Palazzo der Lüste
etwas ausruhen und vielleicht eine Erfrischung zu sich nehmen.« Sofias Stimme klang besorgt, aber sie machte sich mehr Sorgen um ihr Vergnügen auf diesem Ball, als um Cecilias Gesundheit. Sie winkte ihrem Kavalier, dass er für Erfrischungen sorgen sollte.
Er brachte ihnen zwei Gläser mit Zitronenlimonade. Donna Sofia stellte ihn vor, aber Cecilia vergaß seinen Namen sofort wieder. Die Limonade war kühl, aber keineswegs in der Lage, ihr erhitztes Gemüt zu beruhigen. Sie saß weiterhin ermattet auf dem Stuhl, spielte die Leidende und fächelte sich Luft zu.
»Ich glaube, ich sollte nach Hause zurückkehren und mich zu Bett legen.« Sie gab ihrer Stimme einen erschöpften Klang, dabei wäre sie am liebsten im Dauerlauf in Nicolòs Arme gestürzt.
»Oh, meine Liebe. Wird es nicht besser?«
»Eher schlimmer.« Cecilia hatte keinerlei Gewissensbisse. »Es tut mir leid. Ich kann alleine gehen und schicke Ihnen die Gondel wieder her.«
»Das kommt nicht in Frage, wenn mein schlimmer Sohn davon erführe, würde er es mir nie verzeihen. Ich begleite Sie.« Dabei konnte sie ihre Enttäuschung über den Verlauf des Abends nicht verhehlen.
Cecilia frohlockte innerlich. Nicolò, Nicolò, ich komme, sangen die Gedanken in ihrem Kopf.
*** Mit einem mütterlichen Kuss auf die Stirn und den besten Wünschen für ihre Gesundung verabschiedete sich Sofia Capelli vor der Tür zu Cecilias Räumen.
Bei ihrem Eintritt in das Schlafzimmer erhob sich Gianna verschlafen aus einem Sessel und knickste.
»Donna Cecilia, hatten Sie einen angenehmen Abend auf dem Ball?« Während sie so redete, hatte sie ihrer Herrin den Umhang abgenommen und über einen Sessel geworfen. Ebenso schnell und geschickt half sie ihr aus dem Oberkleid und den Röcken. Es konnten nur Minuten vergangen sein, aber Cecilia kam die Zeit lang vor. Ungeduldig schickte sie das Mädchen fort, löste selbst ihre Frisur und bürstete den Puder aus den Haaren. Anschließend schlüpfte sie in einen Morgenrock und in ihre Pantoffeln. So gewandet eilte sie mit einer Kerze in der Hand durch die Geheimtür in Nicolòs Schlafzimmer. Er war von seinem Vergnügen noch nicht zurückgekehrt. Fast hatte sie es befürchtet.
Sie wollte sich nicht noch einmal von ihm in seinem Bett überraschen lassen, deshalb ging sie zurück in ihr Zimmer, ließ aber die Tür offen. Sie legte sich zu Bett, ihr Körper war noch erhitzt und sehnte sich nach Zärtlichkeit.
»Nicolò«, flüsterte sie inbrünstig.
Die Nennung seines Namens brachte ihn nicht herbei. Die Sehnsucht brannte weiter in ihrem Leib und brauchte ein Ventil. Ohne sich richtig bewusst zu werden, was sie tat, schob sie ihr Nachthemd höher und höher. Ihre Finger glitten dabei über die zarte Haut auf den Innenseiten ihrer Oberschenkel. Die Berührung ließ sie nach mehr verlangen, sie spreizte die Beine und streichelte sich.
Die andere Hand fuhr in den Ausschnitt und streichelte ihre Brüste. Sie dachte daran, wie Nicolò sie erst gestreichelt und dann mit einem Seilende geschlagen hatte, oder wie er ihr mit der Reitgerte Lust verschafft hatte. Hilflos hatte sie vor ihm gelegen und …
Das Brennen ihres Körpers nahm immer mehr zu. Sie strich sich über die Scham, ein Finger schlüpfte in ihre Spalte, rieb über ihre Klitoris. In Gedanken war es Nicolò, der sie a tergo nahm und gleichzeitig so stimulierte. Ihr Leib bäumte sich auf, wildes Keuchen entfuhr ihr, und sie versank in ihrer Leidenschaft.
Von ihr unbemerkt hatte der heiß Ersehnte ihr Schlafzimmer betreten. Die offene Geheimtür hatte ihm gleich verraten, dass er erwartet wurde.
Ihr schlanker Körper, der noch teilweise von dem weißen Hemd bedeckt war, ihre gespreizten Beine und das kreisende Becken brachten sein Blut zum Kochen. Es schoss in seine Lenden, und alle Müdigkeit war wie weggeblasen. Er knöpfte Rock und Weste auf und schüttelte beides von den Schultern – noch immer hatte sie ihn nicht bemerkt.
»Carissima, so ein Anblick, das ist wahrlich Arkadien.«
Sie fuhr zusammen, so wie damals, als er sie im Wald angesprochen hatte, aber diesmal fing sie sich schneller. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, und sie rückte im Bett ein Stück zur Seite. Eine unmissverständliche Einladung an ihn.
»Ich habe auf Sie gewartet.«
»Und sich dabei ein bisschen die Zeit vertrieben. Wenn ich von Ihren Plänen gewusst hätte, wäre ich früher gekommen.« Er sank neben ihr auf das Bett, nachdem
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