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Palast der Stürme

Palast der Stürme

Titel: Palast der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Deane
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still liegen und hielt den Atem an. Die Hitze ihrer nackten Haut schien wie eine Flamme auf seinen Körper überzuspringen.
    »Ich freue mich schon sehr auf Montag«, erklärte er im Plauderton. »Freust du dich auch?«
    Ihre grünen Augen waren so dunkel wie ein Fluss am schattigen Ufer; nur wo die Flamme der Kerzen sich widerspiegelte, funkelten kleine Lichtpunkte. Ihre schwarzen Pupillen waren geweitet.
    »Montag? Ich … Oh! Ja, ja, ich freue mich auf Montag.«
    »Ich habe … alles … für diesen Tag … organisiert, um … um dir eine Freude zu bereiten.«
    »Oh! Meine Güte, ja … Das weiß ich, Collier. Wir werden Sera … und Ahmed mitnehmen, und ich … ich werde – oh! Ich werde zum ersten Mal in einer Sänfte auf dem Rücken eines Elefanten sitzen, und … Collier, bitte! Wenn du dich mit mir unterhalten willst, dann musst du … musst du damit aufhören …«
    Er lachte kehlig, ließ ihre Handgelenke los und vergrub seine Hände in ihrem dichten Haar.
    »Bitte verzeih mir, mein Liebling, ich konnte nicht widerstehen. Dein Gesichtsausdruck ist einfach faszinierend, wenn du … Oh Gott, Roxane, halt dich einen Moment lang still … Und wie du atmest, und deine Haut immer heißer wird. Und diese sanfte Kurve unter deinem Rücken …« Er schloss die Augen und genoss all das, was er soeben beschrieben hatte. Er fühlte, wie ihre Hände sich ihm näherten, während sie ihn auf den Mund küsste. Die Kerze flackerte noch einmal auf und erlosch. Plötzlich war er nicht mehr Herr der Lage, sondern ließ sich fallen und konzentrierte sich auf ihre Berührungen, auf die körperliche Zuwendung, die vollkommene Harmonie. Und die enorme Leere, die ihm in seinen schwächsten Momenten große Angst einjagte, war verschwunden. Wie immer war sie sein Anker und sein Zufluchtsort. Nur sie konnte das Feuer seiner Leidenschaft entfachen, bis er in ihrer Umarmung nicht nur körperliche, sondern auch seelische Erfüllung fand.
    Danach schmiegte sich Collier von hinten an Roxane und döste zufrieden. Roxane vertraute auf seine angeborene Fähigkeit, die Zeit im Auge zu behalten, und schlummerte friedlich. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, und sie atmete leicht und gleichmäßig. Um halb drei Uhr morgens würde er sie nach Hause bringen, wie er es seit etwas über einem Monat ein- oder zweimal die Woche tat. Bisher waren sie noch nicht ertappt worden, aber er machte sich jedes Mal große Sorgen darüber.
    Wäre da nicht die beunruhigende Vorahnung eines Aufstands in der indischen Armee gewesen, hätte er die Situation bekannt gegeben und die Konsequenzen akzeptiert. Aber er konnte weder dem Land, in dem er diente, noch seinem Geburtsland den Rücken kehren. Roxane sprach geduldig und mit erstaunlich großem Verständnis mit ihm über seine Ehre und ignorierte die Tatsache, dass sie selbst mit ihm gefangen war.
    Ein Geräusch von draußen riss ihn aus seinen Gedanken. Er schlüpfte leise aus dem Bett und zog das Laken über Roxanes blass schimmernde, gewölbte Hüfte. Nachdem er rasch seine Hose übergestreift hatte, ging er ans Fenster und hob die Jalousie an der Ecke an, um in die Nacht hinauszuspähen. Jemand hatte ein Feuer auf dem Gelände angefacht, und im Licht der Flammen sah Collier einige Männer über den Hof laufen. Er ging zur Tür, überprüfte, ob die Waffe auf dem Tisch geladen war, und ging dann auf die dunkle Veranda hinaus. Von einer Pritsche, die am anderen Ende der Veranda gegen die Wand geschoben war, erhob sich die dunkle, schmale Gestalt von Colliers Stallburschen und kam auf nackten Füßen zu ihm herübergetappt.
    »Wie lange geht das schon so?«, fragte Collier leise.
    »Seit einigen Stunden, Sahib. Das ist die Pulton, die Infanterie.«
    »Warum hast du mich nicht geweckt?«
    »Ach, Sie waren beschäftigt, Sahib«, redete sich der Mann heraus und zuckte mit den schmalen Schultern. »Es schien nicht so wichtig zu sein.«
    Collier schnaubte wütend. »Worum genau geht es? Weißt du das?«
    Der Syce scharrte mit den Füßen. »Sahib, vor einer Stunde hat ein Sergeant gemeldet, dass die Männer heute Abend vom Urteil des Kriegsgerichts in Meerut erfahren haben.«
    Collier kniff die Augen zusammen und wippte auf den Fersen auf und ab, während er über den Exerzierplatz zu den Regimentsreihen blickte, wo ein weiteres Feuer entfacht worden war. So weit schien es kein Problem zu geben, außer dass die Männer sich zu einer ungewöhnlichen Stunde versammelt hatten.
    »Sind das die 85 Männer, die vor zwei

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