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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
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nicht e r wehren. Sie musste wissen, ob Patrick etwas mit Sandrines Ve r schwinden zu tun hatte. Sollte er tatsächlich mit ihr z u sammen die Galerie besucht haben, war er der Letzte, der sie vor ihrem Verschwinden gesehen hatte.
    Im Lauf des Vormittags suchte Vivien wieder und wieder nach e i ner Gelegenheit, Patrick darauf anzusprechen. Doch er stürzte sich mit einem derartigen Enthusiasmus in die Arbeit, als wolle er jeden Kunden persönlich abfertigen. Vivien nutzte die Zeit und setzte sich an den PC. Sie öffnete die Website e i ner Suchmaschine. Ihre Hände zitterten, als sie „Za u berbild“ in das Suchfeld tippte. Sofort spuckte die Seite Interneta d ressen aus, von Fotografen über Copyshops bis hin zu Spielwarenhändlern. Sie änderte ihre Suchanfrage auf „Za u berspiegel.“ Die E r gebnisse waren ähnlich, wenn auch nicht mehr so zahlreich.
    Sie warf einen Blick zu Patrick. Der referierte inmitten von vier Kunden, würde sie also nicht behelligen. Sie tippte „Magische Bi l der“ in das Suchfeld. Dorian Gray war noch das greifbarste E r gebnis. Lustigerweise nicht nur das Bildnis aus dem berühmten Roman, so n dern auch ein Menge Lokale, die diesen Namen trugen. Sie öffnete eine Literatursite und las über das Bildnis des Dorian Gray. Das brachte spannende Informati o nen über den Roman, aber keinerlei Erkenntnisse, was es mit i h rem Bild auf sich hatte.
    Vivien blieb geduldig und wechselte auf eine wissenschaftliche Suchmaschine. „Teleportation.“ Vielleicht war das Bild eine Vorric h tung, die sie an einen anderen Ort transferierte, wo sie ihre erotischen Abenteuer erlebte. Und anschließend wieder an den U r sprungsort zurück brachte. Das war technisch möglich, las sie höchst interessiert, jedoch bislang nur mit winzigen Elementarteilchen auf kurze Str e cken im Labor.
    Das alles brachte sie keinen Schritt weiter. Sie raufte sich die Haare. So lange sie gedacht hatte, sich selbst in höchst erot i schen Träumen zu verlieren, konnte sie das akzeptieren, möglicherweise mit psych i schem Stress erklären. Doch seit sie mit Evans Kette aus dem Bild zurückgekehrt war, sah alles anders aus. Die ganze Sache war nun nicht mehr unterhaltsam, so n dern beängstigend. Wenn sie nur mit jemandem darüber spr e chen könnte!
    Sie tippte „Esoterik“ in das Suchfeld. Vielleicht fand sich ein F o rum, in dem Menschen ähnliche Phänomene erlebt hatten, und sich mit anderen darüber austauschten. Die Anonymität des Inte r nets wäre am besten geeignet, nicht als Spinner daz u stehen, wenn man seine Geschichte erzählte.
    „Das läuft ja wie am Fließband heute“, stellte Patrick fest, als er sich zu ihr gesellte, „dieser Tag rettet den Umsatz für den ganzen Monat.“ Er zählte das Geld in der Kasse. Sein Blick glich dem eines Kindes, das einen Sack voller Süßigkeiten b e kommen hatte.
    Vivien schaltete den PC aus. Ihre Internetrecherche musste wa r ten. Jetzt standen Nachforschungen anderer Art auf dem Pr o gramm. Die Galerie. Drei Eintrittskarten. Sandrine. Sie z ö gerte immer noch, aus Angst, ihre Vermutung bestätigt zu b e kommen. Andererseits war eine Gelegenheit so gut wie die a n dere, wenn es galt, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
    „Warst du in letzter Zeit mal in der Galerie?“, fragte sie mit p o chendem Herzen.
    „In der Galerie? Was soll ich denn dort?“ Er zählte weiter, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    „Zurzeit sind einige Größen dort ausgestellt. Picasso, Van Gogh, Rubens, sogar eine Sonderausstellung über Leonardo da Vinci ist zu sehen.“
    „Du weißt doch, dass Kunst mich kein bisschen interessiert.“
    „Warum hast du dann Eintrittskarten für die Galerie in deiner Schublade liegen?“
    Endlich schloss Patrick die Kasse. Er lächelte sie unwissend an. „Was meinst du?“
    „Ich habe in deiner Schublade drei Eintrittskarten für die G a lerie gesehen.“
    Patricks Lächeln verschwand. Er hielt ihrem Blick nicht mehr stand. „Was hast du in meiner Schublade zu suchen?“
    „Du hast doch selbst gesagt, ich kann mir Kuli-Minen rausne h men.
    „Und das heißt für dich automatisch, meine Sachen zu durchwü h len?“
    Seine Reaktion gefiel ihr nicht. Es hatte den Anschein, als sei sie auf der richtigen Spur. „Ich habe deine Sachen nicht durc h wühlt. Ich habe die verdammten Karten einfach da drin liegen sehen, und darum dachte ich, du warst in der Galerie. Das ist alles.“
    Patrick rang sich ein Lächeln ab. Es wirkte mehr als gekünstelt.

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