Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
sich an die Stirn und drückte den Knopf. „Ich sag ja, diese Handyaktionen. Sie machen mich völlig … oh, schon wi e der ein Kunde.“
„Lass nur, ich geh schon.“
Vivien verließ den Pausenraum. Sie zupfte ihre Bluse zurecht, und stellte sich an ihr Verkau f spult.
„Schönen guten Tag, kann ich etwas für … oh!“
„Guten Tag, Vivien. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Nacht zu Hause.“
Henry! Den hatte sie total vergessen.
„Ich muss mich entschuldigen, eigentlich wollte ich mich telef o nisch für den wunderb a ren Tag bedanken.“
„Das brauchen Sie nicht. Wenn es Ihnen gefallen hat, ist das Dank genug.“
Dieser Kerl verstand es zu flirten. „Möchten Sie wieder ein Ha n dy ansehen?“
„Um der Wahrheit Genüge zu tun, wollte ich Sie sehen.“
Ihr Herzschlag legte einen Gang zu.
„Wissen Sie, Vivien, ich habe schon lange nicht mehr so einen schönen Nachmittag verbracht. In meinem Umfeld gibt es le i der niemanden, der meine Leidenschaft für Kunst auch nur ann ä hernd teilt.“ Er zuckte die Achseln. „Sie hingegen sehen mehr als nur Farbe auf der Leinwand, wenn Sie vor einem Gemälde stehen. Genau wie ich. Es macht unheimlich viel Spaß, mit Ihnen die Motive zu inte r pretieren.“
Während er sprach, kam ihr der Gedanke, ob sie nicht noch a n dere Leidenschaften mit ihm teilen sollte. Er hatte eine unaufdrin g liche Art und versprühte seinen Charme geschickt. Wenn man ihn reden hörte, würde man nicht auf den Gedanken kommen, dass er sie a n machte. Das heißt, sie hoffte, dass er das tat. Oder war er einfach nur ein höflicher Mann, ein Gentleman der alten Schule? Nein, auch wenn es eine Weile her war, diesen Blick kannte sie. In Henrys Augen lag mehr als nur Höflichkeit.
„Ich habe es auch genossen, glauben Sie mir. Dass ich mich noch nicht bedankt habe, hat andere Gründe.“
Sein Lächeln wich einem besorgten Gesichtsausdruck. „Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber wenn ich helfen kann, lassen Sie es mich bitte wissen.“
Sie seufzte. Sollte sie sich ihm anvertrauen? „Das ist nett, aber ich krieg das schon hin.“
„Dann ist es ja gut.“
Vivien war froh, dass er nicht nachhakte. Henry war ein einfühls a mer Mann. Ihr Herzschlag hatte sich mittlerweile wieder ber u higt. Überhaupt fühlte sie sich jetzt besser, der Ärger über den Polizisten war verflogen.
„Dennoch würde ich mich freuen“, fuhr er fort, „wenn wir den gestrigen Tag wiederholen könnten. Genauer gesagt, darf ich mir erlauben, Sie für das Wochenende einzuladen? Wir h a ben noch lange nicht alle Schätze des Chateaus besichtigt.“
„Heute ist Donnerstag.“ Vivien überlegte. Ein wenig Able n kung könnte nicht schaden. Zudem wäre das die Gelegenheit, Henry näher kennen zu lernen.
„Okay. Das heißt, es wäre mir eine Freude.“
„Dann darf ich Sie am Samstag abholen? So gegen elf?“
„Treffen wir uns vor der städtischen Galerie.“
„Ich kann es kaum erwarten.“
Er küsste ihr die Hand. Ein wohliger Schauer durchlief sie, als i h re Blicke sich trafen.
Kaum hatte er das Geschäft verlassen, trat Patrick an ihre Seite. „Du kannst jetzt aufhören zu grinsen“, sagte er.
„Ich grinse nicht.“
„Wenn du keine Ohren hättest, würdest du im Kreis lachen. Ist ja in Ordnung, wenn er dir gefällt. Der Typ hat was, muss ich s a gen. Er wirkt ziemlich souverän. Wirst du ihn dir aufre i ßen?“
„Wir sind Kunstfreunde, mehr nicht. Er hat mich lediglich zu e i nem Ausstellungsbesuch am Samstag eingeladen.“
„Und am Sonntag bringt er dir das Frühstück ans Bett.“
Patrick lachte und ging. Vivien schoss ihm einen Kugelschreiber nach.
Sie schmunzelte über seine Bemerkung. Doch je länger sie nac h dachte, desto mehr gefiel ihr der Gedanke. Henry hatte etwas, das war ihr schon bei ihrer ersten Begegnung klar g e worden. Vielleicht war es jetzt an der Zeit, das zu ergründen.
„Guten Tag, hätten Sie ein wenig Zeit für mich?“
Vivien blickte auf. Eine Dame um die fünfzig stand vor ihr und l ä chelte.
„Aber gern. Wie darf ich Ihnen helfen?“
Sie trat hinter dem Verkaufspult hervor und schlüpfte wieder in i h re Rolle als Handyberater. In Gedanken jedoch war sie bereits mit Henry im Chateau unterwegs.
7
Vivien stellte ihren Katern den frisch gefüllten Fressnapf hin. Cas a nova konnte sie damit nicht aus seinem Körbchen locken. Don Juan schmiegte sich kurz an ihre Beine, dann machte er sich g e nüsslich über sein Fressen
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