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Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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„Die Götter schützen ihn.“
    Meritates ging zu ihr und riss sie am Arm hoch, so dass sie ihr nahe gegenüberstand. „Bist du so dumm, dass du nicht verstehst? Er wird dich verbannen und Pamiu einfach so davonkommen lassen. Ich sage dir etwas, Neferiabet. Es gibt einen einzigen Grund, aus dem ich heute hier bin, und dieser ist, dass ich Pamiu noch mehr hasse als dich.“ Sie ließ die erschrockene Neferiabet los. „Ich räume dir hier eine letzte Möglichkeit ein, dein Ka zu retten.“
    Hoffnungsvoll, wenn auch misstrauisch blickte Neferiabet Meritates wieder an. „Und was muss ich dafür tun?“
    „Ganz einfach, du musst nur vor den Priestern und dem Volk sagen, von wem das Kind ist, denn bisher weiß nur ich und der Pharao davon. Dann wird Khufu Pamius Verbannung nicht mehr verweigern können. Er ist der Pharao und darf so etwas nicht dulden. Ich schwöre dir, dass ich dafür sorgen werde, dass du an einem angenehmen Ort    leben wirst, wo es dir an nichts fehlen soll. Ich selber werde dafür sorgen, dass deine Kinder anständig erzogen werden und ein gutes Leben haben. Ich werde dir Berichte über sie zukommen lassen. Auch deinen Lebensstandart werde ich dir erhalten.“
    Neferiabet wich zurück. „Ich soll den verraten, den ich liebe?“
    Sie blickte Neferiabet mitleidig lächelnd an. „Er wird dich verraten, glaube mir. Ich kenne die Männer.“
    „Verschwinde.“
    „Wie du meinst, wenn du es dir anders überlegst, dann lass es mich wissen.“ Ohne ein weiteres Wort verließ Meritates Neferiabets Gemächer.
     
    Während Antef die Baupläne seines Herrn zusammenrollte und die Einrichtung von Sklaven hinaustragen ließ, schenkte sich Pamiu immer wieder aus dem Bierkrug nach. Antef hatte nur einen besorgten Blick auf seinen Herrn geworfen, der schon seit Tagen in schlechter Stimmung war, hatte aber nicht gewagt, den Grund dafür zu erfragen. Er war ein guter Diener, und obwohl er seinen Herrn noch nie hatte Bier trinken sehen, blieb er diskret wie immer. Als er die elfenbeinerne Kopfstütze in eine Truhe packen wollte, kam wieder Leben in Pamiu. „Nein, gib sie mir.“
    Antef reichte die Kopfstütze seinem Herrn, der fast schon zärtlich mit den Fingern über die erlesen gearbeiteten Schnitzereien fuhr. „Das ist Hathor. Ist sie nicht wunderschön?“
    „Wie könnte die Göttin der Liebe nicht von einem himmelsgleichen Äußeren sein, Herr?“
    Pamiu stellte die Kopfstütze auf den Tisch. Seine Augen waren glasig; das Bier bekam ihm nicht. „Hast du eigentlich eine Familie, Antef?“
    Der Diener nickte. „Ja, ich habe eine Frau und zwei gut geratene Söhne, Herr.“
    „Ist es ein gutes Gefühl, Antef?“ Er wies auf einen Stuhl und schenkte Antef ebenfalls einen Becher Bier ein. „Komm, erzähl mir von deiner Familie. Was tut ihr, wenn ihr die Zeit zusammen verbringt.“
    Obwohl Antef seinen Herrn noch nie derart rührselig erlebt hatte und ihm dieser neue Wesenszug eher unheimlich war, wagte er doch nicht, der Bitte nicht nachzukommen. Ein Herr bat seinen Diener eigentlich nicht, sich mit ihm über private Dinge zu unterhalten. So etwas gehörte sich nicht. „Nun, Herr, meine Söhne sind mein ganzer Stolz. Sie werden meinen Namen weiter ehren, wenn ich dereinst im Schönen Westen lebe. Meine Frau habe ich bereits als Knabe gekannt. Wir beide wussten damals schon, dass wir füreinander bestimmt waren.“
    Pamiu lauschte Antefs Ausführungen aufmerksam. „Woher wusstest du das? Haben die Götter es dir im Traum erzählt?“
    „O nein!“ Antef lächelte schüchtern. „Es war mehr ein Gefühl. Wir wussten es einfach.“
    Pamiu nickte. Ihn befriedigte die Antwort seines Dieners nicht, aber ihm fiel nichts ein, was er ihn weiter hätte fragen können. „Die Götter waren mir gut gesonnen.“
    „O ja, Herr, das waren sie. Du bist der Oberste Baumeister des Einzig Einen und ein mächtiger Mann in Kemet. Ich bin gesegnet, einem solchen Herrn dienen zu dürfen.“
    Pamiu nickte erneut. „Ja, natürlich.“ Er stand auf und gab Antef die Kopfstütze. „Leg sie zu den anderen Dingen in die Truhe, und lass sie in mein neues Haus bringen.“
    Antef nahm die Kopfstütze und verbeugte sich. „Ich freue mich, dass du dich entschlossen hast, nun einen festen Hausstand hier zu gründen. Du verbringst die meiste Zeit in der Wüste, da war es eine kluge Entscheidung, das Nomadenzelt gegen ein großes Haus zu tauschen.“
    „Wir werden ab jetzt fast nur noch hier sein, da ist es nötig, sich ein Heim zu

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