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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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erspare ich mir, damit ich keine Protestwelle der vereinigten Veganer lostrete oder eine Abmahnung der Bäckereiinnung erhalte.
    Verdutzt nahm ich zur Kenntnis, dass es auch Süßteilchen gab. Bei manchen konnte ich sogar Spuren von Schokolade ausmachen. Die meisten waren allerdings mit Obstteilen wie halbe Pfirsiche belegt.
    »Womit kann ich Ihnen helfen?«, fragte mich in diesem Moment eine Kollegin der Dame, die Jutta bediente. Nach kurzem Zweifeln gewann mein Selbsterhaltungstrieb. »Vielen Dank, ich hab’s mir anders überlegt.« Mit knallrotem Kopf stürzte ich nach draußen.
    »Reiner, Reiner«, sagte Jutta, als wir im Auto saßen. »Mit dir kann man wirklich nirgendwo hingehen, ohne aufzufallen.« Sie legte eine riesige Bäckertüte auf die Rückbank.
    »Ich habe nicht vor, da nochmal reinzugehen«, antwortete ich trotzig.
    »Weißt du, was die Verkäuferin zu ihrer Kollegin gesagt hat, als du rausgestürmt bist? Sie wusste ja nicht, dass wir uns kennen.«
    »Ich will’s gar nicht wissen.«
    »Schon wieder einer«, hat sie gesagt. »Anscheinend warst du nicht der Erste.«
    »Und bestimmt auch nicht der Letzte. Hast du das Zeug gesehen, was die verkaufen?«
    »Stell dir vor, ich habe sogar davon gekauft.«
    »Wo soll das mit dieser unkontrollierbaren Evolution noch hinführen?«, dachte ich laut. Jutta gab keine Antwort.
    Nachdem wir die Konrad-Adenauer-Brücke ins Baden-Württembergische Mannheim überquert hatten, fuhr Jutta die Vorderfront des Schlosses entlang.
    »Park doch einfach im Ehrenhof«, empfahl ich ihr und zeigte auf den großen Platz. Die Absperrgitter von der Rettungsaktion standen noch an Ort und Stelle.
    »Da darf man nicht rein, das siehst du doch.«
    »Zweier hat dort auch geparkt und außerdem hast du eine Ausnahmegenehmigung im Wagen liegen.«
    »Die aber nur für Notfälle gedacht ist«, erwiderte sie. »Ich fahr da drüben ins Parkhaus.«
    »Was das den Steuerzahler wieder kostet!«
    Der Fußweg hielt sich in Grenzen. Leider war er zu kurz, um unterwegs meinen Kalorienetat aufzufrischen. Ich fand keinen geeigneten Laden.
    Selbstredend stand Dr. Metzger vor dem Uni-Eingang. Ein Student erwarb gerade eine Palette seiner komischen Energy-Dosen.
    »Ah, hallo, Herr Palzki und Frau Wagner!«, bellte er über den Vorplatz. »Nehmen Sie heute Frau Wagner mit, damit Ihnen nicht wieder ein Ungeschick wie gestern passiert, Palzki? Die Uni ist wahrlich kein geeigneter Platz für einen Polizeibeamten und für Sie schon gar nicht.«
    Er wandte sich an Jutta. »Passen Sie gut auf ihn auf. Ich habe heute keine Zeit, Ihren Kollegen zu befreien. Wollen Sie ein paar meiner Energy-Drinks mitnehmen, Frau Wagner? Palzki hat auch schon welche. Ich überlasse Ihnen kostenlos und unverbindlich ein paar Dosen. Vielleicht komme ich mit der Polizei ins Geschäft? Dort gibt’s doch bestimmt auch Nachholbedarf in geistigen Dingen, oder? Intelligenzförderung ist noch wichtiger als Leseförderung. Die Ausfallquoten sind übrigens äußerst gering und ausschließlich auf hartnäckige Fälle begrenzt.«
    Er blickte mich an, was ich ignorierte.
    »Komm, Jutta, wir haben keine Zeit.«
    Obwohl Metzger einer meiner Lebensretter war, hielt ich eine Verabschiedung für überflüssig.
    Jutta ging zielstrebig auf das Sekretariat zu. Ob sie sich hier auskannte?
    Um die Sache zu vereinfachen, stellten wir uns den beiden anwesenden Damen im Sekretariat als Polizeibeamte vor.
    »Wir würden Frau Professorin Beate Stadelbauer in einer dringenden Angelegenheit sprechen wollen.«
    »Einen kleinen Moment bitte.« Die Sekretärin blätterte in einer ewig langen Liste. »Tut mir leid, Frau Professorin Stadelbauer hat sich für heute krankheitsbedingt abgemeldet.«
    Auch das noch, dachte ich. Immer diese zusätzlichen Widrigkeiten, die alles so aufwändig machten.
    »Würden Sie uns bitte die Privatanschrift der Professorin geben?«
    Die Dame hinter der Theke wurde unsicher. »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen die so ohne Weiteres geben darf. Da müsste ich mich erst rückversichern. Das kann aber dauern, weil gerade eine Konferenz läuft.«
    Da ich nicht damit rechnete, dass die Professorin in unmittelbarer Uninähe wohnte, gab ich der Sekretärin meine Visitenkarte.
    »Auf der Karte finden Sie die Telefonnummer der Kriminalinspektion Schifferstadt. Wenn Sie die Genehmigung haben, rufen Sie bitte dort an und lassen sich mit Herrn Steinbeißer verbinden. Das ist ein Kollege von uns. Diesem nennen Sie dann bitte die Anschrift von Frau

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