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Palazzo der Lüste

Palazzo der Lüste

Titel: Palazzo der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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Heiligen, aber wie sie dasaß, sah sie aus wie eine Hure, ihre Schenkel waren schamlos entblößt. In seinen Adern rauschte das Blut.
     
Cecilia spürte die harte Lehne im Rücken und wartete mit halb geöffneten Lippen, was er als nächstes tun würde. Ihr Körper sehnte sich danach, von ihm unterworfen zu werden. Er wusste es ebenso, und hierin lag eine der Quellen seiner Leidenschaft.
     
Es gelang ihm kaum, sich von ihrem schamlos schönen Anblick loszureißen. An einem Haken an der Wand hing ein Seil, in einer der Schubladen des Bücherschrankes fand er noch mehr davon. Die Symbole seiner Macht. Er bog ihre Arme zurück und fesselte sie an die Lehne. Dasselbe tat er mit den Fußknöcheln in den fein gewirkten Seidenstrümpfen. Beinahe ehrfürchtig schlang er das Seil um ihre Fessel, drückte einen Kuss auf ihren Strumpf und band sie liebevoll am Stuhlbein fest; mit ihrem anderen Bein verfuhr er ebenso.
     
Regungslos schaute sie ihm zu. In ihren Augen glitzerte eine Mischung aus Furcht und Verlangen, die ihn vom ersten Augenblick an fasziniert hatte. Keine andere Frau hatte ihn je so angeschaut. Er hatte das Gefühl, seine Hose würde gleich platzen, so machtvoll drängte sein Dirigent der Lust ins Freie.
     
Noch nicht. Es war noch nicht soweit. Einfach über den dargebotenen Schoß einer Frau herzufallen, darin lag keine Raffinesse. Es galt, die Glut Stückchen für Stückchen zu steigern, und nicht umsonst galt er in den Kreisen der Schauspielerinnen und Libertins als ein Meister der Verführung.
     
»Was haben Sie vor?«, wollte Cecilia wissen. Die Fesseln, obwohl nicht besonders stramm gebunden, scheuerten an ihren Handgelenken. Sie schufen Distanz. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und in ihrem Schoß brannte ein Feuer, das nur er zu löschen vermochte.
     
»Sie werden es spüren, Signora.« Seine Stimme klang rau.
     
Er nahm eines der Seile, die noch auf dem Tisch lagen, und wog es in der Hand. Wollte er sie damit disziplinieren? Cecilia fühlte sich fiebrig vor Aufregung. Ihr Körper erinnerte sich an die Erlebnisse in Stefanos Kabinett, wie ihre Haut sich gerötet und von den Schlägen gebrannt hatte.
     
»Wollen Sie mich schlagen?«
     
»Würde Ihnen das gefallen?« Wie ein Raubtier auf seine Beute sah er auf sie herab.
     
Sie war die Beute!
     
»Mein Schmerz ist Ihre Lust«, wiederholte sie das bereits zu Stefano Gesagte.
     
Das Seilende schlängelte sich über die Innenseite ihres rechten Oberschenkels. Sie erbebte. Gleich darauf folgte der erste sehnsüchtig erwartete Schlag, er war nicht besonders stark, und sie zuckte nicht einmal zusammen. Ein leichtes Prickeln breitete sich in ihrem Bein aus.
     
Als sie zugestimmt hatte, auch für die Erfüllung seiner geheimsten Wünsche zur Verfügung zu stehen, hatte Nicolòs Begierde nach ihr einen gewaltigen Satz gemacht, und als er sie mit Schlägen traktierte, näherte er sich mit Riesenschritten dem Gipfel.
     
»Langsam, langsam«, mahnte er sich selbst – es sollte nicht alles nach ein paar Minuten zu Ende sein, und er wollte nicht seine kostbare Flüssigkeit in der Hose verströmen. Er nestelte an deren Knöpfen und atmete zutiefst befriedigt aus, als er seinen Penis in der Hand hielt.
     
Die Haut auf Cecilias Oberschenkeln zeigte eine zarte Rötung.
     
»Schlag kräftiger zu.« Ihre Stimme bebte, und die Worte kamen kaum verständlich heraus.
     
Sie warf den Kopf hin und her und zerrte an ihren Fesseln. Die Stricke schnitten ihr ins Fleisch, ein zweiter willkommener Schmerz. Sie gab sich ganz den durch ihren Leib wogenden Wellen hin. Nicolò stand vor ihr, so breitbeinig es seine bis zu den Knöcheln heruntergerutschten Hosen erlaubten, in der einen Hand das Seil, in der anderen seinen Schwanz. Sein Gesicht zeigte einen ungeheuer sinnlichen Ausdruck.
     
Gewalttätige, wollüstige Bilder zogen durch Cecilias Gedanken, und je mehr Nicolò keuchte und sich dem Höhepunkt näherte, desto schneller zogen die Bilder vor ihrem inneren Auge vorbei. Wimmelnde Leiber, ohne dass zu erkennen war, wo der eine begann, und ein anderer aufhörte – wie auf einem Bild von Hieronymus Bosch.
     
Sie rutschte auf dem Stuhl so weit nach vorne, wie ihre Fesseln es zuließen, bot seinen gierigen Augen alles dar.
     
Er war ihrer Aufforderung gefolgt und schlug fester zu. Die zarte Haut rötete sich immer mehr – sie würde noch aufplatzen, und ihr Blut … Er hielt einen Moment inne und strich mit dem Daumen über die Rötung. Sie war heiß und wunderbar

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