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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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sie. „Dafür bleibt noch jede Menge Zeit. Und bitte, Eric“, fügte sie ruhig hinzu, „behandele mich nicht wie ein kleines Kind. Das ist nicht sonderlich hilfreich.“
    Eric seufzte. „Ich weiß, wie sehr er dich damals verletzt hat.“
    „Das war damals“, sagte sie mit fester Stimme. „Er kann mir nicht mehr wehtun. Er besitzt keine Macht mehr über mich. Lass es gut sein, Eric.“
    Ein Gong ertönte. Lucy blickte auf und sah einen Mann auf der Schwelle zum Speisesaal stehen. Er war groß und hatte volles weißes Haar. Instinktiv wusste sie, dass dies König Ahmed war, Khaleds Vater.
    „Willkommen in Biryal. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass die englische Mannschaft unsere bescheidene Einladung angenommen hat“, sagte er. Er sprach mit tiefer melodischer Stimme, die bis in den letzten Winkel der Eingangshalle reichte. „Wir haben hart gearbeitet, das morgige Spiel herbeizuführen. Und wir freuen uns, unseren Gästen eine gehörige Tracht Prügel zu verpassen.“ König Ahmed lächelte, und die Engländer lachten pflichtschuldig. „Aber heute Abend sind wir Freunde“, fuhr der König fort. „Und Freunde essen und trinken zusammen. Kommen Sie und genießen Sie Biryals Gastfreundschaft.“
    Ein fröhliches Gemurmel begleitete die Gäste auf dem Weg in den Speisesaal. Der König nahm am Kopfende der langen Tafel Platz, sein Sohn ihm gegenüber. Lucy wählte einen Platz in der Mitte. Rechts und links von ihr setzten sich Dan und Aimee.
    Der erste Gang wurde serviert, frisches Fladenbrot mit einem würzigen Dip aus Chilis und Koriander, und Lucy verlor sich in dem belanglosen Geplauder mit ihren Kollegen.
    Wenn ihr Blick doch hin und wieder zu Khaleds verschlossenem Profil glitt, dann aus reiner Neugier. Er hat sich verändert, stellte sie fest, während Melonenhälften, gefüllt mit Reis und Hühnchen in einer aromatischen Sauce aus Petersilie und Limone, aufgetragen wurde.
    Der Khaled, den sie in London gekannt hatte, war charmant gewesen, ein bisschen arrogant, ein Draufgänger. Sein dichtes welliges Haar hatte er halblang getragen. Der Mann, der nun am Tischende saß, verbreitete vor allem Arroganz und nur wenig Charme. Seine Haare waren kurz geschnitten, an den Schläfen zeigten sich die ersten grauen Strähnen. Gekleidet war er in die traditionellen Gewänder seines Landes, ein schlichter weißer Kaftan aus Baumwolle, darüber ein schwarzer Umhang, dessen Ausschnitt mit einer breiten, mit Goldfäden bestickten Borte verziert war.
    Seine Augen wirkten dunkel und umwölkt, der Ausdruck auf seinem Gesicht schien unlesbar. Sie erinnerte sich daran, dass er früher immer ein Lächeln auf den Lippen getragen hatte.
    Doch nun sah sie die Anspannung in seinem Blick. Auch wenn er vorgab, entspannt zu sein, seine Körpersprache verriet das Gegenteil. Vielleicht war er nicht glücklich.
    Was ist in den vergangenen vier Jahren passiert?, fragte sie sich. Was hat ihn so verändert? Oder hatte sie ihn nie gut genug gekannt, um seinen wahren Charakter zu erkennen?
    Natürlich wusste sie von seinem Knie. Die Verletzung hatte seine Karriere beendet. Allerdings fiel es ihr schwer zu glauben, dass er nur aus diesem Grund England verlassen hatte. Sie verlassen hatte. Alle Rugbyspieler erlitten früher oder später ernste Verletzungen, die ein Weiterspielen verhinderten, manchmal für Monate, wenn nicht gar Jahre. Mit der richtigen Physiotherapie erholten die meisten sich rasch wieder. Als letzter Ausweg blieb immer noch eine Operation. Eric hatte ihr erzählt, dass Khaleds Verletzung nicht so schlimm gewesen war. Und als Khaleds bester Freund und letzter Mensch, der ihn in England gesprochen hatte, musste er es doch wissen!
    Khaled hatte schon immer unter Schmerzen im rechten Knie gelitten. Sie selbst hatte ihn behandelt, hatte die Muskeln mit Eispacks gekühlt und mit Massagen geschmeidig gemacht. So hatte alles angefangen …
    Ich mag es, wenn du mich berührst.
    Sie waren allein im Massageraum. Sanft verrieb Lucy das duftende Öl auf seinen Beinen. Die ganze Zeit über achtete sie darauf, ihre Bewegungen unpersönlich und professionell zu halten, obwohl sie insgeheim das Gefühl seiner Haut unter ihren Fingerspitzen genoss. Schon damals war sie hoffnungslos in ihn verliebt.
    Und dann sprach er diese leisen Worte aus, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie erstarrte. Khaled lachte kehlig und richtete sich auf. Sein Oberkörper war nackt, die Bauchmuskeln gespannt. Er griff nach ihren Händen und hob sie an die

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