Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
Vom Netzwerk:
erfahren, dass sie an beginnender Paranoia litt.
    „Danke für das Angebot, aber es gibt keine Neuigkeiten, ich h a be immer noch nichts von ihr gehört.“
    „Auch keine SMS heute?“
    Vivien schüttelte den Kopf.
    Henry nahm den Pinsel zur Hand und malte weiter. „Wenn du möchtest, können wir noch mal aufs Polizeirevier fahren. Vie l leicht zeigen die Beamten mehr Enthusiasmus, wenn ich mit ihnen rede.“
    „Die würden mich höchstens für verrückt erklären.“
    „Na schön. Dann weiter im Text. Dein Arbeitstag war also unspe k takulär. Wie hast du den Abend verbracht, bevor du zu mir geko m men bist?“
    „Ich war in der Galerie.“
    Henry setzte den Pinsel ab und schaute sie an.
    „Was hast du denn dort getan?“
    Vivien suchte nach einer Ausrede. Zu dumm, daran hätte sie vorher denken sollen. Was wollte sie in der Galerie, wenn sie ohnehin vo r hatte, zu ihm ins Chateau zu kommen?
    „Ich habe nachgesehen, wie lange die da Vinci-Ausstellung noch läuft.“
    „Ach so. Und ich dachte schon, du hast wieder das Bild von D u pont angeschmachtet.“ Er malte weiter. „Du weißt schon, das mit dem Schloss. In dem Fall hätte ich nämlich ernsthaft in Erw ä gung ziehen müssen, es für dich zu erwerben.“
    Vivien lachte gekünstelt. „Warum sollte ich? Natürlich ist es ein to l les Bild, aber hier bei dir sehe ich jederzeit Duponts, so viele ich will. Ganz zu schweigen von den anderen Dingen, die das Chateau zu bieten hat.“
    Sie zwinkerte ihm zu, in der Hoffnung, ihr Alibi genügte ihm.
    „In der Tat, hier gibt es genug Kunstwerke zu sehen. Mögliche r weise wird in absehbarer Zeit sogar noch eins hinzug e fügt.“
    Er legte den Pinsel zur Seite.
    „Sind wir fertig?“ Sie hoffte, dass ihre Begeisterung darüber nicht zu offensich t lich war.
    „Ja. Für heute. Dankeschön.“
    Er trat auf sie zu und half ihr auf. Als sie sich angezogen ha t te, ging sie neugierig auf die Staffelei zu.
    „Darf ich es sehen?“
    Henry zögerte. „Eigentlich ist es mit einem Gemälde so wie mit der Braut vor der Hochzeit. Der Bräutigam darf seine Z u künftige erst vor dem Traualtar im Brautkleid sehen. Gleiche r maßen halte ich es mit meinen Bi l dern.“
    Bei diesen Worten schaute er so ernst drein, dass Vivien fürcht e te, ihn mit ihrem Wunsch beleidigt zu haben. Sie wollte sich eben en t schuldigen, als sie seine Mundwinkel zucken sah.
    „Oh! Du Ekel!“
    Sie boxte ihn in den Bauch. Er konnte sich das Lachen nicht ve r kneifen. Dann nahm er sie an der Hand und führte sie vor sein Werk.
    „Aber das bin doch nicht ich!“
    Auf dem Bild war der Hintergrund gemalt, und die Liege einige r maßen als solche erkennbar. Von ihr selbst konnte man aber lediglich die Umrisse und die Haare sehen.
    „Noch nicht, stimmt. Zuerst fange ich immer mit dem U m feld an. Das Modell kommt zum Schluss, dem widme ich mich dafür sehr ausführlich.“
    Wut stieg in ihr hoch. „Und warum muss ich dann beinahe drei Stunden daliegen und frösteln? Meine Umrisse hättest du doch gleich auf die Leinwand bringen können.“
    Er schaute sie mit großen Augen an. Für einen Moment sah es so aus, als suche er nach Worten. „Nun, ich arbeite immer so. Auße r dem ist es ein wahrer Genuss, dich längere Zeit so sehen zu dürfen. Es ist in jeder Hinsicht inspirierend.“ Er schaute ihr tief in die A u gen.
    „Schmeichler.“ Sie zwinkerte ihm zu.
    „Ich sage bloß die Wahrheit. Du wirst es verstehen, wenn du das Bild siehst. Es wird genauso toll wie jenes der Studentin, das dir so gut gefällt.“
    „Oh ja, die Studentin“, sagte sie und grinste, „das Mädel hat es faustdick hinter den Ohren.“
    „Weißt du etwas, das ich nicht weiß? Ich dachte, du kennst sie nicht.“
    Jetzt war Vorsicht angesagt. Durch ihr Geplapper hatte sie sich beinahe verraten. Und das Letzte, das sie wollte, war, dass Henry von ihren Erlebnissen im Schloss erfuhr. Wenn es denn tatsächliche E r lebnisse waren.
    „Richtig, ich kenne sie nicht. Aber jemand der so aussieht wie sie, und noch dazu Studentin ist, hat es mit Sicherheit faustdick hinter den Ohren.“
    Er schenkte ihr einen ungläubigen Blick.
    „Henry, mein Freund, ich war auch einmal jung und schön. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.“
    „Du bist erstens immer noch jung, und zweitens kann dir die Dame optisch nicht im Entferntesten das Wasser re i chen.“
    „Okay, genug Süßholzgeraspel für heute. Spar dir bitte etwas für spätere Gelegenheiten. Ich mag das gerne hören.“
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher