Palazzo der Lüste
eingeschlafen sein.
Es war bereits Mittag, ehe sie sich zum ersten Mal rührte, dann auch nur, um einmal in das Sonnenlicht zu blinzeln und die Augen gleich wieder zu schließen.
Als sie das zweite Mal erwachte, fühlte sie sich beinahe ausgeschlafen. Sie würde sich von Gianna eine Tasse Kaffee bringen lassen, bis ihr einfiel, dass sie in Nicolòs Bett lag. Er lag nicht darin. Sie lag auf dem Bauch und wollte sich umdrehen, es ging nicht – etwas hielt sie an den Handgelenken fest.
Sie waren mit weichen Tüchern an die Bettpfosten gefesselt. Nicolò! Nur er konnte so etwas tun. Sie sah sich um, so gut es ihre Stellung im Bett erlaubte, konnte ihn aber nicht entdecken.
Hinter ihr erklang seine Stimme. »Guten Morgen, Carissima. Haben Sie gut geschlafen?«
»Ich habe auf Sie gewartet, aber Sie waren nicht da.«
»Hätte ich von dieser reizenden Überraschung gewusst, wäre ich früher gekommen. Sie haben also die Geheimtür und ihren Mechanismus entdeckt?«
Lächelnd trat er in ihr Gesichtsfeld. Er war im Morgenrock, das Haar nachlässig zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und obwohl er die ganze Nacht beim Kartenspiel verbracht hatte, sah er so frisch und ausgeruht aus, als hätte er zwölf Stunden geschlafen. In der Hand hielt er eine Reitgerte.
»Es gefällt mir, wenn eine Frau hilflos vor mir liegt.« Er trat an das Bett heran und schob mit der Gerte ihr Nachthemd hoch. »Es gefällt mir sogar außerordentlich, und es bringt mich auf libertine Gedanken.«
Cecilia wollte etwas antworten, aber ihr Mund war vor Aufregung wie ausgedörrt, und sie brachte kein Wort heraus. Ihr Leib reagierte auf seine Stimme in einer lüsternen Weise, gegen die ihr Verstand machtlos war. Er brauchte nur auf sie herabzusehen, und sofort wollte sie sich ihm unterwerfen, damit er zufrieden mit ihr war und sie seine gelehrige Schülerin nannte. Bei Stefano war es genauso gewesen. Beinahe schämte sie sich dafür, dass ihr Körper sie auf diese Weise verriet.
Nicolò strich mit der Spitze der Gerte über ihre Oberschenkel, und sofort löste sich jeder Gedanke an Scham in Luft auf. Ihr Körper übernahm die alleinige Regie und brachte sie dazu, nach mehr zu stöhnen.
»So gefällt mir meine Verwandte«, lachte er und ließ die Peitsche weiter über ihre Schenkel tanzen.
»Maestro …«
»Soll ich aufhören?«
»Niemals.« Sie bewegte sich, soweit die Fesseln es zuließen. »So geweckt zu werden!«
»Wer die Nacht auf einem Ball zubringt und mit fremden Männern tändelt, der hat nichts anderes verdient.« Sein Blick unter zusammengezogenen Brauen war unergründlich, das Lächeln um seine Mundwinkel sardonisch.
Er wusste, dass sie mit Enrico Donini geflirtet hatte.
»Ich habe doch nicht … «, murmelte sie in einem schwachen Versuch, die Bestrafung abzuwenden.
»Sie können nichts tun, was mir nicht zu Ohren kommt. Das sollten Sie nach so vielen Wochen wirklich wissen.«
Das Glitzern in seinen Augen ließ ihr Blut heißer brodeln.
»Sie haben mit Ihrer Mutter gesprochen?«
»Gänschen. Mama würde etwas nach mir werfen, wenn ich es wagte, sie um diese Zeit zu stören. Aber ich kenne Sie und weiß, dass die schönste Dame auf einem Ball immer von Galanen umlagert ist.«
Sie nahm all ihren verbliebenen Mut zusammen und sagte: »Das kommt davon, wenn die schönste Dame auf einem Ball von ihrem Kavalier alleine gelassen wird.«
Gleich darauf bereute sie ihre Worte, denn ihre Frechheit verlangte nach Bestrafung, und Nicolò ließ sie unbarmherzig folgen. Mit der Gerte versetzte er ihr Streich um Streich auf die Oberschenkel, und mit jedem rückte er ein Stück näher an ihre Pobacken heran – die Berührungen waren so zart, es war kaum mehr als ein Streicheln. Endlich streifte die Gerte ihren Hintern. Seine schamlos schöne und freche Schülerin enttäuschte ihn nicht, sie spreizte die Beine und reckte ihm ihre Kehrseite entgegen. Sie lechzte förmlich nach Strafe.
»A tergo, Signora?«
Im ersten Moment verstand Cecilia nicht, was er meinte, und schaute sich mit großen Augen nach ihm um. Nicolò strich ihr mit dem Griff der Peitsche durch die Spalte zwischen ihren Pobacken. Augenblicklich verstand sie, was mit a tergo gemeint war.
Er beugte sich zu ihr »Ich werde Ihnen nicht wehtun, und Sie werden sehen, es wird Ihnen genauso viel Vergnügen bereiten wie mir.« Sein Atem strich ihr über den Rücken, und seine Stimme war dunkel wie ein
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