Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
dem Hut zauberte.
„Lebt er noch, oder ist er schon lange tot?“, setzte Vivien nach.
„Er lebt noch, so viel kann ich dir sagen. Seine Nationalität ist fra n zösisch, er ist noch keine fünfzig, hat weder Ehefrau noch Ki n der.“
„Wie schade! Wieso das denn?“
„Wann hätte er sich um solche Banalitäten kümmern sollen, wenn er so eine Menge traumhafter Kunstwerke schaffen mus s te?“
Vivien schüttelte den Kopf. Männer! Wer sonst könnte Kind und Familie als Banalität bezeichnen? Doch sie stieg auf seine provoka n ten Worte nicht ein. So etwas konnten sie später mal klären, sollte sich tatsächlich mehr als nur eine Bettbeziehung zwischen ihnen en t wickeln. Im Moment war es nur das, da machte sie sich nichts vor.
„Kennst du ihn persönlich?“
„Nein. So viel ich weiß, ist er menschenscheu. Das respe k tiere ich, und spioniere ihm nicht hinterher.“
„Das erklärt einiges.“
„Was meinst du?“
„Ich habe im Internet nach Christophe Dupont gesucht, aber nichts über ihn gefunden.“
„Dann belass es doch dabei. Erfreu dich an seinen Werken. Stell dir vor, jemand spürt ihn auf, und er verliert die Lust am M a len.“
„Unerfreulicher Gedanke.“
„Und jetzt lass uns das Thema wechseln. Wollten wir nicht e i nen Abendtrunk im Salon nehmen? Eine Fri e denspfeife habe ich nicht, aber einen Friedenscocktail könnte ich uns mixen.“
„Glaub mir, du wirst in den nächsten Stunden keinen Durst ve r spüren. Danach darfst du trinken, so viel du willst.“ Sie schleppte ihn an der Krawatte hinter sich her. „Wo ist das Schlafzimmer?“
„Darf ich kurz führen, Madame?“
Sie betraten einen Raum, der eher die Bezeichnung Schlafsaal ve r diente. In der Mitte befand sich ein übergroßes Bett, in dem ohne Probleme vier Leute Platz gehabt hätten. Darauf lagen Kissen ve r schiedenster Größen.
„Ist das deine Schlafstätte oder deine Spielwiese?“ Sie grinste ihn schelmisch an. „Ich hoffe doch, du hast Claude schon heimg e schickt.“
„Der liegt bestimmt schon in seinem Bettchen. Vor dem Ferns e her, übrigens. Er liebt Dokumentationen vor dem Ei n schlafen.“
Vivien schlüpfte aus ihren Schuhen und kletterte aufs Bett. Sie prüfte die Matratzen, indem sie ein paar Mal aufstand und sich umfa l len ließ. Dann nahm sie die Kissen und verteilte sie um den Bettrand auf dem Fußboden. Henry musterte sie int e ressiert.
„Hast du vor, mich nachts aus dem Bett zu schubsen, und triffst Vorkehrungen, damit ich nicht hart falle? Oder ist das ein beso n deres Ritual, das du allabendlich pflegst?“
„Wir wollen uns ja nicht verletzten, falls wir in der Hitze des G e fechts irgendwo hinunterrollen.“
„Na, das kann ja was werden!“ Henry löste seine Krawatte, als b e käme er keine Luft.
„Okay, den Schlips darfst du selbst abmachen“, sagte Vivien mit Befehlston, „aber der Rest gehört mir.“
„Steckt in dir eine Domina?“
Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn an den Bettrand.
„Möchtest du mich denn so?“, säuselte sie ihm ins Ohr.
Sie stieß ihn auf das Bett. Er kroch in die Mitte und legte sich auf die Seite. Vivien begann sich langsam auszuziehen. Henry reckte den Hals, während sie sich geschmeidig bewegte und ein Kle i dungsstück nach dem anderen able g te. Als sie nichts mehr am Leib trug, stieg sie zu ihm ins Bett und kroch auf allen Vi e ren auf ihn zu.
„Schließ die Augen.“
Er tat wie ihm geheißen, und schon saß sie auf ihm und knöpfte in Sekundenschnelle sein Hemd auf.
„Langsam, das hat eine Stange Geld gekostet.“ Er grinste versto h len.
Sie rutschte etwas von ihm und knöpfte Gürtel und Hose auf. Dann drehte sie ihn auf den Bauch und zog ihm das Hemd aus. Zär t liche Küsse in den Nacken begleiteten ihr Tun.
„Sag jetzt bitte nichts mehr“, hauchte sie ihm ins Ohr. „Lass mich machen, entspanne dich und genieße.“
Sie zog ihn völlig aus und warf seine Kleidung vom Bett.
„Einen Moment noch.“ Er kroch an den Kopf des Bettes. Dort griff er unter den Rand und drückte ein paar Knö p fe. Das Licht ging allmählich aus, bis der Raum in völlige Dunkelheit getaucht war. Le i ses Meeresrauschen erklang, als würden sie an einem Strand liegen. An den Wänden erschienen Silho u etten von Palmen und tropischen Pflanzen, die sanft im Wind hin und her wogten. Die Decke färbte sich rot, als würde eben die Sonne untergehen. Gleich darauf flam m ten Punkte am Himmel auf und perfektionie r ten die Illusion. Vivien spürte
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