Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
vien war überhaupt nicht mehr wohl in ihrer Haut. Vor ihr stand der Mann, den sie verdächtigt hatte, ihre Freundin entführt zu h a ben. Und jetzt ließ er so etwas vom Stapel.
„Ja, und? Was willst du mir damit sagen?“
„Ich will dir erklären, dass ich mit Sandrines Verschwinden nichts zu tun habe. Wir haben versucht herauszufinden, ob es irgendetwas mit dem Bild auf sich hat, daher die Eintrittskarten. Wir standen ei n zeln davor, zu zweit, haben andere Leute beobachtet, die es betrac h teten. Es hat sich bei niemandem etwas getan. Keiner, der es betrac h tet hat, ist darin verschwunden oder auch in eine Art Trance gefallen. Sandrine und ich eingeschlossen. Also dachten wir, dass es dir ner v lich nicht gut geht.“
Er nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
„Sandrine und ich haben daraufhin mehrmals telefoniert, und übe r legt, wie wir dir helfen können. Tja, und dann verschwand sie von einem Tag auf den anderen spurlos.“
„Das ist ja das Problem.“
„Und beinahe gleichzeitig trat dein Graf auf den Plan.“
„Was willst du damit jetzt wieder sagen?“
Er schüttelte den Kopf. „Das klingt jetzt sicher so, als wäre ich e i fersüchtig oder sonst etwas. Vielleicht bin ich das sogar ein wenig.“ Sein Blick schweifte kurz ab, ehe er wieder ihren fand und fortfuhr. „Ich glaube, dass er mit Sandrines Verschwinden zu tun hat. Er ist nicht der Einzige, der Beziehungen zur Polizei hat. Ein alter Freund von mir ist bei der Kriminalpolizei. Ich habe ihn gebeten, Erkund i gungen über deinen Grafen einzuholen. Das hat er auch versucht, aber nichts herausgefunden. Nicht nur keine Straftaten, buchstäblich gar nichts. Es scheint, als würde Monsieur Potarie nicht existi e ren.“
Sie schaute ihn lange an. „Aber das ist doch Unsinn. Er ist höchst erfolgreich als Immobilienmakler.“
„Das ist er. Und an diesem Erfolg lässt er auch die hiesige Polizei teilhaben.“
„Er besticht Polizisten?“
„Wie weit er geht, hat mein Freund nicht herausbekommen. Das ist vielleicht auch besser so, zu seinem eigenen Schutz.“
Sie schaute Patrick entgeistert an. Obwohl sie ihn in Verdacht g e habt hatte, lieferte er ihr eben ein weiteres I n diz dafür, dass Henry hinter der ganzen Sache steckte. Patrick hatte vor allem in einem Punkt recht. Sie kannten einander schon lange, und versta n den sich von Anfang an gut. Das Vertrauen zw i schen ihnen war die Basis für die Freundschaft, die sich aus ihrer Arbeitsgemeinschaft entwickelt hatte. Und wie sehr er ihr geholfen hatte, dass sie nach ihrer Tre n nung mit der Zeit wieder zu sich selbst gefunden hatte, war unbestri t ten. Zum ersten Mal dachte sie daran, dass vielleicht mehr als bloße Freundschaft hinter Pa t ricks Verhalten steckte. Womöglich war seine Sorge um sie von jeher anders begründet, waren seine Motive persö n licher Art. Nur, w a rum zum Teufel hatte er ihr das nie gezeigt?
„Patrick“, begann sie schließlich, und die Worte kamen ihr nur schwer über die Lippen, „ich muss dir auch etwas sagen. Ich tue das im Vertrauen darauf, dass du mich nicht für ve r rückt erklärst. Es haben sich in meinem Leben zuletzt mehr als nur seltsame Di n ge ereignet.“
Sie erzählte ihm, was es mit dem Bild auf sich hatte. Ihre Erle b nisse im Schloss, die sie selbst erst für Hirngespinste gehalten ha t te, in unleidenschaftlicher Kurzform. Evans Kette, die ihr bewies, dass sie nicht verrückt war. Bis hin zu dem Ve r dacht, den sie nun in Bezug auf Henry hegte.
„Ich sage dir offen, dass du mein Verdächtiger warst. Doch späte s tens seit heute sieht das anders aus.“ Sie lachte hysterisch. „Ich weiß nicht mehr weiter.“
Jegliche Farbe war aus Patricks Gesicht gewichen. Er atmete mehrmals tief durch, ehe er das Wort ergriff. „Wärst du nicht du, würde ich sagen, du hast einen in der Krone, siehst zu viele Horro r filme oder was auch immer. Aber du bist nun mal du, und da r um glaube ich dir. Entschuldige, dass ich Kaude r welsch rede, aber meine Gedanken überschl a gen sich, und die Worte finden nicht immer in der richtigen Reihenfolge aus mir he r aus.“
Sie grinste. Patrick war ein Original, das war er immer schon. Sie küsste ihn auf die Stirn. „Danke, dass du mir glaubst. Du ahnst nicht, wie erleichtert ich bin.“ Tränen kullerten über ihre Wangen.
Er nahm sie vorsichtig in den Arm. Sie ließ es nicht nur gesch e hen, sie genoss es, drückte sich eng an ihn. Eine sonderbare G e borgenheit nahm Besitz von ihr, je länger sie
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