahrscheinlich alles ein wenig nach deinen Bedürfnissen verändern wollen“, meinte Derek. „Ich verstehe nicht viel von Kunst.“
    „Erwarte nicht zu viel von mir“, sagte Caren etwas verunsichert. Dieses Atelier musste ihn ein kleines Vermögen gekostet haben. Hoffentlich glaubte er nicht, dass sie jetzt Kunstwerke produzierte.
    Er trat hinter sie, legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich herum. Sie spürte die Wärme seiner Hände auf ihrer nackten Haut, und plötzlich fiel ihr ein, dass sie nur ein durchsichtiges, hauchdünnes Nachthemd trug. Doch Dereks Blick verriet kein Begehren, sondern nur aufrichtige, tiefe Zuneigung.
    „Caren, Liebling, es ist mir egal, ob du hässliche Aschenbecher produzierst, die wir auf Flohmärkten verkaufen müssen, ob du nur Tonkuchen backen willst oder ob du gar nichts hervorbringst. Ich möchte dich nur wieder lächeln sehen.“
    „War ich denn so missmutig?“ fragte sie erschrocken.
    „Du warst unglücklich. Als ich dir einen Heiratsantrag machte, war ich fest davon überzeugt, dass die Ehe für dich die beste Lösung sei.“
    Ernsthaft blickte Caren zu ihm auf. „Du kannst mich nicht einsperren, Derek. So schön dieses Haus ist, für mich wird es zu einem Käfig, wenn ich mir darin nutzlos und überflüssig vorkomme. Daisy lässt mich kein Staubtuch in die Hand nehmen, geschweige denn ihr beim Kochen helfen. Für die Gartenarbeit ist eine Armee von Gärtnern zuständig. Ich habe nichts zu tun.“
    Derek legte ihr die Hand auf die Wange.
    Caren entzog sich seiner zärtlichen Berührung, bevor er sie so betörte, dass sie an seine Brust sank. Derek hielt sie nicht zurück, als sie sich von ihm abwandte und ging.
    Interessiert nahm Caren den umgebauten Dachboden in Augenschein. Wie gern hätte sie geglaubt, dass Derek ihr dieses Atelier nicht nur auf Zeit zur Verfügung gestellt hatte. Aber sie wusste, sie durfte sich nicht über die Realität hinwegtäuschen lassen. Was würde er

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