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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
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Schlosswiese, bei dem fahrende Sänger ihre Kunst zum Besten geben.“
    Evan war so auskunftsfreudig wie ein Beamter vor der Mittagspa u se. Oder wusste er mit ihren Fragen nichts anzufangen? War er etwa so etwas wie programmiert, und konnte nichts anderes als se i nen Mann stehen? Sie lächelte in sich hinein. Dann musste der Schö p fer des Gemäldes zweifellos eine Frau sein.
    „Wie heißt euer Fürst?“, wagte sie einen letzten Versuch. Aus i r gendeinem Grund hatte sie die seltsame Hoffnung, dass der Herr des Schlosses gleichzeitig auch sein Schöpfer war. Das wirkte auf den ersten Blick unglaublich, aber war es nicht ebe n so unglaublich, dass sie in das Bild einzutauchen vermoc h te?
    „Der Brunnen ist ein ganz besonderes Meisterwerk“, setzte    Evan seine Ausführungen fort, als sie die Wiese betraten.
    Vivien gab es auf. Hier würde sie nichts über Christophe D u pont in Erfahrung bringen. Oder doch?
    „Kennst du den Maler Christophe Dupont?“
    Evan schenkte ihrer Frage keine Beachtung, und fuhr mit dem Pr o gramm des monatlichen Wiesenfestes fort. Vivien schüttelte den Kopf.
    „Ich werde wohl Henry fragen müssen“, sagte sie und ließ sich auf dem Brunnenrand nieder.
    Als sie den Namen ausgesprochen hatte, brach Evan mitten im Satz ab, als hätte man bei ihm einen Schalter umgelegt.
    „Henry? Du kennst Henry?“
    Vivien sprang auf, und stand im nächsten Augenblick wieder in der Galerie.
    „Verdammt, der Brunnen! Das muss ein Ausgang aus dem Bild sein!“
    Ob Evan Henrys Name tatsächlich etwas sagte? Oder brach er mi t ten im Satz ab, weil sie den Ausgang aktiviert hatte? Es gab nur eine Möglichkeit, das zu erfahren. Sie drehte sich um und konzen t rierte sich wieder auf das Bild. Zuerst auf das Zimmer mit der jungen Frau. Dann auf die Schlosswiese. Schließlich auf die I n schrift. Doch der Eingang blieb ihr ve r wehrt.
    Frustriert verließ sie die Galerie und stieg in den Wagen.
    Zu Hause angekommen, legte sie ihr Handy auf den Tisch und starrte es an. Anrufen oder nicht anrufen, das war hier die Frage. Eine ei n gehende SMS nahm ihr die Antwort ab. Sie drückte eine Taste.
     
    Liebste Vivien. Ich habe mich wie ein Esel benommen. Bitte verzeih mir. Ich hatte kein Recht, dich als mein Eigentum zu betrachten. Der Wunsch war wohl Vater meiner Gedanken. Die Wahrheit ist, dass ich deine Nähe genieße. Bitte lass uns diesen unrühmlichen Abend vergessen. Gib mir die Chance, ihn mit einem unglaublichen Abend heute aus deinem Gedächtnis zu löschen. Nachdem wir zusammen einen unvergesslich schönen Nachmittag verbracht haben. In grö ß ter Hoffnung um Verzeihung bittend, Henry.
     
    Er musste es ja nötig haben, dass er sich zu so einem schnulz i gen Süßholzgeraspel herabließ. Aber es gefiel V i vien. Auf diese Art hatte sie noch nie ein Mann um Verzeihung gebeten. Sie wählte seine Nummer, zögerte aber noch, die Sendetaste zu dr ü cken.
    Eigentlich sollte sie ihn ein bisschen zappeln lassen. Doch ihre Neugier war zu groß, nach dieser eigenartigen Schlossfü h rung durch einen noch eigenartigeren Evan. Da Henry so viele Duponts im Ch a teau hängen hatte, musste er doch etwas über ihn wissen. Mögliche r weise konnte er einen Puzzlestein hinz u fügen, auf der Suche nach dem Geheimnis, das dieses Bild in der Galerie umgab. Sie schaute auf die Uhr. Viertel nach vier. G e nug Zeit, sich frisch zu machen und ein wenig zu stylen. Vivien atmete tief durch und drückte die Ru f taste.
     
     

12
     
    „Seit wann gibt es hier denn einen Billardtisch?“ Vivien blieb vor dem Eingang zum Salon stehen. „Gestern war der aber noch nicht hier. Oder habe ich den übersehen, während wir …“
    „Ich habe ihn heute herschaffen lassen“, sagte Henry.
    „Da werden wir uns aber ordentlich dran stoßen, wenn wir uns auf dem Boden wälzen.“
    Henry schüttelte den Kopf und zog sie weiter. „Im Chateau gibt es noch andere Orte für Körperkontakt.“
    „Ach ja?“
    „Lass dich überraschen. Später.“
    Sie schlenderten über die Gänge, ohne lange vor einem Bild zu verweilen.
    „Na schön. Aber jetzt zu etwas ganz anderem. Sag mal, was weißt du über Christophe Dupont?“
    „Er ist ein genialer Künstler. Brillante Farbgebung, überaus plast i sche Darstellungen, Themen seiner Bilder sind vorwiegend Lan d schaften und G e bäude des Mittelalters.“
    „Und was weißt du über ihn als Person?“
    Henry verzog das Gesicht. Das war die erste Frage, auf die er nicht umgehend eine Antwort aus

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