Palazzo der Lüste
für die Gartengeräte gab es auch einen Aufenthaltsraum mit einem langen Tisch in der Mitte, übersät mit Plänen und Papieren. In einem Schrank an der Wand standen an die zwanzig Bücher. Stühle waren vorhanden, sogar ein Ofen für feuchte Tage im Winter. Nicolò zündete Kerzen an, die brachten Staub und Spinnweben in den Ecken zutage. Gärtner waren sicher Leute, die sich davon nicht abschrecken ließen – Cecilia hob geziert ihre Röcke.
»Ich dachte erst, es wäre ein Pavillon.« Sie entrollte einen der Pläne.
»Der Pavillon steht auf der anderen Seite des Parks. Wollen Sie hingehen?«
»Warum?« Cecilia ließ den Plan fallen und drehte sich um. »Ist er sauberer?«
»Kaum. Er wurde seit Jahr und Tag nicht mehr benutzt.«
»Dann bleiben wir hier.«
Nicolò stand dicht vor ihr, sie hatte nicht länger Zeit, an Staub und Schmutz zu denken. Seine funkelnden Augen ließen andere Gedanken in ihr keinem. Sie warf ihm einen koketten Blick zu. Auf einmal sank er vor ihr auf die Knie.
»Donna Cecilia, woran liegt es nur, dass ich an nichts anderes denken kann, als Sie zu entzücken?«
»Schmeichler.« Sie strich ihm, gerührt von seinem Ausbruch, über das Haar.
»Keine Schmeichelei, Signora. Seit Sie in mein Leben getreten sind, ist es gänzlich aus den Fugen geraten.« Er umarmte ihre Beine heftiger und vergrub sein Gesicht in den Falten ihrer Röcke.
»Dreimal Schmeichler.«
»Ich lege Ihnen mein Herz zu Füßen, und Sie machen sich über mich lustig. Dafür sollte ich Ihnen den Hintern versohlen.«
Oh – Cecilia befreite sich aus seiner Umarmung und floh vor ihm um den Tisch herum. Er folgte ihr. Ihre Röcke wirbelten Staub auf und behinderten sie. Mehrfach hatte sie das Gefühl, er werde gleich nach ihr greifen, aber offenbar machte ihm die Jagd genauso viel Spaß wie ihr die Flucht, denn er ließ sie immer wieder entkommen.
Nach zwei oder drei Runden um den Tisch änderte er auf einmal seine Strategie – er lief ihr nicht länger nach, sondern blieb stehen und erwartete sie. Cecilia bemerkte die Veränderung zu spät, sie konnte nicht mehr ausweichen und landete genau in seinen Armen. Mit einladend geöffneten Lippen sank sie an seine Brust.
Er nahm ihren schwellenden Mund in Besitz und verschloss sich auch nicht dem Spiel ihrer Zungen. Wie lauernde Raubtiere in der Arena umkreisten sie einander, um dann zuzustoßen. Cecilia keuchte – diese kleinen Laute beflügelten seine Lust. Er presste seine Lippen heftiger auf ihren Mund, was ihre Leidenschaft steigerte. Erst nach einer kleinen Ewigkeit endete der Kuss. Sie kam sich unter seinem begehrlichen Blick nackt vor. Mit zurückgebogenem Oberkörper lehnte sie sich an den Tisch. Ihre nach oben gepresste Brust wollte schier aus dem Mieder springen. Nicolò wurde heiß, er entledigte sich des Rocks und der Weste, ließ beides achtlos zu Boden fallen.
»So stürmisch, mein lieber Nicolò«, rief sie kokett.
»Sie haben mich noch nicht stürmisch erlebt.« Hart griff er nach ihr und zog sie an sich.
Ihr blieb beinahe die Luft weg bei dieser ungestümen Umarmung. Er drängte sie heftig gegen den Tisch, Papiere und Pläne rollten zu Boden, seine Hände umfassten gierig ihre Hinterbacken. Cecilia wollte mit ihm in einem Strudel der Leidenschaft versinken, bereitwillig lehnte sie sich weiter zurück. Die staubige Einfachheit des Gärtnerhäuschens fachte ihre Gier zusätzlich an. Bei der nächsten winzigen Bewegung rutschte ihre rechte Brust aus dem Kleid. Nicolò quittierte es mit einem Auflachen. Er fuhr mit der Zungenspitze über ihre Haut, näherte sich in feuchten Kreisen der Warze, um die sich dann seine Lippen schlossen. Spitze Pfeile der Lust bohrten sich in ihren Leib. Sie keuchte.
»So leidenschaftlich, Piccolina«, murmelte er und schaute sie aus grauen Augen an. In seiner Miene las sie Entzücken über ihre Reaktion.
Die Röcke waren ihr bis zu den Oberschenkeln hochgerutscht.
Sie streckte eines ihrer bestrumpften Beine aus und schaute daran entlang. Nicolò bemerkt es.
»Wenn Sie wieder meine Hände fesseln wollen?« Sie wackelte einladend mit dem Fuß.
Seine Augen leuchteten auf. »Es hat Ihnen gefallen? Ich weiß etwas Besseres.«
Seine Leidenschaft nahm die Ausmaße eines ganzen Universums an. Ihr Name hallte in seinen Gedanken wieder, als er sie zu einem Stuhl schob. Mit hoch erhobenen Röcken drückte er sie auf die Sitzfläche. Sie hatte das Gesicht einer
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