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Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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deine Leidenschaft für sie verstehen.“ Er kam bedrohlich nahe, doch Pamiu wagte nicht zurückzuweichen. „Aber es ist etwas anderes, nicht wahr?“ Seine Stimme war nur noch ein leises Flüstern. „Ihr konntet noch nie voneinander lassen. Wenn sie dir etwas bedeutet, dann hilfst du mir bei dieser kleinen Sache.“ Plötzlich brach Khufu in ein ungehaltenes Schluchzen aus. „Sieh mich an, mein Freund. Ich bin ein Dämon. Ich bin ein Kind des Seth, ich und meine königliche Familie, wir sind von den Göttern geschmäht.“
    Pamiu wusste nicht, weshalb, aber die Tränen des Prinzen rührten ihn. Er selber hatte einen verhassten Vater und eine kaltherzige Mutter. Er ging einen Schritt auf Khufu zu, aber dieser wich zurück und hob abwehrend die Hände. „Nein! Ich erwarte deine Entscheidung bis morgen. Und überdenke sie gut.“
    Pamiu blickte dem Prinzen hinterher, wie er schwerfällig den Weg zum Bankettsaal zurückging. Er hätte ihn hassen sollen für das, was er von ihm verlangte, aber er wirkte so alt und verbraucht im Licht der Fackeln.
     
    Als Pamiu einige Zeit nach seinem Freund die Terrasse des Bankettsaals erreichte, spürte er einen Blick in seinem Rücken. Er fuhr herum und sah eine Gestalt im Schatten stehen. Die meisten Gäste waren entweder gegangen oder schliefen dort, wo sie zuvor gefeiert hatten. Niemand außer ihm und der Person im Schatten war anwesend. Pamiu sträubten sich die Nackenhaare, als er bemerkte, dass er herangewunken wurde. Er trat ein paar Schritte auf die Gestalt zu und erschrak, als er sah, dass es niemand anders als der Pharao war. Er schien bemerkenswert nüchtern zu sein.
    „Wie es scheint, hast du meinem Sohn das Herz gebrochen. Dabei sollte dies ein glücklicher Tag für ihn sein, war es doch schon immer sein Wunsch gewesen, Meritates zur Gemahlin zu nehmen. Ich habe ihm diesen Wunsch erfüllt. Trotzdem waren seine Augen gerötet von Tränen, als er vorhin allein zurückkehrte.“
    Pamiu wusste nicht, was er sagen sollte. Offensichtlich interpretierte der König die Situation völlig falsch. „Herr allen Lebens, es ist nicht so, wie du glaubst.“
    Snofru legte einen seiner langen gepflegten Finger auf Pamius Lippen und bedeutete ihm zu schweigen. „Ich weiß sehr wohl, welches Feuer du auszulösen vermagst. Du bist schön wie ein Gott. Sei vorsichtig, dass die Götter dich nicht bestrafen, denn sie könnten dir diese Schönheit neiden.“
    Pamiu verkrampfte sich, als er plötzlich die Lippen das Pharaos auf den seinen spürte. Abscheu und Ekel überkamen ihn, doch er wagte nicht, sich aus der Umarmung des Gottes zu befreien. Die Hände des Pharaos fuhren über seine nackte Brust, ertasteten sich den Weg unter seinen Schurz und verharrten dann zwischen seinen Schenkeln. Pamiu wagte nicht, den Gott abzuwehren, während dieser sich bemühte, seine Lust zu entfachen. Nach einer ihm endlos erscheinenden Zeit entließ Snofru ihn endlich aus der Umarmung.
    „Du kannst es nicht überspielen, dass deine Leidenschaft den Weibern vorbehalten ist. Nun, ein schönes Weib ist etwas Wundervolles, aber die Jahre haben mich abstumpfen lassen für die Genüsse des Fleisches. Du hättest sie einmal mehr entfachen können, doch du bleibst dir treu, mein schöner Knabe.“ Er seufzte, und seine Leidenschaft verflog so schnell, wie sie gekommen war. „Du hättest die Gunst des Königs genießen und einen Ehrentitel sowie ein hohes Amt auf Lebenszeit erhalten können.“ Snofru lächelte. „Doch wozu brauchst du die Gunst eines Gottes, wenn du die Gunst aller haben kannst, nicht wahr? Ich bewundere und begehre dich, Pamiu – wärst du doch nur etwas korrupter und würdest alles daransetzen, mein Herz zu brechen. Ich würde so gerne noch einmal leidenschaftlich lieben.“ Mit diesen Worten drehte der Pharao sich um und ging gemessenen Schrittes davon.
    Pamiu stützte sich schwer auf dem steinernen Geländer der Terrasse ab. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Er starrte hinauf in den Himmel und schickte Stoßgebete an die Götter. Er glaubte in seiner Haut zu ersticken. Er musste den Gedanken des Ekels loswerden. Schließlich fasste er einen Entschluss. Er ging zurück in den Bankettsaal und suchte sich eine schlafende Sklavin, die noch in den Armen eines schnarchenden fetten Adligen lag. Sie war hübsch – gesichtslos hübsch wie all die anderen jungen Mädchen hier und genau richtig für seine Zwecke. Er zog sie hoch, und sie leistete keine Gegenwehr, als sie ihm erst einmal

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