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Palazzo der Lüste

Palazzo der Lüste

Titel: Palazzo der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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der anderen stützte er sich an der Wand ab. Cecilia kam ihm entgegen, so gut sie konnte. Leidenschaft diktierte wieder ihr Handeln. Über Nicolòs Schulter hinweg konnte sie Auriana sehen, die mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen herüberstarrte.
     
Nicolò stieß heftiger zu und keuchte. Sein nach Wein riechender Atem streifte ihr Gesicht, bis er sich auf einmal aus ihr zurückzog und zu Auriana taumelte.
     
»Da ist noch eine Hure.« Er verfuhr mit ihr auf die gleiche Weise.
     
Mehrmals wechselte er zwischen den beiden Frauen hin und her. Jedes Mal, wenn er sich aus ihr zurückzog, fühlte Cecilia sich wie ein weggeworfenes Gefäß und lechzte danach, dass er wieder zu ihr kam.
     
Er platzte beinahe vor Gier, und es kostete ihn eine immense Selbstbeherrschung, den Orgasmus zurückzuhalten. Aber es sollte so lange wie möglich dauern. Die beiden hilflosen Frauen waren beinahe mehr, als er ertragen konnte.
     
Schließlich konnte er nicht mehr länger an sich halten – er ergoss sich in einer gewaltigen Explosion in Cecilias Schoß. Sie fühlte seinen Samen in sich hineinschießen. Im selben Augenblick versank auch sie in einem leidenschaftlichen Orgasmus. Eine Welle der Lust nach der anderen raste durch ihren Körper und ließ sie unkontrolliert zucken. Die Fesseln schnitten tief in ihre Handgelenke, als sie mit ihrem ganzen Gewicht daran hing.
     
Nicolò erlöste sie von den Seilen, und sie sank auf den Polstern zusammen. Er legte ihr seinen Kaftan um, bevor er sich wieder Auriana zuwandte. Cecilia rieb ihre Handgelenke, während sie sich in seinem Geruch und in der Wärme seines Kaftans zusammenkauerte. Nicolò verhalf auch Auriana zu einem Höhepunkt und befreite sie von ihren Fesseln. Er kniete zwischen beiden Frauen und streichelte sie beruhigend. Cecilia schmiegte sich an ihn.

Kapitel 9
In den Tagen nach dieser aufregenden Nacht bekam Cecilia ihren Gönner kaum zu Gesicht. Wenn sie mit ihrer Morgentoilette fertig war, hatte er das Haus immer schon verlassen.
     
»Sie müssen das entschuldigen, Donna Cecilia. Die Politik beschäftigt ihn«, vertraute ihr Nicolòs Mutter an. Sie sprach dabei so leise, als handelte es sich um ein Geheimnis. Mehr wusste sie zu diesem Punkt nicht zu sagen, und Cecilia glaubte eher, dass er Vergnügungen nachjagte, bei denen er sie nicht dabeihaben wollte. Sie ließ diese Gedanken nicht an sich heran, damit sie nicht traurig wurde. Wenn er sich nicht mit ihr abgeben wollte, dann wollte sie es erst recht nicht.
     
Ihre Tage waren ausgefüllt mit Einladungen zu Festen, Theaterbesuchen und Einkaufsbummeln. Manchmal wurde sie dabei von Nicolòs Mutter begleitet, öfter von Auriana Belmaram. Ihre Tage waren mehr als ausgefüllt, und sie kehrte nie vor Mitternacht in die Casa Capelli zurück. Verehrer hatten sich ebenfalls eingestellt, mit denen sie harmlose Flirts genoss.
     
Tatsächlich jagte er keinen Vergnügungen nach, aber er tat etwas, von dem Cecilia nichts wissen sollte. Er zog in Venedig Erkundigungen über sie ein, um ihr Geheimnis zu klären. Er wollte wissen, wer Cecilia Barbagli wirklich war, und dann wollte er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen. Wenn sie ihm ihr Geheimnis nicht anvertrauen wollte, würde er es auf andere Weise erfahren.
     
Donna Sofia hatte eine Fahrt auf dem Canal Grande über die Lagune zur Terraferma und zu einem Picknick geplant. An einem strahlend schönen Morgen war es soweit.
     
Cecilia trat in einem weißen Tageskleid aus Organza auf den Steg der Casa Capelli. In der Hand drehte sie einen zum Kleid passenden Sonnenschirm.
     
Am Kai lagen vier Gondeln vertäut und warteten auf die Teilnehmer an dieser Ausfahrt. Am Ende des Kais lag ein fünftes Boot, beladen mit Körben und Paketen, die alles enthielten, was für ein Picknick benötigt wurde.
     
Donna Sofia trat zu Cecilia mit den ersten Gästen im Schlepptau. Zu ihnen gehörte auch der Nobilhomo Enrico Donini, der ihr gestern bei einem Konzert vorgestellt worden war. Er hatte sich als ein angenehm unaufdringlicher Begleiter herausgestellt, und sie war froh, ihn wiederzusehen. Weiter war Lucrezia Trebiso in Begleitung ihrer Freundin Simona Belmaran erschienen. Bis zuletzt hoffte Cecilia, Nicolò werde sich der Gesellschaft anschließen, aber er erschien nicht, soviel sie auch zur Casa Capelli spähte.
     
Als sich die Gesellschaft auf die Gondeln verteilte, wollte es der Zufall, dass Cecilia und Lucrezia nebeneinander zu sitzen kamen. Die eine in weiß, die andere in rosa

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