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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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Danach habe ich dich überall gesucht. Plötzlich kam Frau Block durch die Halle gerannt und dann hörten wir bereits den Krach der umfallenden Skulptur. Es war schon sehr verdächtig, dass Frau Block, zu dem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, wer sie ist, schnurstracks auf die Schatzkammer zurannte. So als wüsste sie, was da passieren würde.«
    »Da ist was oberfaul, Jutta. Bitte versuche an Kopien der Videoaufzeichnungen zu kommen. Ich möchte genau wissen, wo die Dame überall gewesen ist.«
    Bevor Jutta etwas sagen konnte, fiel mir noch eine Sache ein. »Was hat unser lieber Zweier bis jetzt mitgekriegt?«
    »Alles, schätze ich. Der scheint hier jeden zu kennen.«
    Ich zog das geheimnisvolle Papier aus der Hosentasche und gab es unauffällig an Jutta weiter. »Wenn du wieder im Büro bist, gib das gleich dem Jürgen. Der soll sich das mal ganz genau anschauen.«
    »Ist das …?«
    Ich nickte. »Wenigstens ein Teilerfolg. Dass hier wieder einer in alten Klamotten rumgegeistert ist, weißt du bestimmt auch, oder? Das war bestimmt der 11-Uhr-Termin der Studentin.«
    Dieses Mal nickte Jutta. »Ich habe das Video gesehen, man kann so gut wie nichts erkennen.« Sie musterte mein Pflaster. »Du warst ganz schön lang bewusstlos. Ich bekam einen Riesenschreck, als ich nach dem Videoschauen zurückkam und den skurrilen Arzt Metzger bei dir sah.«
    »Halb so schlimm«, bagatellisierte ich. »Ich war ohnmächtig. Kannst du mir mal den Zweier von der Pelle halten? Er sieht so aus, als würde er mit mir reden wollen. Ich möchte mich kurz ungestört mit Frau Block unterhalten.«
    Ich ging zu Frau Block, die immer noch die zerstörte Skulptur betrachtete. Katja hatte man inzwischen abgeholt.
    »Was wissen Sie von alledem?«, fragte ich sie.
    »Schrecklich, einfach unfassbar«, stotterte sie. »Wir hatten noch nie einen Todesfall im Zeughaus. Und dann sogar Ihre Tochter.«
    Meine Tochter? Natürlich, Katja hatte mich ja als ihren Vater vorgestellt.
    »Das stimmt so nicht, sie hat gelogen. Ich habe die Studentin heute das erste Mal gesehen.« Dass dies nicht korrekt war, tat im Moment nichts zur Sache.
    Frau Block machte einen wirren Eindruck. »Aber warum das alles? Wenn man mich richtig informiert hat, sind Sie schließlich Polizist.«
    »Ich bearbeite einen brisanten Fall«, leitete ich meine Käpt’n-Blaubär-Geschichte ein, »und ermittle teilweise undercover. Die Studentin wollte mir etwas zeigen, doch Sie kamen uns in die Quere.«
    Frau Block war zwar offensichtlich erschüttert, dennoch versuchte sie, mir weitere Details zu entlocken. »Hat es etwas mit den Ausstellungsstücken im ersten OG zu tun oder mit den wenigen Leihgaben, die bereits hier sind?«
    »Könnte sein«, antwortete ich unbestimmt. »Sind die Sachen, die bereits vor Ort sind, sehr wertvoll?«
    »Was heißt hier wertvoll? Das ist sehr subjektiv. Bei uns im Zeughaus wird das Mittelalter der Wittelsbacherzeit gezeigt. Die Neuzeit ab etwa 1500 wird dagegen im Barockschloss ausgestellt. Die richtig wichtigen Leihgaben kommen aber erst nächste Woche, die sind im Moment in einem anderen Museum zwischengelagert, weil wir noch nicht so weit sind.«
    Da ich wusste, dass unser Treffen mit den Leihgaben nichts zu tun hatte, stellte ich eine andere Frage. »Kannten Sie Katja näher?«
    »Nein, sie war eine Aushilfe. Davon haben wir im Moment eine ganze Menge. Bisher war sie eigentlich immer sehr zuverlässig. Gut, sie hat manchen vom Wachpersonal ein bisschen den Kopf verdreht, das kommt aber öfter mal vor. Männer sind mit solchen Sachen sehr leicht zu beeinflussen.«
    »Von der Person in der mittelalterlichen, äh, antiken Kleidung wissen Sie auch nichts?«
    Frau Block stutzte. »Antike Kleidung?«
    »Na ja, so altes Zeug halt.«
    »Das haben wir uns bereits auf den Videos angeschaut. Ich habe keine Ahnung, wer das sein könnte.«
    »Sieht man auf den Aufnahmen, ob diese Person in der Nähe dieser Figur war, als sie umfiel?«
    Sie schaute zu den Bruchstücken auf dem Boden und seufzte. »Da müssen Sie Ihre Kollegen fragen.« Sie seufzte erneut. »Schade um die Egell Lindenholzskulptur.«
    »Ekel?«, antwortete ich vorschnell. »So schlimm sieht sie doch gar nicht aus.«
    Sie glotzte mich an, als wäre ich in ein Fettnäpfchen getappt.
    »Egell, nicht Ekel. Paul Egell schuf den Heiligen Johannes Franziskus Regis zwischen 1735 und 1752.«
    »Ach so, den meinen Sie.«
    »Herr Palzki«, rief in dem Moment einer der Mannheimer Beamten. »Können Sie bitte mal

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