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Palast der Stürme

Palast der Stürme

Titel: Palast der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Deane
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Flüssigkeit fing und Strahlen wie Flammen auf das Tischtuch darunter warf. »Schon bald wird es uns nichts mehr nützen, die Männer mit einem freundlichen Klaps auf den Rücken wie Kinder zu beschwichtigen und sie zu ermahnen, die Dinge so zu sehen, wie wir sie sehen. Ich bitte um Verzeihung, Sir, aber die Männer glauben uns nicht mehr und haben keine Hemmungen mehr.«
    Roxane beobachte, dass nicht nur ihr Vater, sondern auch die drei anderen Offiziere am Tisch über Colliers Worte verärgert waren, doch dann lachte der Colonel und nickte.
    »Ich bin sicher, Sie wissen in dieser Sache besser Bescheid als wir, die wir schon viel länger auf diesem speziellen Posten sind, Captain Harrison.«
    Collier atmete scharf ein, aber er lächelte, wenn auch steif, und akzeptierte diese Zurechtweisung.
    Von da an drehte sich die Unterhaltung um andere Themen. Ausnahmsweise wurde der Brandy am Tisch serviert, und die Frauen blieben bei ihren Ehemännern sitzen. Kurz danach entschuldigte Collier sich. Roxane erhob sich unter dem Vorwand, den Gast zum Tor zu bringen. Die anderen Gäste tauschten wissende Blicke – die Neuigkeit, dass die beiden sich bereits kannten, hatte schnell die Runde gemacht.
    Unter dem Sternenhimmel genoss Roxane Colliers zärtliche Küsse. Sie schmiegte sich in seine Arme und schöpfte Kraft aus den Worten, die er ihr ins Ohr flüsterte.
    »Weißt du, wie sehr ich dich vermisst habe, mein Liebling?«
    Sie presste sich an ihn. »Ich könnte raten – immerhin zeichnet sich dafür gerade ein physischer Beweis ab …«
    »Autsch! Jetzt hast du mich tief getroffen«, scherzte er. »Ist es nicht schon schlimm genug, dass ich zwar eine Frau habe, aber nichts von den Vergnügungen, die eigentlich zu einer Ehe gehören … Aua!« Sie hatte ihm ihre Knöchel in die Rippen gestoßen.
    »Wage es nicht, über die Pflichten einer Ehefrau zu sprechen«, warnte sie ihn.
    »Gott bewahre!« Er zog sie näher zu sich heran. »Wenn du jemals mit mir schläfst, weil du dich dazu verpflichtet fühlst, und nicht, weil du Freude daran hast, dann werde ich den Rest meines Lebens als Einsiedler im Zölibat verbringen, das schwöre ich dir.«
    Sie lachte und wunderte sich über die Veränderung, die in ihr stattgefunden hatte. Jetzt konnte sie sich ohne Vorbehalte hingeben und blind vertrauen. Sie hob ihre Hand und zeichnete seine Augenbrauen, seine Wangenknochen und seine lächelnden Lippen nach. Er nahm ihre Hand in seine und küsste nacheinander jede Fingerspitze.
    »Ich liebe dich, Roxane.«
    »Das weiß ich«, erwiderte sie und spürte das Entzücken darüber in jeder Faser ihres Körpers und ihrer Seele.
    »Collier, wahrscheinlich ist das kein guter Moment, um ein Risiko einzugehen, jetzt, nach dem düsteren Bericht aus Meerut und den Informationen meines Vaters über deine Chance für eine offizielle Erlaubnis, aber ich …«
    »Roxane«, unterbrach er sie. »Wir sind jetzt verheiratet, und daran wird nichts etwas ändern. Militärvorschriften können einen Bund nicht aufheben, der durch die Kirche abgesegnet wurde. Wenn wir davon ausgehen, dass Lord Waverly uns Steine in den Weg legen wird, spielt es im Augenblick keine Rolle, wer von unserer Ehe weiß – außer, dass ich gern im Dienst bleiben möchte, bis diese Rebellion vorüber ist.«
    Roxane nickte. Der Stoff seiner Uniform kratzte an ihrer Wange. »Das verstehe ich.«
    »Tatsächlich, mein Schatz?« Er strich ihr übers Haar und dann über ihren Rücken, bis sie leicht erschauerte. »Du bist viel verständnisvoller, als ich es verdiene. Ich wünschte, du wärst in England und in Sicherheit.«
    »Aber das bin ich nicht. Ich bin hier und bleibe an deiner Seite, gleichgültig, was geschehen wird.« Seine drängende Umarmung wirkte beinahe verzweifelt.
    »Roxane!«
    Ihr Vater rief sie laut flüsternd von der Veranda. Collier trat zurück und hielt sie in den Schatten eine Armlänge von sich entfernt.
    »Du solltest besser gehen, mein Liebling.«
    »Roxane!«
    »Ich komme, Papa!«, rief Roxane über ihre Schulter und wandte sich dann wieder an Collier. »Ich möchte wieder allein mit dir sein«, wisperte sie kaum hörbar. Unwillkürlich ging er wieder auf sie zu.
    »Wann?«, fragte er leidenschaftlich.
    »Bald.«
    »Wo?«
    »Ich weiß es nicht, Collier.«
    Hinter sich hörte sie Schritte auf dem mit Muschelkies bedeckten Weg, als ihr Vater von der Veranda herunterkam.
    »Harrison?«, rief er. »Sind Sie noch da?« Collier trat ins Licht.
    »Ja, Sir.«
    »Bleiben Sie

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