Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
derte seinen Blick, genoss ihn, ließ sich hineinsinken. Dabei übe r legte sie, wie sie sich für ihre Rettung aus dem Pol i zeigewahrsam revanchieren konnte. Denn ohne sein unerwartetes Erscheinen und seine Intervention würde sie diese Nacht hinter Gittern verbringen. Kein Zweifel, er hatte eine Belohnung verdient. Und was ihr vo r schwebte, würde ihr kein großes Opfer abringen, ganz im Gege n teil.
Sie spürte eine angenehme Spannung in der Luft, während sie e i nander wortlos musterten. Zwei Kämpfer, die sich belauerten, bis einer den ersten Schritt wagte. Nach einer Weile schließlich stand sie auf.
„Du bist ein außergewöhnlicher Mann, Henry Louis Potarie. Hat man dir das schon einmal gesagt?“
Sie ging langsam auf ihn zu, und mit jedem Schritt wurde ihr wä r mer. Es fühlte sich an, als hätte jemand ein Feuer in ihr en t zündet. Ein Feuer, das sich allmählich durch ihren ganzen Körper ausbre i tete.
Er rückte zur Seite, als sie das Sofa erreichte, lächelte sie an. V i vien setzte sich, ohne den Blickkontakt zu verlieren. Dieser M o ment hatte eine seltsame Magie, dennoch wagte sie nicht, ihn auszukosten. He n ry spürte offenbar ihre Unsicherheit. Ahnte, dass ihr der unleidl i che erste Kuss in den Sinn kam, und sie hemmte. Dass sie fürchtete, ihn erneut mit einem Namen anz u sprechen, der nicht der seine war.
Er legte ihr die Hand auf die Wange, streichelte sie sanft. Sie schloss die Augen, genoss seine Berührung, spürte die Wärme. Und sie hoffte, dass er die Initiative ergriff. Denn das hieße, dass er ihr den Fauxpas verziehen hätte.
Quälende Sekunden verstrichen, bis sie seine Lippen spürte. Er küsste sie auf die Stirn, die Nasenspitze, das Kinn. Sie hörte seinen Atem, der ihr zärtlich über die Wange strich. Endlich erlöste er sie und setzte seine Li p pen auf die ihren.
Sie legte die Hand in seinen Nacken, hielt und streichelte ihn. Ihr Blut geriet in Wallung, als er seine Lippen öffnete. Ihre Zungenspi t zen berührten sich. Vivien vermeinte ein Kn i stern zu spüren, ein Wohlgefühl ganz besonderer Art. Sie wollte nachsetzen, wollte mehr. Doch bevor sie eindringen konnte, zog er sich langsam z u rück, und löste seine Lippen von ihren.
Angst befiel Vivien. Angst, zu weit gegangen zu sein, zu viel g e wollt zu haben. Zum ersten Mal wurde ihr klar, dass sie viel mehr für He n ry empfand als sie dachte. Wie ein Teenager beim ersten Kuss war sie verunsichert. Mit einem flauen Gefühl im Magen öffnete sie die A u gen.
Henry streichelte immer noch ihre Wange. Sein Lächeln beruhi g te sie etwas. Schließlich ließ er von ihr ab und lehnte sich zurück. Er schaute in die Luft, als würde er die Decke beobac h ten. Dann seufzte er und schloss die Augen.
Hatte er schon genug? Oder genoss er nur ausgiebig, als hätte er ein Glas edlen Weins probiert, und wolle den Geschmack nac h wirken lassen? Vivien suchte nach Worten, die ihre Gefühle ausdrüc k ten, ihm zeigten, wie sehr sie jede Berührung genoss.
Doch sie zögerte. Vorsichtig rückte sie näher an ihn heran, strich über sein Kinn. Ein zartes Lächeln umspielte seine Li p pen und zeigte ihr, dass sie weitermachen durfte.
Ob er ihre Erregung spürte? Sie zitterte, vermochte sich nur schwer zurückzuhalten. Langsam ließ sie ihre Hände über seine Wangen gleiten, streichelte sie. Er streckte sich ein wenig, wohl, um eine b e quemere Position einzunehmen. Dann legte er seine Hände in den Nacken. Eine Geste des Vertrauens, ein Öffnen, ein Ausliefern seiner selbst. Sie nutzte die Chance und setzte ihre Li p pen zart auf seine. Ein Hauch von einem Kuss, nur einen Moment, dann zog sie sich zurück. Er schürzte die Lippen etwas, was sie als Au f forderung nach mehr wertete. Erneut setzte sie ihren Mund auf seinen, doch diesmal verharrte sie einige Sekunden.
Am liebsten wäre sie über ihn hergefallen, so sehr reizte sie seine Passivität. Er tat nichts, ließ jedoch einiges mit sich g e schehen. Sie fasste sich ein Herz und ergriff die Initiative.
Ihre Hände wanderten von seinem Kopf, den Hals entlang, bis sie auf seiner Schulter lagen. Sie begleitete die Aktion mit kurzen begier i gen Küssen, die er stets erwiderte. Schließlich richtete sie sich auf und setzte sich rittlings auf ihn. Dabei hielt sie ihn mit einem langen Kuss fest, damit er sich ihr nicht en t ziehen konnte.
Doch das wollte er offenbar gar nicht. Im Gegenteil schien er zu genießen, verriet sein entspannter Gesichtsausdruck. Sie ließ sich mit
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