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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
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Denn sie hatte nicht vor, auch nur eine Minute im Gefängnis zu verbringen. Sicher wü r de man ihr auf dem Polizeirevier einen Anruf erlauben. Es gab nur einen Me n schen, der ihr einfiel, um sie aus dieser verzwickten Situation zu re t ten.
     
     
     
     

9
     
    „Henry!“
    Er drehte sich zu ihr und lächelte. „Guten Tag.“
    „Henry, ich …“
    „Wir sprechen später.“ Er wandte sich dem Polizisten zu, der sie verhört hatte. „Inspekteur, dies ist Vivien Lafleur. Eine Freu n din.“
    „Ah, eine Freundin von Monsieur?“
    „Eine gute Freundin, um genauer zu sein.“
    Der Polizist setzte ein freundliches Lächeln auf und stand auf. „In diesem Fall, Madame, möchte ich mich für die Unannehmlic h keiten entschuldigen, die wir Ihnen verursacht haben.“
    Er reichte Vivien die Hand. Sie zögerte einen Augenblick.
    „Und was heißt das jetzt? Kann ich gehen?“
    „Selbstverständlich. Ich wusste nicht, dass Sie eine Freundin von Monsieur sind. Das müssen Sie mir glauben.“
    „Ich werde nicht angeklagt?“
    „Aber Madame, wo denken Sie hin? Das war alles ein bedauerl i ches Missverständnis, wie Monsieur mir eben erklärte. Verzeihen Sie me i nen Eifer. Ich habe lediglich meine Pflicht e r füllt.“
    „Schon gut, Inspekteur, belassen wir es dabei“, sagte Henry. „V i vien?“
    Sie nahm seinen dargebotenen Arm und verließ an seiner Se i te die Polizeistation. Tausend Fragen brannten ihr auf der Zu n ge. Vor allem eine: Wer war dieser Mann, der sie so mir nichts dir nichts aus einem Verhör holte? An einen Immobilienmakler mit Hang zur Kunst glaubte sie keine Sekunde mehr.
    „Geht es dir gut? Ich bin sofort losgefahren, als ich deine Nac h richt abgehört habe.“
    Sie beschloss, ihre Fragen hinten an zu stellen. Bestimmt hatte Henry einiges zu erzählen. Das hoffte sie zumindest.
    „Danke, ich bin müde, aber sonst okay.“
    Sie gingen auf einen Wagen zu. Henry öffnete ihr nicht die Beifa h rertür seines Van. Diesmal waren es die Flügeltüren eines weißen Lamborghini. Sie gingen automatisch nach oben auf, als sie davor standen. Viviens Kinnlade klappte hinu n ter, Henry half ihr in den Schalensitz. Sie passte so perfekt hinein, als wäre er auf ihre Körpe r maße hin angefertigt worden.
    „Ich weiß, er ist nicht so bequem wie der Van, vor allem nicht so gut gefedert.“ Henrys Worte klangen wie eine Entschuld i gung. „Aber heute war mal Eile angesagt. Ich denke, dafür kann man den ma n gelnden Komfort in Kauf nehmen.“ Er grinste von einem Ohr zum anderen.
    „Ich war schon mal bei einem Händler und wollte mir einen La m borghini kaufen“, meinte Vivien mit todernster Miene. „Aber u n glücklicherweise konnte ich den Namen nicht au s sprechen.“
    „Wie schön, du hast deinen Humor nicht verloren. Das freut mich. Möchtest du fahren?“
    „Ein andermal vielleicht.“
    Henry setzte sich ans Steuer und drückte einen Knopf. Der M o tor bellte los, als warteten etliche Windhunde unter der Motorha u be darauf, losgelassen zu werden.
    „Ist das jetzt ein Traum oder ein Albtraum?“, sinnierte Vivien. Henry schenkte ihr ein spitzbübisches Lächeln und fuhr los.
    „Ich denke, ich nehme dich mit zu mir. Dort kannst du dich ein wenig ausruhen, danach reden wir über das, was heute vo r gefallen ist.“ Er machte eine Pause und schaute sie an. „Sofern du das möc h test.“
    Sie überlegte. Dieser Henry wirkte anders als jener, der vor ein paar Tagen bei ihr ein Handy kaufen wollte. Viel bestimmter und selbs t bewusster im Auftritt, aber dennoch unaufdrin g lich. Und vor allem nicht unsympathischer. Eine seltene Kombinat i on, die sie bislang nicht kannte.
    „Ich komme gern mit dir. Aber ich habe auch ein paar Fr a gen.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Ein paar viele.“
    „Klar, das musste irgendwann kommen. Allerdings hätte es mir g e fallen, wäre es zu einem späteren Zeitpunkt gewesen.“ Mit e i nem Mal wirkte er ernst, nachdenklich.
    „Hast du denn etwas zu verbergen? Ein paar Leichen im Keller    o der so?“
    Er schmunzelte. „Eigentlich ist es nichts, das dich beunruhigen sollte.“
    „Na, dann schieß mal los.“
    „Geduld. Lass uns erst mal nach Hause kommen.“
    Er lenkte den Lamborghini souverän, verhielt sich auf der Straße aber defensiv. Es gab wohl wenige Menschen, die so einen Sportw a gen erstens straßenverkehrsordnungskonform, und zweitens wie einen Mittelklassewagen zu bewegen ve r mochten. Vivien stellte sich vor, wie Patrick mit dem

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