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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
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hinterhergelaufen. Besor g nis schwang in seiner Stimme mit. „Verzeih mir, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Aber ich dachte, du wolltest es auch.“
    Vivien suchte nach ihrer Fassung, fand sie aber nur ansatzweise. Was um Gottes Willen war hier geschehen? Hatte sie tatsächlich  Evan geküsst? War er ihr erschienen, weil sie ihm untreu wurde? U n möglich. Ganz und gar unmöglich. Oder doch nicht?
    „Nein. Das heißt ja. Ich meine, ich wollte es auch. Aber …“
    Sie schaute ihn Hilfe suchend an.
    „Du dachtest, du würdest einen anderen küssen.“ Seine Miene drückte Enttäuschung aus.
    Vivien schaute an ihm vorbei. Sie schaffte es nicht, seinem traur i gen Blick standzuhalten.
    „Ich denke, ich sollte dich nach Hause bringen.“
    Henry trat an ihre Seite und legte ihr abermals den Arm um die Schulter. Ganz leicht, als wollte er sie gar nicht berühren. So führte er sie den Gang entlang und die Treppe hinunter.
    Vivien zitterte am ganzen Körper. Wie sollte sie Henry klar m a chen, was eben vorgefallen war? Sie konnte es sich ja selbst nicht erklären. „Ich fühle mich nicht besonders“, brachte sie über die Li p pen.
    „Schon gut.“
    Henry fragte nicht weiter nach. Obwohl es in ihm auf der Zunge liegen musste. Sie war ihm dankbar, dass er seine Ne u gier im Zaum hielt. Dennoch sollte sie ihm irgendetwas sagen. Einen Grund ne n nen, warum sie die eben zart geknüpften Bande abrupt zerrissen ha t te. Doch zu viele Gedanken scho s sen ihr durch den Kopf, als dass sie auch nur einen fassen konnte.
    „Entschuldige bitte, ich wollte nicht … ich weiß nicht, was mit mir los ist.“ Sie schluchzte. „Die Stimmung in diesem Raum muss mich irgendwie überwältigt haben.“
    „Ist es wegen deiner Freundin? Macht dir das dermaßen zu scha f fen?“
    Sie kramte ein Taschentuch hervor und wischte sich die Tr ä nen ab. Es war zwar schäbig, Sandrine als Ausrede zu nehmen. Doch in di e sem Fall musste sie als Alibi für ihren Ausraster herhalten. Eine be s sere Begründung fiel ihr im M o ment nicht ein.
    „Das Verschwinden von Sandrine macht mich ziemlich fertig. Aber es entschuldigt nicht, dass ich Halluzinationen habe und dich für jemand anderen hielt. Noch dazu, wenn wir uns gerade küs…“
    Er legte seinen Finger auf ihre Lippen.
    „Du brauchst mir nichts zu erklären.“
    Sie verließen das Chateau und stiegen in den Wagen. Henry len k te den Van bedächtig durch die Nacht, als wollte er Vivien in S i cherheit wiegen. Sein Blick war leer, er sprach die ganze Fahrt über kein Wort. Gegen zwei kamen sie bei ihrem Wagen an. Henry öf f nete ihr die Tür.
    „Danke für den schönen Abend.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Soll ich dich nicht lieber nach Hause fahren?“
    Sie bemühte sich zu lächeln, stieg ein und fuhr los. Bald schon b e merkte sie zwei Scheinwerfer im Rückspiegel. Sie k a men von einem weißen Van. Geleitschutz wie nach dem ersten Date. Und irgendwie war es das ja auch: Ein erstes Date. Ob es auch das letzte war? Ve r dient hätte sie es. Und doch hoffte sie inständigst, dass dies erst der Beginn gewesen war. Wenn auch ein ziemlich holpr i ger.
    Eine halbe Stunde später parkte sie vor ihrer Wohnung. He n ry hielt unmittelbar hinter ihr. Sollte sie ihn noch auf einen Drink einladen? In Anbetracht der Umstände verzichtete sie darauf. Und Henry machte keinerlei Anstalten, aus dem Wagen zu steigen.
    Sie sperrte die Tür auf und trat in die Wohnung. Ein letzter Blick auf den weißen Van, ein Lächeln, ein Winken. Schweren Herzens schloss sie die Tür. Unmittelbar danach hörte sie He n ry wegfahren.
    Vivien atmete durch und schlurfte über den Flur. Vor dem Spi e gel blieb sie stehen.
    „Du hirnlose Idiotin“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild, als kön n te sie damit ihren Frust ablegen.
     
     
     
     

8
     
    „Hallo Patrick, wie war’s gestern im Geschäft?“
    Vivien streichelte Don Juan auf ihrem Schoß, während sie telef o nierte.
    „Nicht übel für einen Samstag im Sommer. Ich ha t te eine Menge zu tun, langweilig wurde mir nicht.“
    „Hat Sandrine vorbeigeschaut?“
    Stille in der Leitung.
    „Patrick? Bist du noch da?“
    „Ja, ich bin noch da. Und nein, Sandrine war nicht hier.“ Er machte eine Pause. „Warum sollte sie auch?“
    „Ich meinte ja nicht, dass sie dich besuchen wollte. Manchmal schaut sie samstags vorbei, das weißt du doc h .“
    „Sie hat sich also immer noch nicht gemeldet?“ Patrick klang b e sorgt.
    „Nein, hat sie nicht. Danke,

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