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Palast der Stuerme

Palast der Stuerme

Titel: Palast der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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beleidigen.
    „Du glaubst, das süße Zeug ist nicht gut für ihn“, flüsterte die Prinzessin ihr zu. „Die Badu sind ein stolzes Volk, und es wird lange dauern, bevor sie akzeptieren, dass frisches Obst gesünder für ihre Kinder ist. Doch sie vertrauen mir, und ich tue, was ich kann. Dich mögen sie, und ich bin froh, jetzt jemanden zu haben, der meine Aufklärungsarbeit fortsetzen wird.“ Sie strich Saud über den Kopf. „Du hast viel Mitgefühl für andere, Frau von Raoul.“
    Es war schon spät, als sie die Oase verließen. Die Nacht brach in der Wüste schnell herein, und tausend Sterne funkelten am Firmament auf. Claire schaute unablässig in den Himmel, und Saud schlief sicher in ihren Armen.
    Als der Wagen der Prinzessin auf den Innenhof einfuhr, setzte Claires Herz beim Anblick der schwarzen Limousine einen Schlag lang aus. Raoul war zurück.
    Die Prinzessin jedoch schlug Claires Einladung, noch mit ins Haus zu kommen, aus. „Ich treffe mich noch mit jemandem in der Stadt. Aber wir sehen uns wieder, Frau von Raoul. Ich bete zu Allah für dich, dass er dich beschützen möge.“
    Schweigend stiegen Claire und Zenaide die Treppe zu Claires Zimmer hinauf. Beide waren müde, doch Claire war zudem auch nervös. Sie zuckte zusammen, als Schritte von oben die Treppe herunterkamen. Es waren verärgerte Schritte, und sie konnten nur einem Menschen gehören.
    Als Raoul nun die kleine Gruppe erblickte, stieß er einen Fluch aus, so wütend, dass Zenaide sich erschreckt an Claires Seite drängte.
    „Da bist du! Was ist, hast du es dir doch noch einmal überlegt?“
    „Was soll ich mir überlegt haben?“ Claire starrte verständnislos zu ihm auf.
    Raoul wandte sich an die Zofe. „Ich will allein mit deiner Herrin reden. Du kannst dich in dein Zimmer zurückziehen. Und du kommst mit mir“, herrschte er Claire an. „Ich will wissen, wo du mit Saud warst und aus welchem Grund. Hattest du vor, eine Belohnung dafür zu verlangen, dass du uns Saud sicher zurückgebracht hast? Hast du dich deshalb mit ihm weggestohlen und bist den ganzen Nachmittag fortgeblieben?“

6. KAPITEL
    „Mich weggestohlen?“ Wut und verständnisloses Erstaunen rangen in Claire. Die Wut gewann die Oberhand. „Ich werde mich nicht wegen deiner wahnwitzigen Vorwürfe auf der Treppe mit dir streiten, Raoul“, warf sie ihm über die Schulter zurück entgegen, als sie an ihm vorbeirauschte. „Ich bin keine Dienerin, die man in aller Öffentlichkeit zurechtweist.“
    „Richtig“, stimmte Raoul grimmig zu. „Was ich dir zu sagen habe, sollte besser unter vier Augen gesagt werden. Und du kannst von Glück reden, wenn ich mich nur auf Worte beschränke. Viel lieber würde ich dich …“
    „Was? Mich steinigen? Weil ich die Einladung deiner Großmutter angenommen und sie bei einem ihrer Oasenbesuche begleitet habe?“ Triumph blitzte in ihren Augen auf, doch sie wandte sich ab, damit er es nicht sehen sollte. „Vielleicht hätte ich Saud nicht mitnehmen sollen, aber es schien mir sicherer, als ihn hier zurückzulassen.“
    „Du warst mit Faika unterwegs? Aber sie nimmt doch nie jemanden bei ihren Fahrten in die Wüste mit.“
    „Nun, mich hat sie mitgenommen“, bekräftigte Claire trotzig. „Du kannst es dir ja von ihr bestätigen lassen. Im Moment ist sie allerdings auf dem Weg in die Stadt, sie hat dort noch etwas zu erledigen.“
    „Ich … ich schulde dir dann wohl … eine Entschuldigung.“ Er stand mit dem Rücken zu ihr, doch Claire wusste, wie schwer es für ihn war, diese Worte auszusprechen. „Als ich zurückkam und ihr beide nicht hier wart, fürchtete ich sofort, jemand hätte die Wahrheit herausgefunden. Aber Ali sagte mir, dass niemand im Palast gewesen sei. Daher dachte ich, ihr müsstet aus freien Stücken gegangen sein.“
    „Und da du meine Gier kennst, erkanntest du natürlich sofort den Grund dafür, nicht wahr?“
    Fasziniert beobachtete sie, wie tiefe Röte über sein Gesicht zog. Als stolz und stur hatte die Prinzessin ihn bezeichnet, und Claire konnte sich bestens vorstellen, wie unangenehm es ihm sein musste, im Unrecht zu sein.
    „Du warst schließlich diejenige, die wegen des Geldes ihre Meinung geändert hat“, erinnerte er sie arrogant. Als er sich jetzt zu ihr umdrehte, lag wieder die übliche Kälte in seinem Blick. „Als ich sicher sein konnte, dass du und Saud nicht Opfer einer Entführung geworden wart,, ist die Annahme doch nur natürlich …“
    „Dass ich das Kind entführt habe“,

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